Caren. 13th Jul 2024
| | ReviewKiel hat Sexappeal, das Konzert in Hamburg ist seit Monaten ausverkauft, es soll für SMOKE BLOW ein ultimativer Abschluss sein. Sänger Jack Letten alias Eric Cohen will nun auf der solo-Erfolgswelle weiterreiten, die ihn momentan in ungeahnte Höhen schwappt. Und ich nehme 5 Stunden Zugfahrt in Kauf, nur um die Vorgruppe zu sehen ;-) aber es lohnt sich.
Beim Knochenmann klappert’s im Gebälk, eine selten geile Scheibe 2015 lässt eine Tour folgen, mehr Stoner, mehr Doom, mehr Haareschütteln, mehr laut/leise-Abwechslung in der Musik und 2016 folgt schon die nächste Scheibe, wahrscheinlich wieder in farblich extrem limitierter Sonderauflage. Ich stehe in der 1. Reihe und hab selten so viel gemosht auf einem Konzert. Kompliment. Großes Kino mit Kaputzenmann, buntem Design, schräger Gitarre und 3 dankbaren Akteuren, auch als ich mir das persönliche Lob am BONE MAN Merchstand nicht verkneifen kann und noch ein „Go Kiel yourself“-Shirt für kleines Geld in meinen Reisekoffer einsacke. A good crowd on a saturday night. Toller Gig!
SMOKE BLOW sehe ich mir danach lieber aus sicherer Entfernung an, zum Stagediven ist die Fabrik prädestiniert und zudem nun brechend voll, da kann man sich lieber auf der Galerie rund um den Saal tummeln und von oben zusehen, wie die Kuh fliegt. Die Bühne ist tief und hat keine Absperrung, daher geht ab der ersten Minute eine Flugshow sondergleichen ab, dazu mit jeder Menge Zeigefinger- und Pommesgabel-in-die-Luft-Recker. Die Band ist arschlaut und mir musikalisch schon lange ein wenig zu prollig/ACDC-lastig, mit 2 shoutenden Leuten am Mikro, die die Meute mit 15 Jahren eigener Musikgeschichte bishin zum „Rebell Yell“ Cover anfeuern. Ich besitze nur die Erstlinge von ca. 1999 (die mittlerweile erschreckenderweise als CD total teuer gehandelt werden), von damals, als ich auch noch in Kiel gewohnt hab. Lang ist’s her. Aber der Abend war ein würdiger und sehr bierseliger Abschluss einer Rocker-Karriere, die eigentlich schon mal vor 3 Jahren ihren Abschied fand. Ich bin dann schnell wieder mit meinem Koffer zum Bahnhof gerollert und nachts noch nach Lübeck gefahren, um in den Weihnachts-Heimaturlaub zu starten. So’n bisschen Ohrenpiepen kann man da ruhig mal mitnehmen. . .
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