Caren. 18th Nov 2024
| | ReviewERIC BURDON, seines Zeichens „alter Haudegen erster Stunde“ ist unkaputtbar. Und erinnert mich optisch ein wenig an Opa Simpson. Unterwegs auf Tour abwechselnd mit der SPENCER DAVIS GROUP als Backing Band, sowie im Offenbacher Capitol mit den fast original ANIMALS (ok, einzig der Mann an der Percussion dürfte noch unter 50 sein), legt er mit 74 Jahren immer noch eine recht freche Sohle aufs Parkett, überzeugt mit seinem rauhen Organ (mit dem er trotz Entfernung zum Mikro mit spielerischer Leichtigkeit eine Lautstärke erreicht, die sich gewaschen hat, sein Blick dabei ist mehr als schelmisch) und bringt die Hits in einer Qualität, die man von einer 6-köpfigen All-Star-Band erwartet und man es von alten Aufnahmen aus dem „Rockpalast“ gewohnt ist. Der ein oder andere spielerische Schlenker in die 60er ist dabei mehr als gestattet, der niedliche Orgel-Opi in der Band kann so einiges und auch in Reggae umgewandelte Versionen (u.a. von „Don’t let me be misunderstood“) finden ihre Berechtigung. Das Publikum lässt sich begeistern, tanzt zur WAR-Hymne „Spill the wine“ fast Salsa, schwingt dieselben Fähnchen, die beim unterhaltsamen Support der RODGAU MONOTONES vorher verteilt wurden und johlt ohne Unterlass. Auch wenn ERIC BURDON eine relativ neue Scheibe („Til your river runs dry“) am Start hat, sind natürlich alle scharf auf die alten Songs. Jeder einzelne der Bandmitglieder ist eine Klasse für sich mit einem musikalischen Background in diversen berühmten Bands, es groovt, funkt & rockt, es gibt spielerische Melodiesamples aus „Third stone from the sun“ (HENDRIX, ein bester Freund von ERIC BURDON), manchmal hat das ganze sogar einen SANTANA-Touch und der kleine weißhaarige Mann mit Sonnenbrille steckt sie mit seinem Charisma alle in die Tasche. Da ist es auch bei der Fülle an möglichen Best-Of-Hits letztendlich nicht ganz so schlimm, dass die Umbaupause ermüdend lang ist und dass meiner Meinung nach ein paar Hits wie zB „Good times“, „San Franciscan nights“ oder „Sky pilot“ im Repertoire gefehlt haben. Spätestens die anschließende heiße Sommernacht bei Bier & Äppler im New Backstage lässt einen das locker vergessen. Schön war’s – when I was youngggggggg. . .
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