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Live Music



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Artist:Vanilla Fudge
Title:Legends Of Rock Tour 2014
Venue:Nachtleben
City:  Frankfurt am Main, Hessen, Germany
Date:Tuesday, 18 Mar 2014
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Community: 1 Attended


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1Vanilla FudgeRate
2The RamrodsRate


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Comments and Reviews
 
Caren.
15th Jul 2024
 Review
Seit 1969 hatten VANILLA FUDGE in (fast) Originalbesetzung nicht mehr in Europa gespielt. Meine Herren, das musste aber umso dringender mal geändert werden, zumal es damit ziemlich genau mein komplettes Leben (+1 Woche) her war. In meinem Plattenschrank fand ich im Vorfeld zwar nur 1 Single von ihnen („Season of the witch“ part 1+2), aber man kennt trotzdem so einiges, da sich die Jungs halt gern auf Coverversionen beschränken. Und das setzten sie auch gestern in die Tat um. Von einem verlangsamten „Ticket to ride“ über „People get ready“ (passte gar nicht so unbedingt zu ihnen) bis „Bang bang“, von „She’s not there“ über „Eleanor Rigby“ (eine der besten Versionen die ich kenne) bis natürlich „Some velvet morning“, das sogar direkt in eine lange Version von „Season oft he witch“ überging und sehr begeistern konnte. Natürlich durfte auch ein exquisites Drumsolo nicht fehlen. Dazu trollten sich die anderen von der Bühne, um Schlagzeug-Koryphäe Carmine Appice als Alleinunterhalter das Feld zu überlassen. Vom Look her wirkt er mittlerweile wie „Tiggs“ aus Sons of Anarchy, man sieht ihm seine 67 Lenze aber keinesfalls an – und der Mann spielt ne Doublebassdrum, bringt das Publikum zum mitmachen, steht auch mal nur mit seinen Sticks bewaffnet am Mikro und zeigt allen, dass gekonntes Klappern zum Handwerk gehört! Der ist ja auch schon ganz schön rumgekommen in der Musikgeschichte. So erfahren wir, dass VANILLA FUDGE selbst zB schon mal in den 60ies LED ZEPPELIN im Vorprogramm hatten, als die noch keine „Rockmonster“ waren. Somit kommen wir auch schon zum Tiefpunkt des Auftritts, nämlich zum „Dazed & confused“ Cover, was mir große Schmerzen bereitet hat, die nicht nur in der falschen Tonlage anfingen, sondern sich durch die gesamte Länge zogen, sei es wegen der (zum Glück nur partiell auftauchenden) abartigen 80er/90er-Jahre Synthesizer-Klänge, dem peinlichen Gesang, der Gitarrenarbeit (für das Stück wurde die goldene Gibson gegen einen selbstbemalten Ibanez-Verschnitt eingetauscht) oder dem Gesamtarrangement, das zum Glück kürzer als das Original ausfiel. Nee, Leute, DAS solltet Ihr lieber aus dem Programm nehmen, das ist mein Lieblingslied von LED ZEP, das ist normalerweise purer Sex, aber soooo? Nee, also bitte. Leider war danach erstmal Abgang von der Bühne angesagt, aber das konnte so nicht stehenbleiben, daher gab es natürlich die obligatorische (und auch versöhnliche) Zugabe „You keep me hanging on“, obwohl vorher in die Runde gefragt wurde, was man denn hören wolle; jedoch wurden die mehrmaligen Rufe nach „Need love“ oder „Where is my mind“ leider ignoriert und das Lied gespielt, das sie schon seit Jahren als Zugabe spielen. War zu erwarten.

Das Nachtleben war trotz hoher Eintrittspreise recht voll für einen Dienstag. Die deutsche Vorband RAMRODS hatte früh angefangen und war bereits am spielen als ich eintraf. Sie wirkten ungewöhnlich leise und eher wie „die-übliche-Lehrer-Garagenband-die-auf-Kleinstadtfesten-der-80er-spielten. Unbedeutend. Der Orgelspieler bedankte sich aber brav bei Mark Stein von VANILLA FUDGE, auf dessen großartiger alter Leslie-Orgel mit Zwirbelverstärker er spielen durfte und es verglich mit „ich hätte früher mal Ravi Shankar fragen sollen, ob ich auf seiner Sitar spielen darf, ich könnte da auch ein bisschen...“ hehehe.

Die Umbaupause vor VANILLA FUDGE wurde dann passend von den Moonshake-DJs bespielt – es wurden einige Sixties-Sitar Stücke wie „Mathar“ von Dave Pike zum grooven eingestreut. Dann kam die Band aber auf die Bühne, und es wurde leider schnell deutlich, dass der Mischer entweder auch seit 1969 nicht mehr aufgetreten war oder der Orgelspieler einfach tauber war als alle anderen, denn nicht nur sein Instrument, sondern auch sein Gesang war permanent viel lauter als der Rest. Dafür war die Gitarre und sogar das Schlagzeug (!) irgendwie zu leise. Schade. Dabei können alle Beteiligten sehr gut singen und tun es auch, ob abwechselnd oder mehrstimmig miteinander. Am besten passte meiner Meinung nach die Stimme des Schlagzeugers zur Musik. Der Bassist sah aus wie Günther Willumeit mit langen Haaren und war das einzige Nicht-Originalmitglied der Band, somit wahrscheinlich ein paar Jährchen jünger. Die anderen 3 von der Tankstelle wirkten ein wenig als hätten sie dieselbe Dorffriseuse, die ihnen die Haare dunkel färbt und die Minipli einrollt, aber sowas hebt ja den Unterhaltungsfaktor. 
Das Publikum bestand zu 90% aus Männern, die meisten langhaarig (manche schon Weiß) aus der gefühlten Kategorie „Ü50-und-Musikalienhändler“. Man glaubte sogar den ein oder anderen Prominenten gesehen zu haben, „der früher mal im Rockpalast einige Interviews geführt hat“. Einige jüngere Haareschwinger gab’s aber durchaus auch in den vorderen Reihen. Insgesamt kann man doch recht zufrieden sein mit der dargebotenen Leistung. Witziger Gig.

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