Comment by Caren.:
Es gibt doch immer wieder echte Perlen auf Konzerten zu entdecken. Dazu gehören eindeutig DREDG, die so perfekt ihr Handwerk beherrschen, dass sie teilweise sogar 2 Instrumente gleichzeitig spielen können! Wozu hat man 2 Hände und 2 Hirnhälften? Man kann doch auch Keyboard mit der Stirn spielen, während man Bass-Seiten auf den Knien zupft UND sich grad eine Tüte ansteckt. Passend dazu: eine sehr klare Stimme, die schöne Melodien über dem Ganzen ausbreitet – natürlich während man Slideguitar (auf einem Tisch liegend) spielt. DREDG mögen Kunst & Literatur im allgemeinen und haben damals gerade ihren Longplayer „The Pariah, the parrot, the delusion“ draußen, der mal wieder Bilderwelten im Hirn freisetzt. Ohnehin würde ihre Musik desöfteren in einen Film passen. Es gibt aber auch sehr Tanzbares und Druckvolles wie „Bug eyes“ oder „Catch without arms“ von der Scheibe davor. Selbst Teile der noch älteren „El cielo“ finden hier Gehör. „Same ol’ road“ mit Shoegaze-Gitarre und Effekten hat einfach viel Atmosphäre. Bei einigen neuen Songs dürfen die Streicher (Cello & Geige) der 1. Vorgruppe JUDGEMENT DAY einsteigen, die den Abend mit APOKALYPTICA-artigen Instrumentalsongs begonnen hatten (wovon wir aber leider durch einen frühen Start einiges verpasst hatten). Das passt wirklich gut zusammen. Vielfalt ist bei den Schwarzträgern DREDG Trumpf, der Drummer baut gegen Ende sogar noch während des Sets sein Equipment ab und ersetzt das ganze durch ein Klavier, um damit das Finale zu bestreiten. Mehr geht einfach nicht.
Meine besondere Entdeckung des Abends liegt aber auch noch auf der 2. Band THE PARLOR MOB, die einen mit Retrorock der Extraklasse wegblasen. Look & Sound wie damals in den 70ern, auch mal mit Bluesklängen und Harp, mal elegisch - dann wieder volle Pulle, keine Coversongs, helle treffsichere Stimme. Es macht Spaß ihnen zuzusehen & zu tanzen. Die Mischung aus Led Zeppelin, Black Crowes und Wolfmother kommt rrrrichtig gut in Fahrt! Warum sind die nicht schon längst größerem Publikum bekannt? Auch ihre Longplayer („And you were a crow“ & „Dogs“) sind durchweg großartig und gehören in jedes Psychedelic-Rocker-Regal (Lieblingslyrics: „I wanna know you the way the flowers know the grave“ / „I woke up sick from my American dream“) Die würde ich gern nochmal wiedersehen und für ne Party engagieren... „when we step out of the shadow & into the sun!!“ BÄM.