Caren. 13th Jul 2024
| | ReviewBloodlights - was soll das eigentlich sein, Blutlichter? Na jedenfalls zieht der Name „ex-Gluecifer“ in der Ankündigung wohl fast die gesamte RocknRoll-Prominenz ins Feinstaub, was die Kapelle aus Oslo mächtig freut. Es ist pickepacke voll und die Scheiben sind komplett beschlagen. Sänger Captain Poon versucht sich diverse Male mit Ansagen auf deutsch: „gestern waren wir in Osnabrück, daswwar Scheiiise...“ und so wird er nicht überdrüssig zu betonen, wie toll sie die Location und die Leute heute in Frankfurt finden. Daher sollen wir auch nach der Show unbedingt noch bleiben und ein extra Unterstützungs-Bier auf Tamo und den Laden trinken, denn „die sind Beste...!!“ Wo er Recht hat ;-)
High Energy Punk & Roll war angekündigt und wurde auch abgeliefert. Die 4 auf der Bühne schwitzen alles voll und freuen sich irgendwie nen Ast ab. Der Bassist mit seinem Iggy Pop Shirt stößt ein paar Mal an die Lautsprecherbox, ans Mikro oder mich, so eng ist es. „Howie B.“ prangt am Gitarrenverstärker auf der anderen Seite, die mit dem langhaarigen Wikinger. Zusammen mit dem tropfenden schwarzhaarigen ex-Gluecifer-Sänger (und Zweitgitarristen) machen sie ein paar Faxen auf und vor der Bühne mittenmang in der Meute - eine gute Figur machen sie eh dabei. Dafür bekommen sie auch jeder ein frischgezapftes Bier durch die Menge durchgereicht. Den Schlagzeuger sieht man von meinem Platz aus nicht, erst als mir ein durchgesplitterter Drumstick vor die Füße fliegt, weiß ich, da ist ganz schön Wumms im Karton. Die Band spielt meist eigene Sachen, teils älter/teils neu und sie haben ganz schön viele Bandshirts am Start (die Jungs gibt’s doch schon länger als gedacht). Die Länge des Gigs ist absolut richtig, Coversongs wie „New rose“ von The Damned bringen sie perfekt und mit Schmackes rüber. Zugaben sind auch noch drin „we would be stupid if we didn‘t came back, right?“ (- „no, you would be DEAD!!“ *hahaha*), und so wird das letzte Stück tierisch ausgewalzt, es können Soli platziert werden und alle Bandmitglieder werden einzeln vorgestellt. Druck. Begeisterung. Applaus. Um Punkt 22:00 ist Ende Gelände, aber ich muss ja auch noch auflegen. Das Stonerrock-DJ-Team gibt sich die Ehre, noch bis halb drei...
Die Band lässt ihre Instrumente einfach aufgebaut stehen, sie pennen ja eh in der oberen Etage und geben sich ganz skandinavisch dem Alkohol und den Groupies hin. Howie B. kriegt es aber trotzdem noch gebacken, sich überschwänglich für einen gespielten Baby Woodrose Lieblings-Song bei mir zu bedanken, den er ja schon eeeewig nicht mehr gehört hätte... Begleitende Tips über die Qualität von Lorenzo Woodrose‘s Sideprojects inclusive.
Schon nette Jungs, diese Norweger...! (Wenige Wochen später haben sie dann allerdings die Tour abgebrochen, da Howie die Band Hals über Kopf verlassen hat und sie im Regen stehen ließ. Huch... schade.)
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