Comment by Caren.:
THE HEAVY sind natürlich keine Metalband, sondern haben den richtigen Dancegroove in der Hose, obwohl sie sich als Indierockband bezeichnen. Erfrischend anders. Ohne Bläsersektion (zum Glück), dafür mit mehr Gitarren, weiblichem Background, Orgel und einem Black Soul Sänger Frontmann in roten Socken & NuSoul/Ska-Hut, der ab der ersten Sekunde die Leute bespaßt, zu jedem Lied was zu erzählen hat, ständig mit seinen 2 silbernen Handmikros im 50ies-Style rumturnt und dem Publikum vor fast jedem Song Anweisungen gibt, was sie zu singen haben „every time I point to the sky, you say: „UP!!“ etc.pp. Er hat sofort die Massen im Griff. Und ich muss sagen, ich hab noch nie auf einem Konzert so viele Leute extrem hoch & durcheinander hüpfen sehen. Besonders in Refrains steigen massenhaft überall kleine „Bouncing-Raketen“ aus dem Publikum auf. Über der Bühne hängt ein großes Fledermaus-Banner mit dem Bandschriftzug, fast ein wenig Tarantino-Style, 7 Leute davor und einer macht Sport, so dass es schon extrem auffällt, dass er der einzige ist, dem die weiße Unterhose ständig rausblitzt, weil die schwarzen Klamotten halt ein wenig über der Plautze spannen. Aber der Spaß und die Leidenschaft steht ihm auf der Stirn geschrieben. Er spaßt herum, oder verarscht die Leute mit „schade, dass es jetzt unser letztes Lied ist“, um Reaktionen herauszukitzeln, so das die Ansagen immer zu den nächsten Songtiteln passen. Manches ein wenig mit „hihihi-uncorrectness“, zB beim politischen against-Trump-Mitsingschlager „What the fuck“ (der es leider nicht auf die LP geschafft hat, wie er erzählt) oder bei „Miss California“ als er grinsend davon schwärmt „imagine a nice landscape where you can smoke weed all day long from now on“. Er ist begeistert vom zahlreichen Frankfurter Publikum, die sehr extrem und textsicher mitgehen. Dass das kein Spruch ist, den er überall bringt, nimmt man ihm sogar ab. Gestern waren sie in München, das war in seinen Worten wohl eher so najaaaaa ;-) Aber Frankfurt geht irgendwie immer extrem ab, daher kommen sie gerne wieder. Eigentlich sollten THE HEAVY schon im Juni hier spielen, aber da hatten sie eine kurzfristige Gelegenheit, als Support der DIXIE CHICKS mit auf Tour zu gehen (Hallo? Die Dixie Chicks?? Wie passt das denn jetzt zusammen?), daher wurde das Konzert auf heute verlegt. Im Sommer wäre das ganz schön heiß geworden. Der Sound ist Batschkapp-typisch leider mal wieder nicht sehr ideal, zu sehr kracht und scheppert es in den Höhen, wenn zu viel aufeinandertrifft. Mittlerweile glaube ich, dass der Sound etwas bratziger von vornherein auf Leute abgestimmt ist, die Stöpsel tragen, dann wird’s nämlich angenehmer herausgefiltert und ist besser. Natürlich fehlen auch die Hits aus Film und Fernsehen nicht. „How you like me now“ und vor allem „What makes a good man“ bilden den knackig funkigen Abschluss. Kurz und knackig auch die Spielzeit von exakt eineinhalb Stunden. Eine Vorband gibt es nicht und man hat es wegen Bauarbeiten gerade mal rechtzeitig zur Kapp geschafft, denn Start war schon um 19:45. So kann man tatsächlich noch den Abend zum einkaufen nutzen. Igitt, wie spießig. ☺ Aber war mal was anderes.