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Live Music



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Artist:Hodja
Venue:Feinstaub
City:  Frankfurt am Main, Hessen, Germany
Date:Wednesday, 23 Jan 2019
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Community: 1 Attended


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Caren.
14th Jul 2024
 Review
Ein ganz besonderes Konzert ist mal wieder mitten in der Woche im Feinstaub. Angekündigt wird Musik zwischen John Spencer, Gospel und den Black Keys, dabei ist das Trio HODJA noch so viel mehr. Ein Konglomerat aus New York & Kopenhagen, Tom Waits meets Screaming Jay Hawkins, eigentlich wachsen in dem ‚angry black man from New York City’ alle Musikrichtungen, die man sich nur vorstellen kann – er singt über Dämonen & Verzweiflung, streut HipHop- und Punkelemente, über Soul, Americana bis Bluesrock – hier ist alles vertreten – und zwar mit einer Mimik, die alles ernst meint, jedenfalls beim Sänger mit tiefer Nackenfurche à la Marcellus Wallace, mit oder ohne dunkler Sonnenbrille, Rasseln & Schellenkranz sowie ausladenden Gesten im komplett vernebelten Feinstaub, das heute seinem Namen alle Ehre macht *hust, wedel. Im Kontrast dazu: Schlagzeuger F.W. Smolls mit Locken, Ansatzglatze & Vollbart, eher der Amish-Folk-Guy mit starrendem oder erstaunten Blick und dem Schalk im Nacken, der auch gern viele lustige Seitenhiebe aufs Publikum loslässt (bzw auf die wartende DJane hinter ihm, die ständig auf ihr Handy glotzt und gar nicht weiß, „wie hässlich das wirkt“), und an dem im wahrsten Sinne des Wortes ein Comedian verloren gegangen ist. Für mich der heimliche Star des Abends. Großes Kino, mit ganz viel Grinsen im vollen Laden. Heute fließt Whiskey-Cola in Strömen, auf und vor der Bühne, da wird auch gern mal persönlich geteilt, sobald die Nebelschwaden sich zwischendurch lichten und man wieder was sehen kann. Gegroovt wird recht ordentlich und die Band ist sehr dankbar an einem Mittwoch. Als der Gitarrist (ein eklektizistisches Tattoogebilde mit langem Haar und Basecap) aus Versehen eine Saite austauschen muss, gibt es den nächsten Schlagabtausch und der Drummer springt via Mitsingsong auf Robben Ford’s Klassiker „(Buy you a) Chevrolet“, nachdem 2 Songs vorher noch „Mercedes Benz“ angerissen wurde. Dazu schwenkt auch schon mal die Szenerie in einen funky Blues, um gleich danach wieder mit allen Beteiligten in ekstatisches Moshen überzugehen. Der Sänger mit der rauhen Stimme verlangt nach Wasser sowie nach einem weiteren Cola-Whisky. Die Wege zwischen Tresen und Bühne sind ja nicht weit, die Scheiben im Feinstaub sind beschlagen (und mit lauter Herzchen bemalt), die Handtücher haben einiges aufzusaugen... Ein erster Schlusspunkt nach über einer Stunde wird natürlich mit Zugabe-Rufen quittiert, wir haben doch noch fast 20 Minuten bis zur Bettruhe! Ok, 2 weitere Songs werden abgesprochen. Die Leute haben noch Bock, irgendwie ist heute mal wieder Klassentreffen, man sieht viele alte Bekannte. Als dann definitiv das Ende naht, greift sich der Drummer das Mikro am vorderen Bühnenrand, verlangt nach „just one sip of water, before I continue“ und leert die gereichte Flasche in einem Zug komplett aus. Dann beginnt seine Show mit dem Merchmaterial, da ja so ein kleiner Konzertraum nie genug Gage abwirft, aber man kann ihm einfach nicht böse sein. Demonstrativ öffnet er seinen Koffer, seine Geldbox und klemmt sich sämtliche HODJA-Scheiben unter den Arm, faltet die letzten 2 T-Shirts auseinander (sorry, only 2 women-L left“), wobei das Gebrauchtere heute für 20€ weggeht und das „Schönere“ schon für 15 zu haben ist – ah ja *g. Der Clou - als er demonstriert, was passiert, wenn sich seine Geldbox öffnet & schließt: – er switcht von perfektem English blitzschnell in perfektes Deutsch und zurück – allein seine Rechenbeispiele sind die Show wert (es gibt Zwischenrufe wie „best Merchguy eveeer!“) und die Leute kommen aus dem Lachen nicht mehr heraus. „Hier, diese Scheibe haben wir heute rauf und runter gespielt, die müsst ihr einfach als Andenken haben!“ – in gelbem Vinyl bekomme ich sie sogar aus Pleitegründen 5 € billiger und mein Versprechen „ich geh gleich noch Geld holen“ wird mit einem augenzwinkernden „fühl dich nicht verpflichtet“ abgewunken. Wenn ich erraten hätte aus welcher Stadt der ursprünglich kommt, hätte ich sie sogar umsonst bekommen (ein „Süd-Schleswig!“ vom Tresen lässt er nicht gelten). Der Kerl heißt nämlich eigentlich Matthias Klein, ist Deutscher und wohnt mittlerweile in Christiania/Kopenhagen Dänemark, aber man hätte ihn zu 100% für einen verschmitzten Ami gehalten. Einfach nette Jungs, die noch länger mit uns im Raucherraum abhängen und generell war das mal wieder einer dieser besonderen offenen Abende, an denen irgendwie alles passieren kann... Top. Danke für’s Organisieren!

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