Comment by Caren.:
„Oh, leer.“ – außer mir sind nur 2 Leute im Nachtleben, als ich vorsichtshalber pünktlich den Raum betrete (schließlich verkauft der Lottokönig die Hamburger Fußballarena an zwei Tagen hintereinander aus!), dann laufen doch so langsam alle Arten von Fan-Shirts ein. Aber erstmal’n Bier („Prost, Loddo!“) dann geht um Punkt 8 das Licht aus und das Ritual startet wie immer mit Heidi Kabel, die den „Jungen mit dem Tüdelband“ besingt. Wer aus dem Norden ist, kann das mitsingen. Die Setlist ist von weitem sehr lang, König Karl spielt aber NIE mit Vorgruppe, sowas hat er nicht nötig. Dass dieses minimalistische Set mit nur „3 Richtigen“ genauso viel Wumms hat wie sonst zu acht, beweisen sie noch eindrucksvoll. Loddo kricht zwei Dosen Holsten hingestellt - das ist wohl überall Minimum-Bedingung - und „ANSTOSS!!“ – alle halten ihr Bier in die Luft - „Jahaaa, DEINS ist leer! Das hier nich’. Prost, Loide!“ – „Prost, Loddo!!!“ tönt’s sofort im Chor zurück, dann ist alles still & trinkt. Dieses Ritual wird es über den Gig verteilt noch 8x geben (ich hab mitgezählt) ;-) Wie immer gibt es jede Menge norddeutschen Sabbelkram auf der Bühne, viel Situationskomik, sie ärgern und sie lieben sich. Ein paar Witze über die Schweiz gibt’s heute - Tom, der neue Keyboarder macht da gern mit „Wer hat’s ’rfunden? Mit Hkrüüterkraft!“, das Wort fällt noch öfter. Wie immer versammelt Lotto sehr gute Musiker, wer bei ihm spielt, bekommt quasi nen Ritterschlag. In „Südlich von Hamburg“ spielt Tom dann Schifferklavier. Der Gitarrist („Jürgeeeeen!!“) kramt auch noch die Mandoline raus, sofort fragen die Kollegen „Jürgen? Was is’n das?“ – Er: „Ne Mundharmonika!“ und stimmt den Anfang von „Boat on the river“ von Styx an, großer Jubel, bevor das Lied in das bandeigene „Ikarus“ übergeht. Nach weiteren Prost-Einlagen und Songs im Akustikformat fällt ihm beim Rundblick im Nachtleben auf: „auch geil, daß es im Land des Äppelwoi hier Strongbow Cider gibt.“. Beim Lied „Biersexuell“ ist die 1. Dose Holsten alle. Darauf gleich ein Sauflied: „Ich hau mir heut’ die Hucke voll, denn im Himmel gibt’s kein Alkohol" – „Nu’ muss ich erstma’ einen trinken!“. Zu Jürgen: „Prost, mein Schieter, aber GANZ großes Kino hier, Alter!“, zu uns: „wir ham uns heute auf der „Raststätte kennengelernt“ *g*). Schlagwerker Manne lässt die Sau raus, vor „Malaria“ gibt’s eine Safri-Duo-artige Percussion-Einlage, die sich gewaschen hat (dass sogar der Tresenmann „geiiiiiiil!“ rüberruft) und Lotto lobt ihn mit den Worten „Du bist auch’n Babo – hier in der Gegend kann man das ruhig sagen!“. Was sich liebt, das neckt sich, und somit gibt’s beim „Ich liebe Dich (wie der Hamburger sein Holsten)“ auch für die Gitarre einen Gefühlsausbruch gratis dazu: „Love, Digger!“ – und das Publikum stachelt ihn mit einem „Jürgeeeeen, gib alles!!“ an. An dem haben sie jetzt einen Narren gefressen. Hits an Hits folgen, ob ‚Knocking on Holstentor’ oder ‚Fliegen’, diverse „Hamburger Jungs“ Rufe feiern den Abend. Nach „Mitten in Barmbek“ ist dann zum 1. Mal Schluß, natürlich mit der Option auf mehr, bei einem Lotto Konzert muss man mindestens zweieinhalb Stunden einrechnen. Als Zugabe gibt’s die Hommage an Pornoqueen Kelly Trump. Das freut natürlich auch den grinsenden Fan im „Kelly“-T-Shirt in der 1. Reihe. Es folgt eine erzählte Anekdote über Dolly Buster, weil ja nebenan die "Buster-Pasta" Pizzeria ist und ihm grad die lustige Story über eine schelmische Dolly und Pimmelfotos auf herrenlosen Fotoapparaten eingefallen ist. Danach wieder Fußballthemen, obwohl vor dem anstehenden Liga-Erhaltsspiel des HSV besser keine großen Worte verloren werden, der HSV MUSS gewinnen & „Im Ballbesitz“ bleiben. Es folgt das Lied über Hermann Rieger, dem bekannten Physio-Therapeuten des HSV. Vorher gab es ja auch schon Songs wie „Bis der Arzt kommt“ – das hätte natürlich auch hier gepasst. Reingerufene Liederwünsche schreien nach „Unten am Hafen!!“, werden aber nach kühler nordischer Art mit „Hassu das eilig, oder was?“ beantwortet. Nun ja, wir befinden uns schließlich im Zugabenblock, da kann man dann schon mal nachfragen *g*. Jürgen verpasst erst sein Solo, aber dann! „Unser Mann! Jürgään!!“, „Du geile Sau!“, man kommt aus dem Lachen nicht mehr raus, musikalisch alles drin, alles dran, da gibt’s kein Gemecker. Dann ist das zweite Mal Schluß, mit den Worten „...um viertelnach is’ Einschluss, nä?!“ Sie sparen sich aber den Bühnenabgang und bleiben gleich sitzen, denn es gibt eh kein Lotto Konzert ohne DAS Lotto-Lied, diesmal mit Ansage: „Auf jeden Fall werden wir allen Unkenrufen zum Trotz am Samstag um 15:24 Uhr mit einem Glückswodka folgenden Song singen:“ Und sie stimmen „Hamburch, meine Perle“ an, die natürlich jeder auswendig mitgrölen kann, und das nicht nur wenn der Text auf Frankfurt zu sprechen kommt. Riesenstimmung, Verneigen auf der Bühne „UND SCHENK EIN DAS DING!“ Wir verneigen uns ebenfalls. Es war uns wie immer ein Fest. (Hat ja dann auch noch geklappt, mit’m HSV, ob mit Hkrüüterkraft oder mit Glück).