Comment by Caren.:
“Hi, we’re Beach Slang and we’re here to punch you right in the heart.” Ach, watt ne lustige Truppe. BEACH SLANG aus Philadelphia sind seit 5 Wochen auf Tour und brauchten nach eigenen Worten „irgendwie mal ne erfrischende Pause“ und die fanden sie anscheinend in Wiesbaden. Also wird gnadenlos herumgealbert, mit Bananen und Gitarren auf der Bühne Fangen geübt, Bier getrunken und die Schachtel mit den neuen Lieblings-Pfefferminzbonbons („sorry, my breath smells like death“) mit dem Publikum hin und hergeworfen. In Italien haben sie sich alle lustige Masken gekauft, die auch gleich mal aufgesetzt werden und sie veranstalten ein Wunschkonzert „this man can play every song you like with a catchy guitar riff, so challenge him!“, so ging es auf Zuruf hin und her zwischen den Smiths und Pantera, Springsteen und auf mehrfachen Wunsch „Thunderstruuuuck!!“ oder was von Bright Eyes. Alle freuen sich wie Bolle, das passt dann auch irgendwie zum Pop Punk, den sie eigentlich spielen. Und der kommt live noch besser rüber als auf Platte. Mal härter, mal frischer, rockig sowieso, Sänger James wirkt ein wenig wie in den britischen 60ies mit Wuschelhaaren & Sakko mit lauter Buttons. Sie waren vor kurzem als Support von Knapsack schon mal hier, nun dürfen sie aber Headliner sein – und „wir haben diesmal sogar ein Banner!“ (welches nur ein festgeklebtes Bandshirt über der Bühne ist, aber „hey“ – egaaaal.) Sie präsentieren viel von ihrem Longplayer „The things we do to find people who feel like us“ und der Titel ist auch sonst irgendwie bei ihnen Programm. Sehr nett.
Support PETAL (ebenfalls aus Philly) ist ebenfalls schon 5 Wochen dabei und besteht nur aus einem einzigen Persönchen mit großer halbakustischer Gitarre ohne ihre restliche Band. Am Anfang ist sie immer noch in eigenen Worten vor Lampenfieber „scared like hell“, dass sie ihren Tonmeister nochmals auf die Bühne rufen und Leute aus dem Publikum sie beruhigen müssen. Der Gig entwickelt sich dann aber wie sie selber sagt zum „besten seit langer Zeit“ und alles ist gut. Ein unbekannteres Cover von Prince bringt sie im selben Stil wie alle anderen ihrer Songs. Eine Art weiblicher Billy Bragg, für meinen Geschmack aber auf Dauer etwas eintönig und mit einer zu eindringlichen hellen Stimme. Davon bräuchte ich jetzt keine ganze Platte am Stück.
Leider hatte ich meine bessere Kamera vergessen (außerdem kam ich geradewegs an dem Tag zurück aus Norddeutschland von der Beerdigung meiner Mutter, da kann man schon mal andere Dinge im Kopf haben).