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Latest Updates - Spidergawd
19th Nov 2024 Images added to event by Caren. | Comment [+] added to event by Caren.
Comment by Caren.: Ein rockiger und rolliger Abend der norwegischen Spitzenklasse erwartete uns an einem Mittwoch im Nachtleben. Kinder, das war großes Kino! Ich hatte SPIDERGAWD noch nie live gesehen und als Fan von MOTORPSYCHO empfohlen bekommen (sowohl Bassist als auch Drummer haben bei denen mal gespielt) - und das war gut so. Die Musik von SPIDERGAWD ist einheitlicher und noch groovender, ich habe mich selten auf einem Konzert so viel bewegt. Stonerrock vom Feinsten, heavy, aber irgendwie auch rollender und hypnotischer, so als hätten sich die frühen Stones mit den Allman Brothers zusammengetan, um eine Powerversion ihrer selbst runterzurocken. Die Band war sehr gut gelaunt und schwer begeistert von ihren Fans, die sich gar nicht mehr einkriegen wollten. Interessant fand ich die Kombination mit einem (irre robust konstruierten) Saxophon – quasi als zweite Gitarre. Normalerweise mag ich kaum Saxophon hören in Rockbands, aber hier kam das mal ganz anders zum Einsatz, das hat sehr gut gepasst. Und der Schlagzeuger mit Stirnband (auch im Publikum hatten ihn einige nachgemacht) wurde gleich von Beginn ganz nach vorne an den Bühnenrand gerückt, damit ihm die Leute besser zujubeln können beim Faxen machen, aufstehen, Knie blutig schlagen und rumhampeln. Der Gitarrist schien konzentriert, aber auch recht ausschweifend, um uns den breitbeinig posenden „Josh Homme mit Sonnenbrille“ zu machen. Aber: tolles Zusammenspiel, tolles Konzert. Ich glaube die Platten gingen reißend weg, auch wenn die schicke Thermocover-Single 15 Tacken kostete, die LPs incl CD konnte man sich nicht entgehen lassen. Nächstes Mal könnte eine größere Location fällig sein. Wir kommen wieder!
Die Vorgruppe WOODLAND wurde straight outta Trondheim mitengagiert. Hier handelte es sich um extrem junge Musiker, wie mir schien, die ein wenig langsamer pulsierende Bluesadern hatten, Ami-Style, mit Orgel und Akustikbass und einer recht hohen Singstimme (ähnlich der White Stripes) und die ganz anständige Rocksongs für eine Schülerband ablieferten. Gar nicht mal schlecht, und der WOODLAND Sänger durfte dann auch bei einem neuen Song von SPIDERGAWD nochmals auf die Bühne kommen & mitsingen. Die älteren Geschwister haben ihre Lokal-Kollegen dann aber insgesamt doch noch mal um ein paar Klassen überholt.
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12th Nov 2024 14th Jul 2024 Comment [+] added to event by Caren.
Comment by Caren.: Noch ein Grund am letzten März-WE (und nach meinem runden Geburtstag) in Berlin zu weilen, waren die Stonerrocker SPIDERGAWD aus Norwegen, an einem Samstag sollte der Abschluss der Europatour zusammen mit Vorband THULSA DOOM (NORWAY) dort den ultimativen Abriss besiegeln. Meine Lieblings-Besucherin aus Hannover begleitete mich, es ging wie schon vor 2 Tagen ins Musik & Frieden, gleich um die Ecke des Hotels, nachdem wir uns am Wasser in der Sonne eine Pulle Sekt hinter die Binde gegossen hatten.
Die Vorgruppe startet früh, bereits vor 19:30, als der Laden noch einige Lücken aufweist, aber die Jungs geben gleich alles. Ein optisch merkwürdig zusammengewürfelter Haufen an Möchtegern-Cowboys, Altrockern und Witzklischees gibt bei THULSA DOOM auf der Bühne alles, was sie an Sludge-, Sleeze- Rock und Stoner- Blues’n’Boogie Zeugs so aus der Schublade zaubern können. Gar nicht mal so gut. Harriet hält es nicht so lange wie mich auf dem Beobachtungsposten an der Wand, aber ich habe halswehtechnisch heute keinen Bock auf ne Zigarette und beobachte weiter das Treiben. Der glatzköpfige Drummer (der mir irgendwoher bekannt vorkommt) sitzt VOR der Bühne, unten, eingezäunt in Metallabsperrungen – ok, bei SPIDERGAWD wird das Schlagzeug auch immer mittig nach vorne platziert, daher mache ich mir keine großen Gedanken. Besonders der kleine Sänger mit herausgewachsener Fönfrisur und Profilneurose hat allerdings echt Hummeln im Hintern. Und er wird anscheinend gern fotografiert, denn ein Profifotograf wieselt permanent an den Absperrungen herum, über die der Sänger auch gleich erstmal drüberklettert (inclusive Mikroständer!), gar nicht so einfach, um – nie um Ansagen & Witze verlegen – auf den Tresen am anderen Ende des Saals zu steigen & von dort ein Lied zu schmettern. Am liebsten würde er sich sicher von den Leuten zurück auf die Bühne tragen lassen, das klappt aber noch nicht so wirklich (es ist immer noch nicht voll genug, und wir auch nicht). Er wird es definitiv am Ende des Abends sein, denn er betont mehrmals (!) dass sie nach dem Gig definitiv an der Bar zu finden sein werden „for a drink with YOU, and this is NOT AN OPTION – this is MANDATORY!!“ So! Naja, gut. Nee, du, lass mal. Irgendwie...
Noch habe ich Hoffnungen, dass uns bei SPIDERGAWD Besseres erwartet. Musikalisch tut es das auch – a propos „tut“: ja, ihr Altsaxophon haben sie natürlich wieder dabei. Eine der wenigen Bands überhaupt, bei denen ich ein Blasinstrument gern ertrage, denn dieses wird bei ihnen eher wie eine tief gestimmte Gitarre eingesetzt und quietscht nicht so über alles drüber. Mehrere Bandmitglieder singen abwechselnd, der eine von ihnen sieht nicht mehr ganz so extrem aus wie Josh Homme, dafür gibt es auch hier sehr unterschiedliche Typen und einen sehr quirligen Drummer, der ständig beim Spielen aufsteht und am Ende des Abends immer irgendwo am Bein verletzt ist. Sie geben alles. Leider tut dies auch das Soundsystem. Es ist so unerträglich laut, dass alles zu einem Brei verschwimmt und körperlich weh tut! Zum Glück habe ich Ohrstöpsel, aber die muss ich auch so extrem tief ins Ohr drücken, dass der Brei auch noch ziemlich dumpf wird und irgendwie überhaupt keinen Spaß mehr macht. Wir wechseln mehrfach alle Positionen im Raum „vielleicht ist es hinten besser“/“vielleicht ist es ganz vorne besser“, aber vorne neben dem Schlagzeuger hört man erst recht nix mehr, schon gar nicht vom Gesang. Alles komplett undifferenziert und viel zu laut. Bei den YOUNG GODS zwei Tage vorher an gleicher Stelle war es 1000x besser! Schade, das habe ich auch bei SPIDERGAWD schon um ein mehrfaches besser erlebt (letztes Mal im Nachtleben FFM zB trotz hoher Lautstärke). Das alles hat uns hier leider ziemlich die Suppe verhagelt und wir bleiben lieber hinten, wo es nicht ganz so schmerzt, aber von wo wir dann auch nichts mehr sehen können. Mein Lieblingslied „Is this love?“ nehme ich trotzdem als vorletzten Song noch wahr, das ist eine kleine Versöhnung. Während der Bandleader auf der Bühne zum Handy greift, um uns mitzuteilen „Oh, my wife is now ALMOST entering Berlin, I think she’s near...“ Wird sie’s noch zum Gig schaffen? Wohl kaum. Aber abholen kann sie ihn ja. Ist schließlich Tour-Ende und ein paar Saufköppe aus der Vorband wollen bestimmt auch mit nach Norwegen zurückfahren ;-)
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14th Jun 2024
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