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Latest Updates - The Twilight Sad
18th Nov 2024 Images added to event by Caren. | Comment [+] added to event by Caren.
Comment by Caren.: Die Vorband war heute THE TWILIGHT SAD aus Glasgow, die ich sehr schätze (und schon mehrfach vorher gesehen habe) Sänger James Graham ist unglaublich leidenschaftlich auf der Bühne, dass es fast schon zum Tourette ausartet, wenn er sich an den Kopf schlägt. Die anderen Bandmitglieder gucken ernst, fast so, als dürften sie ihm nicht in die Augen sehen. Der Gesang ist diesmal etwas getragener und doch intensiv. Man bedankt sich ergriffen für den Applaus.
Dann mein 5. Mal THE CURE live. (Heute vor fast auf den Tag genau 29 Jahren sah ich sie zum 1. Mal). Sie haben wirklich Lust zu spielen und man kriegt was für’s Geld. 3 Zugabenblöcke – Respekt!
(zur Einstimmung: Warszawa – David Bowie, von CD) / Shake dog shake / alt.end / All I want / Push / Inbetween days / Step into the light / Kyoto song / A night like this / Lovesong / Just like heaven / If only tonight we could sleep / Burn / From the edge of the deep green sea / One hundred years / Give me it /// At night / M / Play for today / A forest /// Pictures of you / Lullaby / Fascination Street / Never enough /// The walk / Freakshow / Friday I’m in love / Boys don’t cry / Close to me / Why can’t I be you?
Positive Überraschungen:
„Push“ weil es eine so schöne Melodie hat, „If only tonight we could sleep“ weil’s immer eines meiner Lieblingslieder bleiben wird und gefälligst auf meiner Beerdigung gespielt wird! „Burn“ aus dem Crow-Soundtrack wobei Herr Smith sich dazu lustig auf der Flöte versucht, und besonders „Give me it!“ weil das härtetechnisch schon in Slayer-Liga spielt und von einem derartigen Blitzgewitter begleitet wird, dass es nur so eine Freude ist. Auch andere etwas unbekanntere Lieder wie zB „From the edge of the deep green sea“ können fesseln und werden durch videotechnische Ergänzungen (unten grünes Licht, oben ein Sonnenaufgang in 5 Minuten, bis es richtig hell ist) zum Gesamtkunstwerk. Schön auch, wie das Publikum bis in die hinteren Ränge von den Lichtstrahlen bei „Lullaby“ mit eingesogen wird. Es gibt allerlei Leinwand-Untermalung, in bunt, in schwarzweiß (mit Kriegsbildern bei „One hundred years“) oder über Publikum-Kameras. Einziger Kritikpunkt: Schlagzeuger Jason Cooper ist in der Spielweise ein wenig simpel. Das kam mir früher ausgefeilter vor. Auch die Gitarre könnte stellenweise lauter sein. Es gibt wenig Spielraum für schwurbelige Gitarrenparts, in die man sich verlieren könnte (dafür bräuchte man einen Song wie „Kiss me kiss me kiss me“). Aber die Stimme klingt sehr gut durch. Der Lippenstift ist nicht ganz so doll verschmiert wie sonst, dafür kramt Herr Smith diverse schwarze Statement-Gitarren raus, auf denen Dinge wie „1-1-2-3-5-8-13-21-34-...“ längs zur Saitenrichtung in weiß zu lesen sind. Erklärungen gibt es nicht.
THE CURE sind so gut gelaunt und nett miteinander, dass man Robert Smith heute glatt als „knuffig“ beschreiben möchte. Er grinst, er macht Grimassen und taumelt & schlenkert ein wenig in seinem schwarzen Gewand und leicht ausgedünnter Frisur umher, packt bei den letzten Liedern die Gitarre weg, damit er die Hände dafür frei hat und beugt sich bei „Close to me“ sogar ins Publikum runter, um jemanden von ganz Nahem zu erschrecken. Er dreht am Schluss noch eine ganz herzige Dankesrunde am Bühnenrand, um tschüß zu sagen. Im „Lovesong“ baut er am Ende ein trällerndes „so fly me to the moon“ ein. Beim letzten Song hechelt er jedoch schon etwas und streckt desöfteren die Zunge raus, muß dabei aber selber lachen. Mit 57 darf man vielleicht nach der Dauerperformance einfach mal „nicht mehr können“. Manchmal reibt er sich das Handgelenk, so als hätte er vom vielen Spielen schon eine Sehenentzündung bekommen. Möglich wäre es. Bassist Simon Gallup wirkt wie immer unermüdlich als würde er eigentlich bei THE CLASH spielen mit seinem Punk-Look, hat seine „Reading FC“ Flagge über dem Amp ausgebreitet (auf den er groß mit Klebeband „Bad Wolf“ geschrieben hat) und wirbelt permanent in seinem Iron-Maiden-Shirt von einer Bühnenseite auf die andere, immer in Action. Auch Keyboarder Roger O'Donnell (ex-Thompson Twins/Psychedelic Furs) scherzt mit dem Basser herum, guckt ihm möglichst irre hinterher oder gibt ihm mit dem Schellenkranz einen Klaps im Vorbeigehen. Ansonsten steht der Tastenmann recht weit an der Seite. Reeves Gabrels an der lila Solo-Gitarre hingegen gibt eher den souveränen Altmeister, der halt schon jahrelang mit BOWIE oder TIN MACHINE auf der Bühne stand. Für seine Soli gibt es Zwischenapplaus. Das Publikum sieht glücklich aus. Schön wars. Ein paar CURE-Lookalikes gibt es in FFM durchaus immer noch, man hätte eigentlich ein Smith-Double-„Klassenfoto“ machen können. Für einige Gruftie-Mädels wird „Roooobärt“ sicherlich auch der unsterbliche feuchte Traum bleiben, bei „Pictures of you“ fliegt sogar ein schwarzer Schlüpper auf die Bühne. Der dazugehörige BH liegt später beim Rausgehen auf dem Hallenboden und wird zusammen mit den leeren Plastikbierbechern einfach aufgekehrt. . . „Say goodbye on a night like this . .
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Comment by Caren.: Was für ein fetter Sound. Jeder tiefe Ton rüttelt uns von den Fußsohlen bis zur Kopfhaut wach. Aber auch der Rest klingt richtig gut und differenziert, volle Pulle - und das den ganzen Abend.
Es ist der Abend der Gesangsemotionen. Schon die Vorgruppe THE TWILIGHT SAD aus Glasgow punktet dermaßen mit einen adrenalingeladenem Sänger, dass man meint, der bricht nach dem Auftritt hinter der Bühne zusammen... Da kommt alles von Herzen: Dankbarkeit, Leiden, emotionale Kopf- und Handbewegungen, Festhalten am Mikroständer, Aufstampfen, Hinhocken, Tick-artige heftige Schreie ohne Mikro, Zuprosten, Freude, und dabei eine melodiöse klare Stimme, die auch mal in gälisch singen kann. Der Mann gibt alles für die Musik, in der es Rock, Gruftie, Indie, Postrock, Shoegaze, Folk und Wave-Elemente gibt. Klassische Besetzung plus Keyboard, bärtige Rothaar-Schotten plus einem charismatischen Ian-Curtis-Leptosomen an der Front. Wir sind am Ende selber völlig fertig & durchgeschwitzt vom Mitfiebern („Oh Gott, der Arme!“). Ich kenne die Band schon seit 2008 (auffällig waren schon damals die langen Songtitel, zB „Here, it never snowed. Afterwards it did.“ –what? Oder gern widersprüchliches wie „I could give you all that you don’t want“), aber man meint, die freuen sich immer noch als Newcomer wie die Schneekönige über Zuspruch aus dem Publikum. Auch der Schlagzeuger schlägt die Hände vor’s Gesicht beim Abschluss-Applaus. Aber der Sänger kämpft einen ständigen Kampf mit sich und der Welt. Ergreifend.
Ebenso zufriedenstellend war es, ENDLICH mal ein RICHTIGES EDITORS-Konzert mitzuerleben, das ebenso emotional daherkam, nachdem ich vor 1 Jahr aus Krankheitsgründen innerhalb der Band eine eher abgespeckte Variante auf dem Rolling-Stone-Weekender erleben durfte – als Akoustikset! (jaja, ich weiß, viele fanden sowas charming, ich jedoch war davon etwas gelangweilt. Punkt.). Diese Band braucht den Bombast. Den Wumms, den Sound, die Lightshow, die Keyboards, die Stromgitarre, die Nebelmaschine, damit das richtige Feeling rüberkommt. Und dazu der Prince Charming im weißen Hemd & schwarzer Hose, der sich mächtig ins Zeug legt, um gesanglich und gestikulierend zu glänzen. Von rauh, düster & zerbrechlich bis euphorisch melodisch. Ob mit oder ohne Gitarre und natürlich zwischendurch am Klavier. Ich weiß, viele haben ihnen in letzter Zeit vorgehalten (und den letzten beiden Scheiben merkt man es leider auch an), sie wären die neuen U2 und zu sehr Mainstream geworden. Aber live ist das eine ganz andere Nummer. Meine Meinung. Hat sich gelohnt. Ok, bei "Formaldehyde" konnte ich meinen Platz ziemlich weit vorne nicht mehr verteidigen und habe mich nach hinten gestellt, Eindruck: dort war der Sound sogar NOCH besser. Als einziges Lied hat mir ein „2 hearted spider“ gefehlt, dann wäre es perfekt gewesen. Großes Kino anyway.
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14th Nov 2024 13th Nov 2024 14th Jul 2024 Images added to event by Caren. | Comment [+] added to event by Caren.
Comment by Caren.: Was passt besser zum nebligen November als ein CURE-Konzert? Alle paar Jahre wieder geben sich Robert Smith & Co. ein Stelldichein in der Festhalle - wieder zusammen mit THE TWILIGHT SAD aus Glasgow als Support, mit denen sie eine gegenseitige Fan- & Freundschaft verbindet. Auch gemeinsame Tonträger-Aufnahmen haben schon stattgefunden. Zur Pause gibt es eine halbstündige Gewitter- & Regen-Geräuschkulisse vom Band, das steigert die Dramatik etwas ;-)
Als THE CURE dann auf der Bühne einlaufen, kommt der Herr Smith natürlich ganz zuletzt und macht heute den Begrüßungsclown, dreht erstmal eine komplette Extrarunde am Bühnenrand, um sich mit gewohnt schüchternen Dankbarkeitsgesten doch ein kleines bisschen feiern zu lassen. So kennt man ihn irgendwie gar nicht, daher zaubert die «niedliche Oma» mit den dunklen Klamotten und der toupierten Frisur allen gleich mal ein Lächeln ins Gesicht. Ich bin positiv überrascht, dass Simon Gallup mit seinem «Bad Wolf»-Amp weiterhin am Bass rumhüpft, denn er hatte erst vor einiger Zeit seinen Ausstieg aus der Band verkündet - offensichtlich hat er das zurückgezogen. Vielleicht war Omi’s Androhung im Hexenhäuslichen Band-Backofen zu landen, doch überzeugend genug - man weiß es nicht. ;-) Der Gig beginnt mit Rooobärts erstaunter Ansage «oh, I remember this building!» Und dem brandneuen Song «Alone», der eigentlich eher ein End- als ein Anfangssong ist (mit der Zeile «This is the end of every song that we sing»)… Robert Smith hatte in den letzter Zeit so einige Schicksalsschläge zu beklagen: den Tod von Mutter und Vater, sowie seines Bruders Richard, mit dem er sogar ganz früher mal eine Band hatte, bevor es THE CURE überhaupt gab. Und so verwundert es auch überhaupt nicht, dass auf der kommenden - noch unfertigen - LP («Songs of the lost world») viele düstere Lyrics zu hören sein werden. In schlechten Zeiten entstehen immer gute Lieder, das beweist ohnehin die Legende. «Alone» als Opener passt also zu ihm ganz persönlich, und es gibt sogar einen ganz konkreten Hinweis auf seinen Bruder in einem weiteren neuen Lied «I can never say goodbye», das gleich bei mir im Ohr hängenbleibt und in dem es heißt: «something wicked this way comes to steal away my brother’s life.» Da sind wir also wieder - im grauesten Monat des Jahres.
Die Setlist ist sehr feinfühlig mit weniger Hits und eindrucksvoller Bebilderung. Es wird auch mal aus der Sicht des Drummers eine Kamera aufs Publikum gehalten, welches sich dann selbst bejubeln kann. Der Sound ist großartig, das ist mir schon beim letzten Mal CURE/Festhalle aufgefallen und ich wundere mich immer wieder, wie sie es hinkriegen, alles so differenziert auszupegeln. Daher werde ich in der Halle auch immer im vorderen Drittel stehen, NIEMALS sollte man hier nach hinten gehen! (Alle die sagen, die Festhalle würde scheiße klingen, waren wahrscheinlich hinten oder oben). Es kommt mir so vor, als würden einige Songs diesmal etwas Schlagzeug-lastiger daherkommen, einige der Arrangements sind heute nur leicht umgeändert, treibender, intensiver, so dass man einige Sachen nicht gleich am 1. Takt erkennt. Besonders gefreut habe ich mich mittendrin z.B. über «Push». Allerdings warte ich wohl vergeblich darauf, dass sie jemals mein heimliches Lieblingslied «This Twilight Garden» live spielen werden, das es nur als B-Seite einer Maxi gibt. Und klar, «Friday, I’m in love» hätten sie ruhig mal weglassen können, aber wie immer kann man von THE CURE natürlich mindestens 2 Zugabensets mit einem Dutzend Hits erwarten, so dass man auf fast 3 Stunden Spielzeit kommt. Da lassen sie sich nicht lumpen. Am Ende war dann wieder alles dabei, was man sich vorstellen kann, von «Lullaby» über «A Forest» bis «Boys don’t cry» ganz zum Schluss. Zuguterletzt bleibt Robert Smith dann nochmals ganz allein am Bühnenrand übrig, als der Rest der Band gegangen ist. So nahbar war er noch nie. Er verneigt sich ausgiebig, schreitet alle Fans ab, nimmt Blumen entgegen und bedankt sich tausendfach mit Herzchen. So als wär’s das letzte Mal. Wollen wir es nicht hoffen!
Zu hoffen wäre allerdings, dass es irgendwann nochmal ein Konzert OHNE den obligatorischen Wermutstropfen gibt, dass (wie immer!) am Ende der größte Idiot im Saal entweder hinter MIR steht, total falsch mitsingt & mir ohne Maske ins Ohr kreischt, fuchtelt, klatscht und vor Ehrfurcht fast verreckt bei den ersten Tönen JEDER Zugabe und mit seinen Patschehändchen euphorisch die Leute angrabbelt, dazu wohl das erste Mal in seinem Leben 5-7 Bier zuviel trinkt, die ich und die umstehenden Leute ihm gern in die Fresse geschüttet hätten :-) Der kann einfach gern beim nächsten Mal wegbleiben oder von den Ordnern rausgetragen werden, die heute in der ausverkauften Halle sogar ziemlich unnötige Wellenbrecher-Absperrungen für ansonsten-total-friedliche Ex-Grufties aufgebaut haben. Ich freue mich tatsächlich schon auf die neue CURE-LP. Vielleicht wird’s ja im nächsten November was. ;-)
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Comment by Caren.: Überpünktlich noch vor 20:00 hört man laute Töne aus dem Saal. MAN OF MOON sind zu zweit, ein sehr präziser Schlagtechniker mit echtem sowie elektrischem Drumset, so dass er zwar live "schlägt", aber gleichzeitig recht abgefahrene Sounds damit kreieren kann oder Samples einspielen kann. Der Sänger greift liedweise abwechselnd zur Gitarre und zum Bass, während mir seine Stimme wahnsinnig bekannt vorkommt. Beide zusammen bilden eine echte Einheit und machen ihre Sache sehr gut. Das klingt modern, nach Moll, sehr stimmungsschwanger, alternativ, auf- und abschwellend, manchmal ausreißend, positiv, sehr konzentriert, aber dann doch melancholisch, leidenschaftlich, mit guten Melodien und zuweilen mit richtigen Elektrobeats bestückt, so dass immer Bewegung im Raum ist und keine Langeweile aufkommt, wenn man den beiden (einmal Ringelshirt, einmal Karohemd) zuhört. Erst habe ich den starken Verdacht, dass es sich (besonders wegen der etwas helleren Stimme) hierbei um die aufgelösten EXIT CALM handelt, die Band, der ich vor einigen Jahren in elegischem Shoegaze-Herzschmerz verfallen war, und die ich leider nie sehen konnte. Doch das bestätigte sich bei meiner nachträglichen Recherche nicht. Das wäre es gewesen. Trotzdem hinterlassen MAN OF MOON bei mir (und ich bin nicht die einzige) an diesem Abend den stärkeren Eindruck an richtig interessanter Musik! Nicht umsonst liegen am Merchstand keinerlei Tonträger mehr von ihnen aus, nur noch ein T-Shirt in Kindergröße *g* und eine Mailingliste für weitere Auftritte im nächsten Jahr. Heute ist der letzte Tag der Europatournee (Festland), was das "sorry, Merch ausverkauft" bei beiden Bands leider erklärt. Die werde ich mir definitiv nochmal ansehen! Diverse Einträge auf ihrer Facebook-Seite bestätigen das ganze. Ich glaube, die Jungs haben bei vielen Leuten jetzt einen Stein im Brett. Zurecht.
TWILIGHT SAD sehe ich heute zum 4. Mal, aber sonst waren sie immer nur Support-Band (bei Mogwai (das ist schon über 10 Jahre her!), bei den Editors und bei The Cure). Allerdings war ich bei jedem der bisherigen Konzerte von ihnen mehr beeindruckt als heute, und ich kann nicht genau erklären, warum. Sie werden durchaus abgefeiert von der Meute im Zoom, der Laden ist nicht brechend voll, aber neuerdings kann man ihn mit einem Vorhang abteilen und es gibt eine schräge 80er-Jahre Zickzack-Beleuchtung an der Decke, was das ganze etwas belebter aussehen lässt, jedoch werde ich schneller müde bei ihren Songs, die leider einen Millimeter zu gleichförmig sind. Es mag am Sänger liegen. Ich habe heute den Eindruck "hey, was ist passiert? Die haben seine Medikamente richtig eingestellt!!" - er war sonst hagerer, hibbeliger, hat sich sehr angestrengt und wirkte dadurch auch immer etwas wahnsinnig, wenn er Tourette-artig den Kopf mit einem lauten Schrei nach hinten oder zur Seite geworfen hat, auf die Knie fiel, oder die Fäuste geballt und die Arme verkrampft geschüttelt hat, als hätte er einen epileptischen Anfall. Das hatte einen ziemlichen Ian Curtis Touch. Wir haben uns zum Teil bei anderen Konzerten echt Sorgen um ihn gemacht, dass er nicht gerade live auf der Bühne stirbt. Heute verhalten sich TWILIGHT SAD relativ ruhig und gelassen, und körperliche Ausreißer kommen nur 1-2mal gegen Ende des Sets vor. Das wirkt fast schon ein wenig gewollt. Klar, ihr schottischer Akzent ist echt charmant (es werden auch einige Lieder komplett in ihrer Heimatsprache gesungen), ansonsten erwartet uns gutes, wave-düster-folky-stimmungsvolles Indiezeugs mit einem Hauch Shoegaze und Postrock, schön gesungen. Da kann man gar nix kritisieren, wenn ich nicht ein paarmal heimlich feststellen müsste, dass mir ein wenig langweilig ist und zu viele Songs zu gleichförmig sind. Vielleicht ist auch der neue Schlagzeuger nicht ganz unschuldig, der den Takt kaum wechselt, die ganze Zeit über aussieht wie ein 16-jähriger, der gerade Power-Workout macht, während sein Mund vor lauter Euphorie "Bohlen-mäßig" lächelnd offensteht. Die ganze Zeit. Das ist irgendwie eine komisch verstörende Mischung, alles. Aber Twilight Sad sind sehr freundlich, erzählen noch ein paar Mal, dass der letzte Tourtag ist, sie sehr dankbar sind, dass so viele an einem Sonntag gekommen sind und.... ja.... was man halt so sagen muss.... schon ok. (Hey, ihr habt mit Cure in riesigen Stadien in aller Welt gespielt, also erzählt uns doch nix!) Der große Nightliner steht abfahrtbereit draußen vor der Tür. Ich hätte LPs gekauft, wenn es welche gegeben hätte. Alles in allem muss ich aber ehrlich über den heutigen Abend sagen: MAN OF MOON= 1:0! ;-)
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