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Live Music



Live Music - Latest Reviews

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One of the best, if not THE best tribute bands to honour Fleetwood Mac.

This is confirmed by the fact that Mick Fleetwood, co-founder of the original Fleetwood Mac with John McVie, begins each of their concerts with a filmed introduction to the band. What more could you wish for as an endorsement to a tribute band?

This concert was an absolute masterclass in musicianship made especially poignant by a solo performance of Songbird as a tribute to Christine McVie who had died the previous November.

Pure enjoyment for somebody who appreciates great music.

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I did not have high expectations for this concert having heard all the horror stories about the delayed opening of the Co-Op Live venue.

But boy, were they shattered when we actually heard both bands playing live. I have seen many live concerts and this has to be in my Top 10 of all-time best. The visuals and sound were outstanding.

It was like sitting in your living room in front of the biggest, highest quality screen with the best Surround Sound system in the world.

Both bands were outstanding and even though I would have liked to have seen Steely Dan, the Doobie Brothers were the perfect support act for the Eagles.

Awesome concert, one of the best.

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A fun night and great to hear a full orchestra playing the silky music of Mancini, Bacharach, Les Baxter and Esquivel

The highlight was probably hearing an Ondioline being played live (Very early kind of proto-synthesiser from France)

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THE MISSION hatten gerade eine richtige Schmachtplatte (mit u.a. „Butterfly on a wheel“) abgeliefert, überhaupt waren die Leute um Wayne Hussey gerade dabei, den Rivalen der Sisters of Mercy den Rang abzulaufen, wenigstens ein bisschen. Schon 1987 war ich mal im „Linientreu“ in Berlin gewesen und stand auf Songs wie „Wasteland“ und auch die folgenden LPs waren kontinuierlich gut. Das Hamburger Kongresszentrum bot zwar nicht gerade eine passende Kulisse für die ganzen Fans mit Schwarzkittel und Nietengürtel, aber zumindest war’s dort auf Klo hell genug, um die schwarzen Haare der Gruftiemädels noch mal gründlich in die Höhe zu toupieren. Die Band hat dann auch sehr gut abgeliefert. Vom Support Act THE WONDERSTUFF kannte ich nicht wirklich viel, aber auch sie landeten später des öfteren auf Indie-Samplern der beginnenden 90er Jahre.

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Zu MOTÖRHEAD geht man aus Kultgründen, soviel ist eh klar. Daher war es auf jeden Fall gut, nochmal dabeigewesen zu sein. Lemmy’s Kräfte schwinden, auch sein Gesang ist manchmal nur noch bruchstückartig oder sehr leise zu vernehmen, oft beschert das Mikro Rückkopplungen, er nuschelt noch mehr als sonst und hört sich redend an wie ein 95-Jähriger, ich verstehe kaum, was er zu sagen hat, auch er äußert sich zum Terroranschlag vor 2 Wochen. Mir schwant, dass sein Haltbarkeitsdatum langsam überschritten ist, trotzdem wird er sich durchbeißen und niemals als „last man standing“ aufgeben. Soviel steht fest. Und dafür lieben alle den (bedenklich abgemagerten) Haudegen. Vielen Leuten im Publikum sieht man die „ich-fürchte-der-macht’s-nicht-mehr-lang“-Miene an. Kein einziger Crowddiver ist zu sehen, noch nicht mal bei „Ace of Spades“, kein Moshpit, und das in einer ausverkauften Halle. Lemmy bewegt sich ebenfalls nicht von der Stelle. Es gibt sicher gute Gründe, warum der Drummer auf einem erhöhten Podest angestrahlt wird und ackert wie ein Tier. Nicht erst als er von Lemmy als „The best drummer in the world“ angesagt wird. Qualität ist Qualität, er wird mit spektakulärem Lichtgewitter angestrahlt und das Drumsolo ausgereizt. Und auch der Bomber, der hat’s rausgerissen! Gute Idee mit der Lichttraverse, die zum beweglichen Flugzeug umfunktioniert ist und mit Motoren- und Schußgeräuschen & Nebelschwaden begleitet wird. Der Opener ist natürlich ebenfalls „Bomber“. Großes Gejohle und viele Fotos. Die Fans lieben ihre Band, keine Frage und das darf man auch. Wir haben jedenfalls in der Gruppe allemal Spaß. Und Bier. Am heutigen Abend gibt’s jedenfalls das Phänomen Männer-gehen-aufs-Frauenklo, weil die Schlange nicht so lang ist! Als Zugabe gibt’s akustisch den „Whorehouse Blues“ und dann reißt der Bomber (hoffentlich knallt der nicht irgendwann mal runter) nochmal soundtechnisch die Hütte ab und lässt uns mit fiesem Fiepen&Dröhnen zurück. Der Satz „We are Motörhead and we play Rock’n’Roll!“ kam diesmal fast wie „ups, vergessen“ erst ganz am Schluß. Aber Rituale müssen sein ;-)
Ich hatte mich außerdem so gefreut auf ein Double-Feature zusammen mit GIRLSCHOOL, sie hätten doch endlich den gemeinsamen Hit „Please don’t touch“ zusammen singen können! Haben sie aber nicht. Die Gelegenheit gibt’s sicher nicht noch mal. Zu schade. Als Opener rocken GIRLSCHOOL ganz gut los, fast in Urbesetzung der Anfang-80er, eine von ihnen lebt nicht mehr. Der Sound ist nicht besonders, das große Schlagzeug dürfen sie nicht benutzen. Das „999 Emergency“ gegen Ende hat Wiedererkennungswert.

Bei SAXON als 2. Vorband sieht das schon etwas anders aus, die haben mich positiv überrascht. Auch wenn ich nicht zur Spacken-Metal-Fraktion gehöre, es macht tatsächlich Spaß, die alten Recken mit den Jodelstimmen und häßlichen Klampfen in Heavy-Metal-Thunder Rauchsäulen aufgehen zu sehen. Sänger Biff ist von der begeisterten Menge sehr erfreut „This is a fucking big venue, feels like Wacken!“ und lässt uns am Ende über die noch zu spielenden Songs mit Applausometer „abstimmen“. Allerdings sicherlich nur aus Show, denn woanders gewinnt komischerweise auch das lahmere „Crusader“ gegenüber anderen Hits wie zB „The band played on“. Egal. The kids had fun. Und die Stimme hat der Herr mit dem Namen eines Badreinigers bei weitem noch nicht verloren.
Ich wünsche Lemmy und den Schmökern, dass sie so lange durchhalten, wie sie es möchten. Nach der kleinen gesundheitlichen Einbruchsphase im letzten Jahr war nicht unbedingt zu erwarten, dass sie so schnell wieder Leistung bringen. Davor muss man schon den (Cowboy-)Hut ziehen.

Update: Einen Monat später ist Lemmy gestorben. Rest in Rock.

Playlist Motörhead:
• Intro • Bomber • Stay Clean • Metropolis • When the Sky Comes Looking for You • Over the Top • The Chase Is Better Than the Catch • Lost Woman Blues • Rock It • Orgasmatron • Doctor Rock 
(With drum solo) • Just 'Cos You Got the Power • No Class • Ace of Spades • 
Encore: • Whorehouse Blues (Acoustic + band introductions) • Overkill (Featuring the Bomber plane)

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Live Music:
Magma @ Das Bett (2016)
Review by Caren.
Die gesamte frankfurter Krautrock-Prominenz geht mal wieder zusammen ins «Bett». Ein paar Neu-Progger dürfen auch kommen, aber ein aufgeschnappter Publikums-O-Ton „Ist hier irgendjemand jünger als ich?“ hat schon so seine Berechtigung. Das Konzert der Franzosen: ein Pflichttermin, dessen Empfehlung auch ich mich zum ersten Mal anschließe. MAGMA entstand in meinem Jahrgang, genau wie KING CRIMSON (die so einige Leute aus dem Publikum erst vor einigen Wochen live gesehen haben dürften, darauf kann man sich einigen) und mich erwarten merkwürdige Dinge. Jazziges, Rockiges, Experimentelles, Chorales, eine Phantasiesprache und laaaaange Stücke - oder wie ein Bekannter mir vor der Tür erzählt: „Naja, ich hab sie zuletzt 1979 gesehen. Die spielen 2 Stücke, dann dürfen wir Zugabe klatschen und dann spielen sie noch 1 Stück. Fertig.“ ☺ Und genauso war’s! Sie sind Pioniere des Progrocks, haben ein hohes Standing bei ihren Fans („Hallo, ich bin Volker und bin extra für dieses Konzert aus Bielefeld angereist!“ – ja, ähm, wo war das nochmal? Hihi.), der letzte Auftritt von ihnen in FFM soll wohl in den späten 80ern gewesen sein, falls ich die Ansage richtig verstanden hab. Schlagzeuger CHRISTIAN VANDER (fast 70) ist übriggebliebenes Gründungsmitglied, gehört zu den besten 100 Schlagzeugern der Welt und hat sein erstes Drumset von Chet Baker geschenkt bekommen. Die Kompositionen sind zum größten Teil von ihm selbst und man merkt die Liebe zu hippieskem Schwurbeln, sowie zur Ernsthaftigkeit (ein Albumcover aus den 70ern ist von HR Giger), zu diversen Jazzgrößen oder auch zu klassischer Musik wie zB Carl Orff. Außerdem hat er einen eigenen experimentellen Solo-Gesangspart, was bei Drummern ja eher unüblich ist. Ich muss stilistisch ein paar Mal an EMBRYO denken, (ebenfalls ein musikalischer Familienbetrieb, bei MAGMA singt Ehefrau Vander mit). 7 Leute stehen auf der Bühne, allein 3 am Gesang, dazu Drums, Bass, Gitarre, div. Keyboards und ein Vibraphon. Zum Glück sind keine Blasinstrumente an Bord, solche Töne werden ausschließlich vom bärtigen Tastenmann mit der Pudelmütze erzeugt, den ich meist nur von hinten als Silhouette zu sehen bekomme. Das Bett ist trotz teurer Tickets sehr voll, die Musik groovt streckenweise erstaunlich gut, blubbert richtig nach vorn und hat auch laute Passagen, live bringt das mehr Dampf als auf Platte. Der Bassist verbiegt sich oft, der Gitarrist verzieht grinsend das Gesicht und der Mann am Vibraphon im MAGMA-Shirt legt sich mit bis zu 4 Klöppeln gleichzeitig mächtig ins Zeug und holt sehr weit aus. Viele begeisterte Zwischenquietscher und Applaus gibt’s aus dem Publikum. Doch doch, das hatte schon alles eine Klasse für sich, qualitativ guter Gig, auch wenn mein Jazz-Pensum für dieses Jahr nun voooorerst gedeckt sein dürfte. ;-)
Setlist: 
1. Theusz Hamtaahk / 
2. Mekanik Destruktiw Kommandöh / 
3. Zombies

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Natürlich ein MUSS, wenn man ein eingefleischter Rockfan ist und Lemmy-Lookalikes in der Agentur rumlaufen, die auf jedes Motörhead Konzert fahren, da steigt man doch einfach mal mit ein unter dem Motto „muß man mal gesehen haben“. „Everything louder than everything else“ kann ich aufgrund anderer extremerer Konzerterlebnisse zwar NICHT unbedingt unterschreiben, aber es gab schon mächtig auf die Ohren. Um uns herum jede Menge Kuttenträger mit Aufnähern (zum Teil mit richtigem Klischee-Verhalten zB Jägermeister-Flasche schwenkend), ansonsten kann man diejenigen Leute an einer Hand abzählen, die KEIN Shirt mit Motörhead Logo anhaben. Diese Band hat so viel Merchandise-Potential wie kaum eine andere, und das seit Jahrzehnten.
Im Vorprogramm die tollen MONDO GENERATOR mit etwas mehr Stoner-Attitüde (geplant waren eigentlich CORROSION OF CONFORMITY, aber die mussten wegen Hurricane Katrina absagen), sowie ganz am Anfang die unbekannten SLUNT mit einer Lemmy-typischen Frontfrau, die mit jeder Menge "fuck-" Wörtern um sich schmeißt.
Während unsere Jungs relativ bald mit ihren angereisten Kumpels in der Menge verschwinden (alle 10 Minuten nach „Orgasmatrooooon“ verlangend *g*) geben wir Mädels uns den Moshpit lieber nicht aus der Nähe, sondern aus sicherer Seitenansicht, was vollkommen ok ist und genauso rockt. Lemmy hat in diesem Jahr ein paar Schwächen gezeigt, somit spielen Motörhead den Gig sogar mit Akustikversionen zuende, und nein, "Orgasmatron" kommt leider nicht mehr, aber trotzdem sind alle zufrieden. Wie jedes Jahr. We-are-Motörhead-and-we-play-Rock'n'Roll-Lemmy (kurz vor seinem 60. Geburtstag) hält eh durch und gibt nicht auf, bis er tot von der Bühne kippt. Da kann man gepflegt einen drauf lassen... trinken...whatever... *g*. Und wir fahren dekadent von Wiesbaden nach Frankfurt mit einem Kollegen, der sich das leisten kann im Taxi nach hause. Darf man auch keinem erzählen...

Doctor Rock

Stay Clean

Shoot You In The Back

Killers

Metropolis

Over The Top

No Class

I Got Mine

Twenty See

Dancing On Your Grave

Louie Louie

R.A.M.O.N.E.S

Sacrifice

Drum Solo

We Got The Power, You Got The Right

Going To Brazil

Killed By Death

Iron Fist

---

Whorehouse Blues (Unplugged)

Ace Of Spades

Overkill

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Ein Tip meiner lieben Vinyl-Nerd-Fraktion entpuppt sich mal wieder als extrem empfehlenswert, beide Bands sind mir vorher gänzlich unbekannt.
 Der sogenannte Co-Headliner ORDER OF ISRAFEL kann meinem Gusto nach zwar nicht so ganz überzeugen, jedoch scheinen einige wegen ihnen gekommen zu sein. Im Schlaghosen-Jeans-Look beginnen wir den Abend mit vielen langen Haaren, die in die Höhe fliegen – zumindest auf der Bühne. Dieses Motto bleibt dann auch den Rest des Abends so *g*, ansonsten ordne ich die Musik von ORDER OF ISRAFEL eher als Metal ein. Doom – naja, nur ansatzweise. Ein paar okkulte Elemente im Logo und der Bühnendeko sehe ich hier, man reckt sogar einen großen Kreuzzug-Stab in die Luft, so richtig böse, eeeevil, doomig ist das aber irgendwie nicht. Die Musik schwankt sehr in die Retro-Ecke, nur mit zu langsamen Slo-Mo-Riffs, die sich so wie der etwas uninspirierte Sänger zu oft wiederholen. Einige Leute mögen das, andere äußern erste Ermüdungserscheinungen. Ein großer Fan werde ich nicht werden.
Danach YEAR OF THE GOAT hingegen können mich durchaus als solchen verbuchen. Da kommt eine viel größere Bandbreite an Musik auf die Bühne, die nicht nur die Anzahl der Gitarristen (3) vergrößert, auch ein „Unheilig“-dreinblickender Tastenspieler (u.a. Melotron) zelebriert sein Erscheinen, so wie der etwas bucklige Sänger mit den langen schwarzen Haaren und den Tattoos. Alle in schwarz und in Unwissenheit, wo sie sich gerade befinden („well, you lose track sometimes with these things...“ – „Wiiiiiesbaden! It’s the beautiful Wiesbaden! You will remember it!!“ – tönt’s aus dem lachenden Publikum), aber sie bedanken sich artig, das so viele gekommen sind an einem Dienstag. Besonders live sind YEAR OF THE GOAT mit 6 Leuten auf der Bühne einer schönen Erinnerung wert, sie wollen auch gern „evil“ wirken, sind aber meiner Meinung nach Könner des ProgMetal. In jedem Takt stecken Melodien, ach, aus jeder Pore strömt etwas melodisches, während der Sänger auf Platte manchmal fast wie MUSE singt, ist das live etwas anders - sehr abwechslungsreich, stimmig und griffig klingt das alles. Dargeboten wird alles querbeet von der 1. EP bis zur neuen LP. Immer mit viel Gitarrenpower, auf- und abschwellend, mitwippen und headbangen erwünscht. Ein Club der Langhaarigen auf der Bühne, der ebenjene Metalmatte abwechselnd hängenlässt oder im Takt hochschmeisst. In manchen Melodiefolgen & Songstrukturen erinnern mich YEAR OF THE GOAT an GHOST, sehr angenehme aber rockige Wohlklang-/Harmonie-Musik, die allein durch die okkulte Optik dem ganzen einen böseren Touch geben soll, nur ohne übertriebene Verkleidungen. Das Progger-Herz des Zuschauers kann sich währenddessen rundum in Ohrenschmaus suhlen. Klasse gespielt, klasse Band. Würde ich mir durchaus nochmal ansehen. We don’t fear the reaper. Nämlich.

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Die Norweger kommen! Für die Jungs aus meinem Plattenladen-Umfeld in FFM sind sie nicht nur Stammgäste, sondern über die Jahre Freunde geworden. Schon am Vortag trudeln sie ein und lassen sich zum Plattenhören, Sonderpressungen überreicht bekommen, Palmen-Grill Fastfood-Ritual, Schwätzen with se Dschörmens, lauter Handy-Fotos machen, Übernachten, und vor allem zum Underberg trinken (im Duty Free Shop am Flughafen musste eine große Packung mit Miniflaschen gekauft werden, um die Deckel für Gratisgläser zu sammeln!) in Bornheim nieder. Prost. Nette Gesellen mit schrägem Musikgeschmack. Wie wir alle. Und auch die eigene schräge Mucke ist live keine leichte Kost. Ist das noch Metal, oder ist das Kunst? Kann das weg? Nein, PSYKISK TORTUR ist einfach ein Noise-Experiment mit Industrial Einschlag, das das Kellergewölbe des ExZess mit nur 2 Leuten zum Beben bringen soll. Und es ist sehr lustig obendrein (wenn auch ohne Ohrenstöpsel kaum auszuhalten *g*), da werden in Schlips und Kragen schreiend dadaistische Texte rausgerotzt, permanent Feedbacks mit merkwürdigen Geräten erzeugt, ein Schlagzeug fast zerdroschen, mit der Flex an einem Metallfass & einer Waschtrommel Funkenregen zelebriert (stink!) und das Ganze mit Bewegungen garniert, die geradewegs aus der Irrenanstalt kommen. Seeeeehr unterhaltsam und schwer zu beschreiben. Auf Platte (klar krieg ich die signiert) ist das schwer nachzuvollziehen, die aktuelle live-Scheibe gibt es 3x in verschiedenen Live-Tribute-Covern (ich entscheide mich für die MOTÖRHEAD-Variante) in jeweils 67-Stück-Auflage (hä?), aber live ist das ein absoluter Killer, der auf allen Seiten Euphorie hervorruft. Da gibt’s nix zu meckern, das brennt sich ein.
Auch SKJIT LARS, der voluminöse Schlagzeuger von PSYKISK TORTUR darf ganz am Ende der Nacht noch ein Solo-Set hinlegen, das sich gewaschen hat, indem er ganz allein das Mikro übernimmt, zum Headbangen seinen Zopf aufmacht, Bier trinkt und ein paar Hardcore-Beats vom Band zum Geschrei abspielt. Ein denkwürdiger Abend. ☺
Ebenso für GLASGOW COMA SCALE, meine Post-Rock-Lieblingsband aus FFM, die wiederum ein anderes Publikum an sich reißen kann, weil sie ihren letzten herzlichen Auftritt mit ihrem aktuellen Schlagzeuger an diesem Abend feiern, der nun gebührend verabschiedet wird. Es geht aber natürlich in Zukunft weiter für die Jungs, zum Glück, denn so eine Kompetenz in Richtung MOGWAI und Artverwandtem kann man sich – besonders live - nicht durch die Lappen gehen lassen. Absolute Empfehlung, die ich mittlerweile mehrmals live erleben durfte und aus der hoffentlich noch international eine ganz große Kiste wird. Immer wieder gern!
Ihre Kumpanen DORNBUSCH, die den Abend sehr zeitig starten mussten, machen zwar eine relativ ähnliche Postrock-Musik, sind aber im Songwriting noch nicht ganz so weit strukturiert, dass sie die Fans komplett auf ihre Seite ziehen können. Da war mir einiges zu jam-artig in die Länge gezogen und sie bräuchten mehr laute & schnelle Elemente, um mit GLASGOW COMA SCALE mithalten zu können. Trotzdem war alles in Allem ein großartiger Abend, an den wir noch lange zurückdenken werden und für den ich gerne mal nen Tag das Fantasy-Filmfest hab sausen lassen. Punkt aus.

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Seit 1969 hatten VANILLA FUDGE in (fast) Originalbesetzung nicht mehr in Europa gespielt. Meine Herren, das musste aber umso dringender mal geändert werden, zumal es damit ziemlich genau mein komplettes Leben (+1 Woche) her war. In meinem Plattenschrank fand ich im Vorfeld zwar nur 1 Single von ihnen („Season of the witch“ part 1+2), aber man kennt trotzdem so einiges, da sich die Jungs halt gern auf Coverversionen beschränken. Und das setzten sie auch gestern in die Tat um. Von einem verlangsamten „Ticket to ride“ über „People get ready“ (passte gar nicht so unbedingt zu ihnen) bis „Bang bang“, von „She’s not there“ über „Eleanor Rigby“ (eine der besten Versionen die ich kenne) bis natürlich „Some velvet morning“, das sogar direkt in eine lange Version von „Season oft he witch“ überging und sehr begeistern konnte. Natürlich durfte auch ein exquisites Drumsolo nicht fehlen. Dazu trollten sich die anderen von der Bühne, um Schlagzeug-Koryphäe Carmine Appice als Alleinunterhalter das Feld zu überlassen. Vom Look her wirkt er mittlerweile wie „Tiggs“ aus Sons of Anarchy, man sieht ihm seine 67 Lenze aber keinesfalls an – und der Mann spielt ne Doublebassdrum, bringt das Publikum zum mitmachen, steht auch mal nur mit seinen Sticks bewaffnet am Mikro und zeigt allen, dass gekonntes Klappern zum Handwerk gehört! Der ist ja auch schon ganz schön rumgekommen in der Musikgeschichte. So erfahren wir, dass VANILLA FUDGE selbst zB schon mal in den 60ies LED ZEPPELIN im Vorprogramm hatten, als die noch keine „Rockmonster“ waren. Somit kommen wir auch schon zum Tiefpunkt des Auftritts, nämlich zum „Dazed & confused“ Cover, was mir große Schmerzen bereitet hat, die nicht nur in der falschen Tonlage anfingen, sondern sich durch die gesamte Länge zogen, sei es wegen der (zum Glück nur partiell auftauchenden) abartigen 80er/90er-Jahre Synthesizer-Klänge, dem peinlichen Gesang, der Gitarrenarbeit (für das Stück wurde die goldene Gibson gegen einen selbstbemalten Ibanez-Verschnitt eingetauscht) oder dem Gesamtarrangement, das zum Glück kürzer als das Original ausfiel. Nee, Leute, DAS solltet Ihr lieber aus dem Programm nehmen, das ist mein Lieblingslied von LED ZEP, das ist normalerweise purer Sex, aber soooo? Nee, also bitte. Leider war danach erstmal Abgang von der Bühne angesagt, aber das konnte so nicht stehenbleiben, daher gab es natürlich die obligatorische (und auch versöhnliche) Zugabe „You keep me hanging on“, obwohl vorher in die Runde gefragt wurde, was man denn hören wolle; jedoch wurden die mehrmaligen Rufe nach „Need love“ oder „Where is my mind“ leider ignoriert und das Lied gespielt, das sie schon seit Jahren als Zugabe spielen. War zu erwarten.

Das Nachtleben war trotz hoher Eintrittspreise recht voll für einen Dienstag. Die deutsche Vorband RAMRODS hatte früh angefangen und war bereits am spielen als ich eintraf. Sie wirkten ungewöhnlich leise und eher wie „die-übliche-Lehrer-Garagenband-die-auf-Kleinstadtfesten-der-80er-spielten. Unbedeutend. Der Orgelspieler bedankte sich aber brav bei Mark Stein von VANILLA FUDGE, auf dessen großartiger alter Leslie-Orgel mit Zwirbelverstärker er spielen durfte und es verglich mit „ich hätte früher mal Ravi Shankar fragen sollen, ob ich auf seiner Sitar spielen darf, ich könnte da auch ein bisschen...“ hehehe.

Die Umbaupause vor VANILLA FUDGE wurde dann passend von den Moonshake-DJs bespielt – es wurden einige Sixties-Sitar Stücke wie „Mathar“ von Dave Pike zum grooven eingestreut. Dann kam die Band aber auf die Bühne, und es wurde leider schnell deutlich, dass der Mischer entweder auch seit 1969 nicht mehr aufgetreten war oder der Orgelspieler einfach tauber war als alle anderen, denn nicht nur sein Instrument, sondern auch sein Gesang war permanent viel lauter als der Rest. Dafür war die Gitarre und sogar das Schlagzeug (!) irgendwie zu leise. Schade. Dabei können alle Beteiligten sehr gut singen und tun es auch, ob abwechselnd oder mehrstimmig miteinander. Am besten passte meiner Meinung nach die Stimme des Schlagzeugers zur Musik. Der Bassist sah aus wie Günther Willumeit mit langen Haaren und war das einzige Nicht-Originalmitglied der Band, somit wahrscheinlich ein paar Jährchen jünger. Die anderen 3 von der Tankstelle wirkten ein wenig als hätten sie dieselbe Dorffriseuse, die ihnen die Haare dunkel färbt und die Minipli einrollt, aber sowas hebt ja den Unterhaltungsfaktor. 
Das Publikum bestand zu 90% aus Männern, die meisten langhaarig (manche schon Weiß) aus der gefühlten Kategorie „Ü50-und-Musikalienhändler“. Man glaubte sogar den ein oder anderen Prominenten gesehen zu haben, „der früher mal im Rockpalast einige Interviews geführt hat“. Einige jüngere Haareschwinger gab’s aber durchaus auch in den vorderen Reihen. Insgesamt kann man doch recht zufrieden sein mit der dargebotenen Leistung. Witziger Gig.

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Ausverkauft. Im Wiesbadener Schlachthof ist die große Halle heute gänzlich ohne Abtrennungen, sieht man auch nicht so häufig. Die 3 Leute auf der Bühne haben zu ca. 1000% mehr Platz ;-) Dafür liefern sie ab, anderthalb Stunden Vollgas. Sänger Andrew Stockdale ist heute perfekt bei Stimme, soviel steht fest. Die Locken und die Streifenhose schwingt er gekonnt umher (sein Gitarrist hat sich die Matte mit einem Stirnband zurück in die 60er Jahre gebunden), den Schlagzeuger kann man leider nicht sehen. Wir stehen zu weit hinten und es sind zu viele große Kerle vor uns. Vielleicht ist es das, was mir den Eindruck verschafft, solche größeren Konzerte in großen Hallen fliegen leider ein wenig zu schnell an einem vorbei. Da bleibt zuwenig hängen, ich bin gern näher dran, aber auch nur in kleineren Locations. Das ist alles total perfekt, musikalisch top, keine Frage. Der Sound ist ok. Die Leute singen klasse mit, es rockt ohne Ende, gleich als 3. Lied fliegen die vollen Bierbecher und Jacken tief, als „Woman“ angestimmt wird. Schickes Bühnenbild (der Wolf vom aktuellen LP Cover „Victorious“), einige Suchscheinwerfer gehen ganz weit bis in die Halle rein, das sieht klasse aus. Wir sehen natürlich auch „klasse aus“, wie die Band von der Bühne herunter bestätigt, „good people, good food, good location here in Wiesbaden“, klingt sogar glaubwürdig. Ich sehe WOLFMOTHER nun zum 3. Mal (Chicago, Offenbach, Wiesbaden) und sie haben nie enttäuscht, im Gegenteil. Klasse Liveband. Besonders hängengeblieben sind die Songs „Gypsy caravan“, „White unicorn“ und „Dimension“. Natürlich gibt es auch ne Zugabe, natürlich mit „Joker & the thief“, das wäre ja sonst gelacht. Lächerlich sind allerdings definitiv die LP-Preise am Merchstand (40.-Euro? Wtf? Ist die aus Gold??). Der Rossmann am Bahnhof und der Flaschensammler vor der Halle werden heute mehr verdient haben als sonst (bei dem heftigen Bierkonsum an einem arschkalten Apriltag). 

Die Vorgruppe ELECTRIC CITIZEN ist so lala, Heavybands mit blonder Langhaar-Sängerin haben ja leider immer einen leichten DORO-Beigeschmack, allerdings bemüht sich die Band, ein wenig mehr retro zu klingen und genügend Brücken zu schlagen (im wahrsten Sinne), um doch noch den ein oder anderen anschließend persönlich an den Merchstand zu locken. Schaffen sie bei mir aber heute nicht. Die Dame am Keyboard übertreibt ihre leichtbekleideten Leibesübungen zwar ein wenig, aber das wird bestimmt keinen weiter gestört haben. Es ist Samstag, da kann man auch mal Fünfe gerade sein lassen.

Setlist:
 Victorious / New Moon Rising / Woman / Apple Tree / The Love that you give / White unicorn / White feather / California Queen / How many times / Gypsy caravan / Dimension / The simple life / City lights / Pretty Peggy / Pyramid / Colossal / + Zugabe: Vagabond / Joker & the Thief

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4 Bands an einem Dienstag, die große Halle im Schlachthof ist ausverkauft! Die einzige dt. Band THE TIDAL SLEEP muß starten und bedankt sich brav für so frühes Erscheinen. Sie legen gleich los mit echtem leidenden Hardcore Screamo Gesang, der sich vor dem Schlagzeug windet und mit träumerischem Shoegaze-Sound-Gitarrenspiel durchzogen ist. Eine sehr hübsche Emo-Kombi, die mich zum Plattenkauf überzeugt (blaues Vinyl mit dem Zitat „Because blood is saltwater and in our hearts there is a lightless ocean“) Uh… Sie machen ihre Sache sehr ordentlich.
Die kalifornischen STICK TO YOUR GUNS lassen ihr großes Banner mit dem Diamanten-Logo herunter und sind die „most wanted“ Band des Abends, so scheint es, denn die Band ist im Publikum mit mehr Fanshirts vertreten als jede andere – oder sie haben die größere Typo-Power. STICK TO YOUR GUNS hauen gleich alles raus, was sie an Hits im Programm haben und knüppeln brachial los. Der Gitarrist hat sich anscheinend das Bein gebrochen & steht mit Gehgips sowie dem Shirt „Hardcore still lives“ auf der Bühne. Yo. Der Sänger hüpft, stampft, schreit und spuckt herum als gäbe es kein Morgen. Begleitet vom Statement ans Publikum: „What’s this standing around for? This is a fucking hardcore show!! Let’s live some more!“ Worte mit Wirkung. Mit der Textzeile „Forever us against them all!“, bemerkt man ab dem ersten Song, dass hier eine Band mit Message am Start ist, Menschlichkeit, Respekt, Freundschaft, Meinungsfreiheit und das Leben an sich sind Themen. Bevor das ganze aber Wanderprediger-Züge annimmt, schwenkt der Sänger nochmal um und stellt die Frage, wieviele Deutsche es wohl braucht, um einen Circle-of-Death zu formen, die Menge teilt sich sofort, um ein paar Runden im Kreis zu rennen. Ich bin ein wenig peinlich berührt von der primitiven Metal-Attitüde und verstecke mein STYG Shirt unter dem MORE THAN LIFE Pulli *g*. Die Spielzeit erscheint kurz aber heftig, den Abschluss macht das ältere „Amber“, bei dem hier & da ein paar Beine durch die Luft fliegen.
Als drittes kommen FUNERAL FOR A FRIEND aus Wales auf die Bühne. Der kleine Sänger im Karohemd holt einiges aus sich heraus, schwärmt von der mittlerweile 20-jährigen Existenz der Hauptband BOY SETS FIRE und erntet Applaus aus dem erstaunlich textsicheren Publikum. Hier wird generell mehr gesungen als geschrien, auch mehrstimmig, einige Balladen finden ihren Platz. „Turn around!“-Gekreisel gibt es auch hier, zwischendurch„Ansprachen“, die allerdings von der britischen Kohleabbau-Problematik «unserer» Eltern erzählen. Das Publikum scheint zu dem Thema etwas ratlos zu sein.
Was folgt ist eine nicht enden wollende Umbaupause, da selbst das Schlagzeug abgebaut wird. Die Beleuchtung wird getestet. Die Roadies tragen unterschiedlichste Shirts: von Morrissey über Monster Magnet bis Motörhead, aber auch ein „Humppa!“-Trikot ist dabei. Kurz flitzt einer der Band auf die Bühne, um ein Publikumsfoto zu machen und wird auch gleich umjubelnd erkannt. Als endlich das Saallicht ausgeht ist alles gut. Die Band wirkt extrem gut gelaunt und hat Bock zu spielen. Der Sänger ist mittlerweile äußerlich etwas in die Jahre gekommen mit seinen grauen Haaren & langem Bart, der aber wenn er erstmal ins Mikro schreit ganz schön fies klingt. Sie freuen sich sehr über den großen Anklang, den sie in Europa finden und betonen das auch immer wieder. Als ein Fan den Song der neuen Split-Single hören will, verstehen sie wohl nur den Anfang des Titels („10:45...“) und fragen nach, ob er ihnen jetzt nur die Zeit ansagen wollte (‚das ist aber nett, danke schön!’ hihi.) Sie bringen verschiedenste Songs aus ihrer kompletten Laufbahn, neue und alte Sachen werden Wort für Wort vom kompletten Publikum mitgesungen, eindrucksvoll! Der Wechsel zwischen Schrei- und Singstimme klappt sehr gut, der Sound ist druckvoll. Leider ist das auch das Publikum vorne an der Absperrung des Fotograbens, denn es gibt bei „Redemption“ einen kleinen Zwischenfall, woraufhin der Song sofort abgebrochen wird und jemand mit den Worten „Hold on. Stop! Stop! We don’t push each other! Get the fuck out of here, good night!“ nach hause geschickt wird. Punkt. Leichte Ratlosigkeit in der Band, aber schließlich wird den Ordnern die Schuld gegeben. Das Publikum stimmt den Gesang zusammen an exakt derselben Stelle (!) wieder an, wo er aufgehört hatte, die Band ist ergriffen, muss lachen und kommt in den Song zurück. Perfekt. Weiter geht’s mit einem musikalisch härter als erwartet anmutendem Konzert, einer Menge Crowddiving und auch der Sänger von STICK TO YOUR GUNS kommt für einen Song nochmal auf die Bühne. Als nach Zugaben verlangt wird, kündigen BOYSETSFIRE an, dass jetzt ein Song folgen wird, den sie NOCH NIE live gespielt haben („ever!!“): Sie spielen „Altar of God“ das für mich beste Lied von der aktuellen Scheibe. Yessss. Mit „Empire“ endet schließlich ein langer aber guter Konzertabend mit einer Opener-Neuentdeckung und einer sehr engagierten Hauptband, die man sich getrost öfter ansehen kann.

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HipHop/Crossover war 1991 das Ding der Zeit. Die Chili Peppers, Living Colour und so einige andere hatten es vorgemacht, aber diesmal kam die Innovation aus Holland. Ein paar Multikulti-Dopeheads brachten den gesamten Saal zum tanzen - mit ganz viel Hendrix-Gitarre, ein bisschen Psychedelia und ganz viel Wumms. Die Hamburger Markthalle war voll. Und ich habe noch NIE (!) vorher (und auch nicht hinterher) so eine homogene Masse gleichmässig im großen Saal hüpfen sehen! Zeitweise hab ich mir wirklich Sorgen um die tragende Bauweise der Markthalle gemacht, denn schließlich lag der Saal etwas erhöht... am Ende ging aber doch alles gut. Die neue Scheibe „Life’n’perspectives of a genuine crossover“ hatte mit „Bureaucrat of Flaccostreet“ sogar ein paar orientalische Anklänge, der Erstling war schon extrem abwechslungsreich geraten, das ganze war ein knatterbunter Mix aus allen Spielarten von mellow über groovy „Deeper shade of soul“ bis extrem schnell „Fast lane“. Witzige Texte „Hitchhike Heidi“ & diverse Samples machten das Süppchen ächt legger. Hü-hüpf.....

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Unter dem Women-of-the-World Motto steht der Auftritt der Frau Schmidt im Bad Homburger Kurtheater. Das lässt schon vom Namen her eine gewisse Spießigkeit vermuten und die trifft auch absolut zu. Egal, „schick“ muss man ja auch mal können. Vorher gibt’s nen Profi-1h-Schminktermin beim Mäc, das volle Register, dann aber ab durch den Regen im DesertMontainTribe-Shirt zur High Society über’s Weinfest ins Kurhaus, dort noch einen Aperol Spritz heruntergestürzt und dann wird auch schon zum mahnenden Einlass gegongt. Unsere Karten im Rang steigern gleich mal ihren Wert, da angesagt wird „es ist nicht so viel los, sie können alle weiter nach vorne gehen!“. Sogar in der 1. Reihe im Parkett ist noch was frei, aber wir bleiben lieber bei den Rabauken auf der letzten Bank, oben. Fotos machen und lästern geht dort besser. Wenn nur der Typ neben uns nicht permanent rhythmisch auf seine Beine schlagen würde, dass die ganze Sitzreihe wackelt. Ok, wenn er selber filmt, isses ruhig, dann geht’s.

Im Vorprogramm FEE aus Marburg, eine ach-so-nette studentische Liedermacherin im Lichtspot mit Akustik-Klampfe, ganz jung, mit Zopf & Turnschuhen, furchtbar harmlose Texte, nicht verträumt aber auch nicht sarkastisch, singt ein paar Lieder über die Liebe, DHL-Boten, oder die „Vergangenheit“ (als sie ihre alte Stadt verließ – das dürfte höchstens 2 Jahre her sein! *g*). Das tut keinem weh, sie verzaubert mit ihrem Lächeln sicherlich die ca. 70% Halbglatz-Opis im Publikum und sie kriegt immerhin ein paar Leute zum mitsingen. Respekt. Ich glaube sie fühlt sich ganz wohl auf der Bühne und ich hatte sie auch schon mal gesehen – auf der Sommerparty im Bett (ja, nein, nicht das). Damals fand ich sie auch schon zu langweilig, aber man kann ihr nichts übelnehmen, ist bestimmt ne ganz Nette. Die Musik hat für einige sicherlich eine Daseinsberechtigung, meine Sitznachbarin ist allerdings fast eingeschlafen.

Bei FEMME SCHMIDT wird’s dann gleich etwas theatralischer und auch lauter. Im langen schwarzen Abendkleid, Hochsteckfrisur und halsbrecherischen High-Heels wandert sie musikalisch in eine Art Adele-Ecke, hat den James-Bond-Song Einschlag und eine ganze Band hinter sich im Halbkreis. Sie möchte ein bisschen verrucht wirken, daher wird die Stilrichtung auch als "Pop-Noir" bezeichnet. Der Orgelspieler und der Gitarrist würden bestimmt lieber in einer härteren psychedelic-Rockband spielen, aber man nimmt was man kriegen kann. Die Musiker verstehen sich alle gut. Wir merken: FEMME SCHMIDT steht heimlich auf den Gitarristen *g*. Die Bühne ist frei für ein wenig dramatische Mikroständer-Akrobatik, ausgebreitete Arme, sich Hinhocken, Tanzen oder von einer Seite auf die andere Staksen. Der Rest wird durch viel Lichttechnik wettgemacht. FEMME SCHMIDT kann durchaus singen („wieso schickt die eigentlich keiner zum ESC?“), schreibt ihre Lieder mit Mitte 20 selbst, hatte mal ein Duett, das durch einen "Tatort" im TV bekannt wurde („Heart shaped gun“) und das sie nun allein performen muss, singt mal deutsch, mal englisch und zieht die Blicke in ihren Bann. Da gibt’s nichts zu meckern, das ist durchaus ansehnlich & hörbar. Braucht man aber auch nicht unbedingt ein 2. Mal. Der Auftritt hier ist der allerletzte der Tour, weshalb nach der PORTISHEAD-Zugabe (das Gitarrensolo war dabei besser als der Gesang, sorry!) beim gemeinschaftlichen Verneigen eine Kurhaus-Frau neben ihnen steht, die aus einem Präsentkorb noch kleine Geschenke an die Band überreichen möchte. Was es ist, wird für immer im Dunklen bleiben. Und in ebensolches gehen wir dann auch wieder zurück, nach FFM mit Bus&Bahn, endlich die unbequemen Schuhe ausziehen und runter mit der Schminke. :-)

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Großartiger Abend. 3 extrem unterschiedliche Acts, die trotzdem alle auf ihre Weise richtig klasse sind. Angefangen mit THE DEVIL’S TRADE, ein Einzelinterpret ganz puristisch ohne Band an 3 verschiedenen Klampfen (Halbakustische, Akustische & Banjo) ursprünglich aus Ungarn, mit einer tiefen angenehmen Stimme, der ein toller Geschichtenerzähler ist, viel politischen Background zu seinen Songs preisgibt und hervorragend in den Sons-of-Anarchy-Soundtrack gepasst hätte. Ob Traditionals („Wayfaring stranger“) oder Eigenes, alles bekommt bei Glatzkopf David einen rauhbeinigen dramatischen Touch mit Schnauzer, Knautschgesicht und Seemannsmütze, aus tiefstem Herzen intoniert. Auch zarte Töne kann er, oder er singt zB in den Korpus seines Banjos hinein, während man im Publikum eine Stecknadel fallen hören könnte. Furchtbar netter Kerl, der zu einem Coversong bei CRIPPLED BLACK PHOENIX nochmal mit auf die Bühne kommt.

Als zweites „something completely different“, nämlich PUBLICIST UK, eine Band (4 Mann) die auf den ersten Blick optisch völlig zusammengewürfelt scheint (ein aristokratisch wirkender, sich verrenkender JOY DIVISION Typ im Anzug und Hipsterbrille neben einem langhaarigen Vollbart-Rocker und einem Cobain-Typ, der andauernd in die Knie geht), und die auch musikalisch den Spagat zwischen Wave, Postpunk und Rockgitarrenriffs schafft, es entstehen Vergleiche mit INTERPOL, SISTERS OF MERCY zu besten Zeiten oder GRANDE ROSES. Auf Platte klingt das sogar alles noch eine Spur bombastischer durch mehrstimmigen Gesang, ganz klasse. Die Jungs haben recht viel Merch am Start und zB eine Flexidisk mit einem Tori Amos Song „Precious things“, wenn man ein T-Shirt von ihnen kauft. . . schade, hätte ich mal (aber es war leider ein Bambi drauf *g*, das war nicht so meins).
Ziemlich schnell geht es dann weiter mit einer vollgestellten Bühne und den fast ausnahmslos langhaarigen Nerds CRIPPLED BLACK PHOENIX, die zu acht (!) auftreten. Postrock-Progrock at its best, sehr laut, jedoch interessanter gemacht durch PINK FLOYD-artige Gesangs-/Gitarrenparts oder vereinzelt weibliche (unsichere) Stimmen, permanente 3 E-Gitarren am brettern oder einer Pianistin, die für atmosphärische Zwischentöne auch mal zur Trompete greift. Die Band erzählt davon, ganz schön müde zu sein, aber davon merkt man nichts, dafür sind sie zu professionelle Musiker, die miteinander kommunizieren und sich anlachen, mit dem Publikum interagieren (Sänger: „Have you seen our new video?“ – Stimmen aus dem Publikum: „no. No. No. . . (betretenes kopfschütteln)“ – Sänger: „Errm, don’t you have INTERNET over here??“ - Raunen im Publikum: „no. No. No. . . (betretenes kopfschütteln)“ *ggg*. Was sich neckt, das liebt sich. Ihre neue Doppel-LP „Bronze“ ist wenigstens mittlerweile auch hier zu haben und sie ist meiner Meinung nach ihre Beste. Mehr Power denn je und weniger ruhige Passagen. Beim Coversong „Turn to stone“ von Joe Walsh/Eagles wird die Seventies-Schiene ausgepackt und der bejubelte DEVIL’S TRADE darf singen und macht alles nochmal richtig rockig (auf der LP wird der Co-Part vom Sänger der schwedischen Stonerband GREENLEAF übernommen). Posing Parts kommen ins Spiel, wenn alle Leute an den Saiteninstrumenten gegen Ende in einer Reihe stehen, ihre Instrumente in die Höhe recken und für lange Töne so verharren wie im Dornröschenschlaf. Ein bekannter ah-haaa-Chorus wird ins Publikum übertragen, indem die Band die Gesangsmikros synchron zu uns umdreht und alle Zuschauer richtig gut einstimmen. Die Lieder sind lang, so auch der mehr als zweistündige Gig, von angedrohter Müdigkeit ist wirklich nichts mehr zu spüren. Richtig angenehme Stimmung im brodelnden Kesselhaus, das gut gefüllt aber nicht ausverkauft ist. Super interessanter Abend mit lauter Neuentdeckungen.

(Dead Imperial Bastard) • Rise Up and Fight • Long Live Independence • Deviant Burials • No Fun • Rotten Memories • Champions Of Disturbance • Born in a Hurricane • NO! • Song for the Loved • Scared and Alone • Turn To Stone (Joe Walsh Cover + David Mako (Devil’s Trade)) • 444 • We Are the Darkeners • Encore:
• We Forgotten Who We Are • Burnt Reynolds • (Burning Bridges)

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Auf die ganz harte Tour im Winter: von Lübeck nach Köln, dann Konzert und wieder zurück noch in derselben Nacht, um durchzumachen und am nächsten Tag um 6 zur Arbeit zu gehen. Ein Hardcore-Fan wie mein Freund & Fahrer lässt sich davon nicht abschrecken, um sein Idol beim einzigen Deutschland-Konzert zu sehen! Keith wird von den X-Pensive Winos begleitet, mit Waddy Wachtel und Bobby Keys etc, lauter Musiker die ihr Handwerk beherrschen, eine gute Crew. Der Auftritt wird noch am selben Abend zeitversetzt im Fernsehen übertragen (ARD Rocklife Special, dokumentiert unter dem «Rockpalast»-Mantel), die Kameras sausen öfter mal über unsere Köpfe hinweg, die Stimmung ist gut in der ausverkauften Halle. Das einzig Blöde sind 2 Leute vor uns, die leider den ganzen Abend laut quatschend mit dem Rücken zur Bühne stehen und anscheinend zu viel Geld haben, um ihr (für mich) teures Ticket ehrwürdig zu genießen... Auf dem Rückweg muss das ein oder andere Mal das Fenster heruntergekurbelt werden, um wach zu bleiben. An einer Tanke gibt es zum Glück aber noch ne Kaffeemaschine mit „Fernfahrer“-Taste (kein Witz), die ihre Wirkung nicht verfehlt, so dass man letztendlich heil zuhause ankommt. Schönes Ding, Keith!

• Take It So Hard
• Eileen
• Wicked As It Seems
• Gimme Shelter
• Too Rude
• Yap Yap
• How I Wish
• 999
• Big Enough
• Demon
• Time Is on My Side
• Hate It When You Leave
• I Could Have Stood You Up
• Before They Make Me Run
• Bodytalks
• Will But You Won't
• Happy
• Whip It Up

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In den 90ern wurde ge-raved was das Zeug hielt. The next big thing aus England war auf dem Höhepunkt, und so auch der Zustand der beiden Protagonisten der Bands, die dafür nach Hamburg auf die Reeperbahn gekommen waren. "High - higher – higher than the sun – completely stoned". Die Vorgruppe (dachte ich!) waren die HAPPY MONDAYS, die kurz davor waren, sich komplett abzuschießen, um weder laufen, reden noch singen zu können. Ein Spaß dabei zuzusehen, wie Shaun Ryder auf der Bühne rumtorkelte. (Kurze Zeit später als die HAPPY MONDAYS in den Wind geschossen wurden, gab es dann auch eine Bandpause, bevor er wieder aus dem Dauerrausch aufwachte und als BLACK GRAPE weitermachte.) Vielleicht kann sich jemand besser erinnern als ich und mir bei der Identifizierung helfen?
Für PRIMAL SCREAM war es ebenfalls eine sehr bekiffte Veranstaltung, bereits die zweite Hitplatte am Start, sprühten Retro-Songs wie „Rocks off“ oder „Jailbird“ ein paar mehr Rolling-Stones-Anklänge in die Raver-Menge, die langsam anfing, endlich die Gitarren wiederzuentdecken anstatt sich in zuviel Elektronik- und Orgelsounds zu verrennen. Party hoch drei. „Faaaaar out, maaaaaaan!“

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Live Music:
Avon @ Feinstaub (2018)
Review by Caren.
Die Jungs von AVON haben noch fast bis Betriebsschluß im heißen Feinstaub mitgetrunken, haben mit den unterschiedlichsten Leuten geklönt und haben lustige Pimmel- und Gitarrenbilder ins Gästebuch gemalt. ???? Es war der Abschluss der Tour und sie konnten eh oben über der Kneipe pennen. Ich hatte mal wieder anschließen DJ-Dienst und als ich „Avon“ von QOTSA gespielt hab, kam Mr. Hernandez zum DJ-Pult und meinte, ich soll doch nochmal lauter drehen *g*. Die hatten übrigens tatsächlich ein Lied über „Yvonne, die Avon-Beraterin“ gemacht, haha, der Sänger war sehr britisch, was den Stoner-Stil jetzt etwas unterbrochen hat, es war eher eine Mixtur aus allen möglichen Rockstilen, und ein Lied war tatsächlich auf deutsch, mit dem Titel „Was ist los?“, dabei gings ums falsch parken in Dschörmany, die Textzeile wirkte von der Aussprache her ein bisschen wie „Los!“ von den Straßenjungs... witzige Kerle!

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Als Spontanbegleitung „for free“ sehe ich mir ja alles an. Zum ersten Mal in der Frankfurter Ballsporthalle befinde ich eben diese für sehr Konzert-geeignet, da man von allen Plätzen aus gut sehen kann (sehr steile Ränge). Auf halber Höhe befindet sich ein freier Rundgang mit Geländer, dort bequem mit einem Bier postiert werde ich am späteren Abend noch sehr froh sein, nicht weiter nach vorne gegangen zu sein. Die Bloodhound Gang gibt alles von sich, was das Hit-Feuerwerk der aktuellen Scheibe "Hooray for Boobies" und die bandeigenen Klischees so hergeben. Es wird gespaßt, gerockt, gestripped und sogar zur Polonaise ums Schlagzeug aufgerufen. Teilweise ergibt das ein ziemliches Tohuwabohu. Natürlich darf auch die legendäre Kotz-Arie auf der Bühne nicht fehlen, indem sich der Sänger das Mikro tief in den Hals steckt und eine stinkende Pfütze auf die Bühne bricht. Das bereits um den Hals hängende Handtuch dient als Aufwischlappen und anschließend wird das Ding einfach in die ersten Zuschauerreihen geschleudert, wo man unter laut angeekeltem Teenie-Gequieke ("iiiiieh!!!") die jeweils aktuelle Position erahnen kann hehehe. Was für ein spaßiger Abend!

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INXS wurden größer, "New sensation" war der passende Songtitel der aktuellen LP. Das Konzert musste daher von der Reeperbahn ins größere CCH verlegt werden, was leider dadurch an Charme verlor. Nichtsdestotrotz kam der Charmbolzen natürlich aus der Band, alle wollten den langhaarigen "Devil inside" Michael Hutchence sehen, der sich aber *zack* pünktlich zur Tour die Haare abgeschnitten hatte! Der Arsch! *gnnn* Das Programm war trotzdem 1A, die Vorband hatte gewechselt, es standen die CRUZADOS (leider nicht die CRUSADERS) auf dem Programm. Ich glaube die Musik war zu banal poppig, um sie sich zu merken, sonst wäre etwas haften geblieben. Um so mehr Eindruck konnten dafür INXS machen, die ein Hitfeuerwerk abfackelten, uns zum tanzen brachten (obwohl ich eigentlich vergrippt war) und live mit mehr Gitarre auffahren konnten als auf Konserve. Von "Need you tonight" (sexy Killer) bis "Never tear us apart" (Schmalz) und auch älteren Hits wie "Listen like thieves" oder "What you need" (was man nicht nur vom Live Aid Konzert kannte) war alles dabei. 10 Jahre später war schon alles zu spät, daher gut mittendrin dabeigewesen zu sein... Konnte ja keiner ahnen, welche Vorlieben er beim Vorspiel hatte und dass zu viel "Suicide blonde" auf Mr. Hutchence selbst abgefärbt hatte. R.I.P.

• Kick
• Guns in the Sky
• Listen Like Thieves
• Tiny Daggers
• The Loved One (The Loved Ones cover)
• Mystify
• New Sensation
• Original Sin
• Burn for You
• Shine Like It Does
• Wild Life
• This Time
• Kiss the Dirt (Falling Down the Mountain)
• Calling All Nations
• One x One
• What You Need
• Need You Tonight
• Mediate
+
• I Send a Message
• Devil Inside
• Don't Change

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Ich bin mir gar nicht sicher, ob sich Herr Dorau & Herr Begemann schon persönlich aus den 80ern kennen, beide verknüpfe ich zumindest seit den 90ern mit Hamburg. Auf jeden Fall ergibt es sich recht kurzfristig, dass sich der Pummel-Bernd als Support im Mousonturm ankündigt, und da ich ungern ein Konzert von ihm auslasse, ist das Ticket schnell gekauft. Ich mag den Begemann einfach seit mehr als 25 Jahren, wie er unermüdlich sein Liedgut mit niedlichen mimimi-Loser-Scherzen spickt, seine Gesichtsmuskeln zu jedem groovy Gitarren-Akkord zucken, oder er sich nur ZU gern über irgendetwas beschwert. Ob es nun ums "Fernsehen mit deiner Schwester" geht (wobei das Publikum ihm heute nicht die richtigen Beispiele für Scheiß-TV-Sendungen liefert), ob er "nichts erreicht hat, außer dir", ob ihm zu warm ist auf der Bühne & er sein Handtuch nicht finden kann, oder er seinen Basser mit den Worten "Warum bist du denn so ein Wichser, Ben?" abkanzelt, weil er sein Instrument nicht richtig gestimmt hat -bzw er ihn in der Lautstärke übertrumpft, wenn er grad mal wieder etwas (mit ein paar träumerisch hallenden Tönen auf der Halbakustischen) erzählen will. Beim Bernd gibt's als Zuschauer immer was zum Amüsieren, da kommt man aus dem Grinsen nur dann wieder raus, wenn seine Liebeslieder zu schwer in die Kitschkiste greifen. Aber meistens gibts gleich wieder irgendwo einen Seitenhieb, der auf jemanden lauert. Gestartet wird heute mit der "Besoffenen Fahrerin", ein autobiografisches Lied über eine Taxifahrt in Frankfurt. Wie passend. Zusammen mit der ganzen BAND sehe ich BERND BEGEMANN zum ersten Mal, sonst bisher nur als Alleinunterhalter, daher übertrumpft heute leider die Lautstärke ein wenig das Abschweifen in die spontane Erzähl-Dramatik. Er darf eine ganze Stunde spielen ("normalerweise dauern meine Auftritte ja 4 Stunden, die euch vorkommen wie viereinhalb!"), als Support muss das jedoch mitten in der Woche reichen. In wenigen Monaten ist er eh wieder hier. Ich freu mich schon. :-)
Dann geht der Wechsel auf ANDREAS DORAU ziemlich fix. Das Versprechen lautet: 3 Alben aus seinem Schaffen werden zusammen mit den original MARINAS (die schon in der Schule bei "Fred vom Jupiter" mitgesungen haben!) abgefeiert. Eine ganz alte LP, eine aus den 90ern und eine aktuelle Scheibe, mit der auch begonnen wird. Zu jeder LP gibt es jeweils ein neues Bühnenbild und für die gesamte Band neue Klamotten, ob im Ringelpulli-Look oder in Paillettenkleidern mit ner drehenden Diskokugel im Saal. ANDREAS DORAU dreht dazu permanent seine Runden auf der Bühne, singt die Leute an, hat manchmal eine ziemlich quakige Frosch-Stimme und macht einen auf Schlacko-Tänzer zu wahnsinnig kurzen Songs - seine lustigen Dance-Moves erinnern mich dabei irgendwie an den frühen Adriano Celentano *g*. Das Publikum geht prima mit, neben mir ist Party. Meiner Meinung nach haben insgesamt sogar die extrem tanzbaren Songs aus den 90ern wie zB "So ist das nun mal" gewonnen, die haben einfach sehr gut im Groove funktioniert. Ja, das war ein unterhaltsamer Abend mit einem musikalischen Querschnitt aus verschiedenen Jahrzehnten, den die Jungs & Mädels da abgeliefert haben. Mit einem kleinen charmanten Patzer: als zu Beginn des Konzerts die MARINAS auf die Bühne kommen sollen, kommt erstmal nur eine, der Rest hat sich im Treppenhaus verirrt und kann die richtigen Türen nicht öffnen, da bietet sich gleich ein Mädel aus dem Saal (ebenfalls im Ringelrock) als Ersatz an und klettert schon auf die Bühne. Zum Mitsingen kommt sie aber dann doch nicht, und sie muss wieder gehen, denn ein paar Momente später haben die MARINAS es geschafft und werden lautstark bejubelt. Nach dem Auftritt kommt eine von ihnen noch zu uns an den Tresen, um sich einen weiteren Drink zu bestellen und erzählt nochmal, dass man sich im Backstage-Bereich im Mousonturm ganz schön verirren kann und keiner ihr Klopfen gehört hat durch die dicken Türen, und "wenn man noch nicht mal seine Brille aufhat, kann man auch keine Schilder lesen, man ist ja schließlich nicht mehr die Jüngste! Argh!". Tja, dumm gelaufen. Hat dann ja aber doch noch alles geklappt. Darauf einen x-ten Gin Tonic - prosit! :-D

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"Just say yesssss..." - Es war natürlich zu erwarten, dass das Publikum bei diesem Konzert zu 80% aus Frauen bestand, aber zum Glück gab es dann doch nicht allzu viel Gequietsche & Gekreische. SNOW PATROL legten live sogar noch eine Schippe drauf und die nannte sich definitiv Rock. Da gab’s nix zu meckern, ein quirliger Sänger in Lederjacke, der recht witzig mit dem Publikum kommuniziert und sehr zugänglich wirkte (er ging besonders gern auf irgendwelche Schreie der Mädels ein und fragte ironisch in die Runde, ob alles ok oder jemand verletzt sei). Eine sehr schöne Lightshow und knackiger Sound rundeten das Gesamtbild ab. Gut bei Stimme, gut gespielt, und nicht nur Schmachtfetzen, sondern auch gut Tanzbares von Anfang an, es war für jeden was dabei und es blieb auch am Ende nichts zu wünschen übrig. Kleiner Anbiederungsversuch war sicherlich die Namens-Einblendung der jeweiligen Stadt als Lichtobjekt. Als Support der europäischen Tour gab es RAMS POCKET RADIO, die relativ ruhige aber ausgeklügelte Poprock-Songs mit Piano in Richtung Ben Folds Five am Start hatten. Positiver Eindruck.

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Was passt besser zum nebligen November als ein CURE-Konzert? Alle paar Jahre wieder geben sich Robert Smith & Co. ein Stelldichein in der Festhalle - wieder zusammen mit THE TWILIGHT SAD aus Glasgow als Support, mit denen sie eine gegenseitige Fan- & Freundschaft verbindet. Auch gemeinsame Tonträger-Aufnahmen haben schon stattgefunden. Zur Pause gibt es eine halbstündige Gewitter- & Regen-Geräuschkulisse vom Band, das steigert die Dramatik etwas ;-)
Als THE CURE dann auf der Bühne einlaufen, kommt der Herr Smith natürlich ganz zuletzt und macht heute den Begrüßungsclown, dreht erstmal eine komplette Extrarunde am Bühnenrand, um sich mit gewohnt schüchternen Dankbarkeitsgesten doch ein kleines bisschen feiern zu lassen. So kennt man ihn irgendwie gar nicht, daher zaubert die «niedliche Oma» mit den dunklen Klamotten und der toupierten Frisur allen gleich mal ein Lächeln ins Gesicht. Ich bin positiv überrascht, dass Simon Gallup mit seinem «Bad Wolf»-Amp weiterhin am Bass rumhüpft, denn er hatte erst vor einiger Zeit seinen Ausstieg aus der Band verkündet - offensichtlich hat er das zurückgezogen. Vielleicht war Omi’s Androhung im Hexenhäuslichen Band-Backofen zu landen, doch überzeugend genug - man weiß es nicht. ;-) Der Gig beginnt mit Rooobärts erstaunter Ansage «oh, I remember this building!» Und dem brandneuen Song «Alone», der eigentlich eher ein End- als ein Anfangssong ist (mit der Zeile «This is the end of every song that we sing»)… Robert Smith hatte in den letzter Zeit so einige Schicksalsschläge zu beklagen: den Tod von Mutter und Vater, sowie seines Bruders Richard, mit dem er sogar ganz früher mal eine Band hatte, bevor es THE CURE überhaupt gab. Und so verwundert es auch überhaupt nicht, dass auf der kommenden - noch unfertigen - LP («Songs of the lost world») viele düstere Lyrics zu hören sein werden. In schlechten Zeiten entstehen immer gute Lieder, das beweist ohnehin die Legende. «Alone» als Opener passt also zu ihm ganz persönlich, und es gibt sogar einen ganz konkreten Hinweis auf seinen Bruder in einem weiteren neuen Lied «I can never say goodbye», das gleich bei mir im Ohr hängenbleibt und in dem es heißt: «something wicked this way comes to steal away my brother’s life.» Da sind wir also wieder - im grauesten Monat des Jahres.
Die Setlist ist sehr feinfühlig mit weniger Hits und eindrucksvoller Bebilderung. Es wird auch mal aus der Sicht des Drummers eine Kamera aufs Publikum gehalten, welches sich dann selbst bejubeln kann. Der Sound ist großartig, das ist mir schon beim letzten Mal CURE/Festhalle aufgefallen und ich wundere mich immer wieder, wie sie es hinkriegen, alles so differenziert auszupegeln. Daher werde ich in der Halle auch immer im vorderen Drittel stehen, NIEMALS sollte man hier nach hinten gehen! (Alle die sagen, die Festhalle würde scheiße klingen, waren wahrscheinlich hinten oder oben). Es kommt mir so vor, als würden einige Songs diesmal etwas Schlagzeug-lastiger daherkommen, einige der Arrangements sind heute nur leicht umgeändert, treibender, intensiver, so dass man einige Sachen nicht gleich am 1. Takt erkennt. Besonders gefreut habe ich mich mittendrin z.B. über «Push». Allerdings warte ich wohl vergeblich darauf, dass sie jemals mein heimliches Lieblingslied «This Twilight Garden» live spielen werden, das es nur als B-Seite einer Maxi gibt. Und klar, «Friday, I’m in love» hätten sie ruhig mal weglassen können, aber wie immer kann man von THE CURE natürlich mindestens 2 Zugabensets mit einem Dutzend Hits erwarten, so dass man auf fast 3 Stunden Spielzeit kommt. Da lassen sie sich nicht lumpen. Am Ende war dann wieder alles dabei, was man sich vorstellen kann, von «Lullaby» über «A Forest» bis «Boys don’t cry» ganz zum Schluss. Zuguterletzt bleibt Robert Smith dann nochmals ganz allein am Bühnenrand übrig, als der Rest der Band gegangen ist. So nahbar war er noch nie. Er verneigt sich ausgiebig, schreitet alle Fans ab, nimmt Blumen entgegen und bedankt sich tausendfach mit Herzchen. So als wär’s das letzte Mal. Wollen wir es nicht hoffen!
Zu hoffen wäre allerdings, dass es irgendwann nochmal ein Konzert OHNE den obligatorischen Wermutstropfen gibt, dass (wie immer!) am Ende der größte Idiot im Saal entweder hinter MIR steht, total falsch mitsingt & mir ohne Maske ins Ohr kreischt, fuchtelt, klatscht und vor Ehrfurcht fast verreckt bei den ersten Tönen JEDER Zugabe und mit seinen Patschehändchen euphorisch die Leute angrabbelt, dazu wohl das erste Mal in seinem Leben 5-7 Bier zuviel trinkt, die ich und die umstehenden Leute ihm gern in die Fresse geschüttet hätten :-) Der kann einfach gern beim nächsten Mal wegbleiben oder von den Ordnern rausgetragen werden, die heute in der ausverkauften Halle sogar ziemlich unnötige Wellenbrecher-Absperrungen für ansonsten-total-friedliche Ex-Grufties aufgebaut haben. Ich freue mich tatsächlich schon auf die neue CURE-LP. Vielleicht wird’s ja im nächsten November was. ;-)

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Live Music:
Sugar @ Docks (1992)
Review by Caren.
Das erste Mal SUGAR war die "Copper Blue" Tour in Hamburg für mich. Es kann durchaus sein, daß ich das File-Under-Easy-Listening Konzert danach (siehe 94) mit dem Lautesten verwechselt habe. Wahrscheinlich war aber eher diese 92er-Tour die lauteste *g*. An der Kasse hing ein Schild "Achtung, es wird SEHR laut!!" Und so war es auch. Einige Leute sind während des Konzerts rausgegangen, mindestens ein Drittel. Ich bin dringeblieben - wie dem auch sei, ein SUGAR Konzert ist eine Grenzerfahrung, die einem die Hirnwindungen aus der Bahn bretzelt. Selbst erfahrene Mitfahrer-Schlagzeuger aus der Kleinstadt konnten das nicht aushalten. Denen, die dringeblieben waren, hing die Kinnlade runter und wir fuhren auch drei Tage später noch "die Kasseler Berge rauf und runter" vor lauter Ohrensausen. Das vergisst man nicht. Da ich im Besitz eines Bootlegs von '92 bin und darauf einige Stücke mit "Untitled" vermerkt sind, war es so, dass SUGAR bereits hier Songs aus dem etwas düstereren Nachfolger "Beaster" gespielt haben, das auch noch besser zu den Lärmattacken passt als das poppigere "Copper Blue" Album und für mich immer noch extrem ergreifend daherkommt... Auf jeden Fall gehört SUGAR für mich persönlich zu dem Besten, was Bob Mould jenseits von HÜSKER DÜ jemals gemacht hat.

• The Act We Act
• A Good Idea
• Changes
• Running Out of Time
• Where Diamonds Are Halos
• Hoover Dam
• Sapphire Capital
• After All the Roads Have Led to Nowhere
• Frustration
• Slick
• Anyone
• Clownmaster
• Come Around
• Tilted
• JC Auto
• The Beer Commercial
• Man on the Moon
• Armenia City in the Sky (The Who cover)
• That's When I Reach for My Revolver (Mission of Burma cover)
• You Really Got Me (The Kinks cover)

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Wolfmother und Soundgarden waren Grund genug für eine Reise in die USA. Dazu kamen Mumford & Sons, Phoenix (am Vortag), Violent Soho, Hockey,... Ein 1-Tages-Ticket musste reichen, dafür gab's ein Hotelzimmer mit Blick auf das Festivalgelänge im 14. Stock - super! Green Day waren am Anreisetag also auch für umme auf dem Zimmer zu hören. Der Sonntag dann extrem heiß & sonnig, die Luft schwirrte voller Riesenlibellen (was Wolfmother zu der Vermutung hinriss es sei "der Geist von Jimi Hendrix", der sie umschwirrt). Das Lollapalooza hat ein wirklich angenehmes Gelände und ist nicht zu dicht gedrängt. Zeitgleich spielten zwar leider auf der anderen Seite des Geländes auch gute Sachen (MGMT, The National, Arcade Fire), aber man musste sich entscheiden. Super witzige Entdeckung war zB die punkigen Violent Soho, die spaßigen Krach machten und einen Hut rumgehen ließen für Dope-Spenden, den Auftritten von Erikah Badu & Cypress Hill konnte man beim Essen auf dem Rasen sitzend zusehen. Auch die kleineren Bühnen (zB Ike Reilly Assasination) haben dank dem Parkgelände viele Bäume & Schatten. Nur der original "Love & marriage"-Brunnen, der dort mitten im Grant Park steht, ist abgesperrt. Und der Knüller: auch mit Ü40 sollte man in den USA seinen Ausweis beim Bier kaufen dabeihaben....! Wolfmother waren großartig und selbst ganz gerührt dass sie mal mit ihren Helden der Jugend (Soundgarden) auf derselben Bühne nacheinander auftreten. Dann die langersehnte Reunion von Soundgarden in Originalbesetzung... so jam-freudig hab ich sie noch nie gesehen, extrem gut bei Stimme & ein Look wie damals - perfekt. In den 90ern in HH waren sie nicht annähernd so gut. Großes Kino. Gut, dass wir da waren, ein paar Jahre später gab es dann Chris Cornell nicht mehr :-(

Setlist Soundgarden:

Searching With My Good Eye Closed

Spoonman

Gun

Rusty Cage

Blow Up the Outside World

Let Me Drown

Flower

Outshined

Jesus Christ Pose

Fell on Black Days

Ugly Truth

Get on the Snake

Burden in My Hand
Superunknown

Black Hole Sun

Mailman

4th of July

Face Pollution

Like Suicide

Slaves & Bulldozers

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Yo, das waren noch gruftige Zeiten. Mit 18 auf’s allererste Cure-Konzert zur „Kiss me kiss me“-Tour. Meine Lieblingsscheibe dudelte auf Klassenfahrt aus allen Kassettenrecordern, die Texte waren z.T. auswendig gelernt, also musste zum Konzert auch eine selbstgeschneiderte schwarze Kutte her und die gerade erworbenen sauteuren schwarzen Schnallenschuhe mit Extremspitzen aus einem Schuh-Kultladen in Berlin passten prima dazu. Auf meiner Konzertkarte stand auch noch eine 666 - strike! – was konnte schiefgehen? Der Kulturschock folgte auf dem Fuße: The Cure kamen auf die Bühne in orange-buntgemusterten Blumenhemden und riesengroßen weißen offenen Turnschuhen!! Das Intro-Video war dabei noch so passend gruftig gewesen: ein rotverschmierter Lippenstiftmund im close-up mit ohrenbetäubendem Lärm, danach der direkte Übergang in „The kiss“. Perfekt! Das Konzert war natürlich klasse trotz der anfänglich etwas peinlichen Situation sich kostümtechnisch voll in die Nesseln gesetzt zu haben und wir alle schwelgten in den Liedern der gleichnamigen Scheibe, die für mich persönlich immer noch zu ihren besten, zumindest zu den klanglich dichtesten gehört.

Intro: video-art
the kiss

torture

all i want

a japanese dream

catch

just like heaven

hot hot hot!!!

if only tonight we could sleep

like cockatoos

the walk

in between days
how beautiful you are

the perfect girl

the snakepit

a forest

fight
+
close to me

let's go to bed
+
one more time

charlotte sometimes

shiver and shake
+
three imaginary boys

primary

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In den USA lief die Tour noch unter „Steel wheels“, ab dem europäischen Sommer hieß das ganze „Urban Jungle Tour“. Verstanden wir zwar nicht, war aber auch egal. Hannover hatte eine sehr gute Einlasspolitik im Niedersachsenstadion zu bieten – mit Extrabändchen für einzelne Segmente, damit nicht so gedrängelt werden konnte. Bester Laune warteten wir dann auch geduldig auf dem Boden sitzend, trotz 3 Std. Fahrt nach Hannover (und dann noch mal zurück). Einige Jahre war die Band nicht mehr live zu sehen gewesen, nun spielten sie - wie auch hier - 2 Tage hintereinander in den meisten Städten. Als Vorband kam GUN ins Spiel, (warum kann ich mich nicht dran erinnern? Nur in Köln durften die Toten Hosen supporten, grr.) und das Wetter war Ende Mai echt schön. Für mich war es das allererste Stones Konzert, neu waren die „enorm hohen Eintrittpreise“, die („Skandal!“) zum 1. Mal auf über 50 DM kletterten (lächerliche 30 Euro für die Stones, da kann man heute nur müde drüber lächeln!), für mich waren die Karten für Hannover & Berlin ein Tauschgeschenk für ein Wandgemälde, das ich bei einem Bekannten in Berlin gemalt hatte (ob das noch existiert?). Zum Auftakt gab’s gleich „Start me up“ mit Knalleffekt, es folgte ein sehr tanzbares Potpourri aus ganz vielen Hits, mehreren Ebenen & Treppen um & auf der Bühne, aufblasbaren Puppen, Kostümwechsel und diversen pyrotechnischen Einlagen (ganz am Ende ein großes Feuerwerk). Besonders in Erinnerung geblieben ist mir „2000 light years from home“, irgendwo gab’s Klänge mit auf Klaviersaiten fallenden Münzen und eine Bühne mit mehreren Ebenen, netten Experimenten und jede Menge mysteriöse Stimmung."Continental drift" hätte ich gern gehört.
Tanznachbarn wechselten sich freudig untereinander mit Abstützen und Aneinanderhochspringen ab (man hatte schließlich Platz dank der Wellenbrecher) und es war alles super freundlich. Man kam sogar bis auf wenige Meter auf Keith & Co. heran. Es gibt nur positive Erinnerungen an den Abend. Danke Hannover, so kann man arbeiten.

• Start Me Up
• Bitch
• Sad Sad Sad
• Tumbling Dice
• Miss You
• Almost Hear You Sigh
• Ruby Tuesday
• Rock and a Hard Place
• Mixed Emotions
• Honky Tonk Women
• Midnight Rambler
• You Can't Always Get What You Want
• Can't Be Seen (Keith)
• Happy (Keith)
• Paint It Black
• 2000 Light Years From Home
• Sympathy for the Devil
• Street Fighting Man
• Gimme Shelter
• It's Only Rock 'n' Roll (But I Like It)
• Brown Sugar
• (I Can't Get No) Satisfaction
+ Jumpin' Jack Flash

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Live Music:
Saga @ Colos-Saal (2017)
Review by Caren.
Ha! Meine musikalischen Abgründe sind unerforschbar. Jaja, befeuert mich mit angewiderten Sprüchen wie „wtf? Wer geht denn heutzutage noch zu Saaaga und drei Tage später zu Dillinger’s Escape Plan? Hahaha.“ – naja, ICH halt. Na und? Ich hatte auch mal eine Jugend und mit 15 fand ich gut produzierten Mainstream Rock (der eigentlich Prog war) ganz toll und bin auch als Teenie-„Freiheitskämpfer“ mit meinem batteriebefeuerten Kassettenrekorder durch die Kleinstadt gelaufen, aus dem laut „tonight we’re ooon the loose!“ grölte. Also schnell noch den „Je ne regrette rien“ –Sack übern Kopf gezogen, 2 Kumpels eingepackt, denen es genauso geht und die sich ebenfalls trauen, das zuzugeben – und wir sollten es nicht bereuen!

Der Abend war ein Zusatzdate auf der final-Chapter-SAGA-Tour (nach 40 Jahren darf dann auch Schluss sein, aber nur vielleicht), ausverkauft, heiß und eng. Ohne Vorband. Das Colossaal-Publikum scheint allerdings heute ein ganz besonderes zu sein. Wie gehen die denn ab?!??! Das merkt auch die Band sehr schnell und ist total überwältigt, wie präzise und ethusiastisch die Leute ab dem ersten Takt mitmachen. Das habe ich selten so erlebt. Sänger Michael Sadler ist ein einziger Entertainer und Publikumsmagnet, er singt, er geht ans Keyboard oder hängt sich mal den Bass um, er scherzt, lacht, er dirigiert, er schreckt wie Luis-de-Funez vor uns zurück, indem er die Hände überm Kopf zusammenschlägt vor so viel Fan-feedback, er schneidet Grimassen, tänzelt herum und braucht dabei niemanden wirklich anzufeuern, die Leute kleben an seinen Lippen (er spricht sogar ganz gut deutsch). Nicht nur seine Figur sondern besonders seine extrem gute Stimme, mit der er noch in so einige Höhen kommt, ist sehr gut definiert, das macht ihm so schnell keiner nach. Das ist irgendwie ein ganz besonders toller Abend, auch für die Band, das merkt man. Selbst schwierigste schnelle Klatsch-Passagen, Aufteilungen, Einsätze und Mitsing-Melodien mit dem Publikum funktionieren auf den Punkt und in voller Lautstärke. Kaum zu beschreiben. Alle Anwesenden haben viel Spaß und befinden sich wieder in den 80ern. Obwohl nicht nur die alten Scheiben, sondern auch neuere wie zB „House of Cards“ qualitativ sehr gut sind. Und es sind noch fast komplett die alten kanadischen Recken, die zwar zum Teil aussehen wie ihre eigene Omi (mit Dauerwelle und Brokat-Mütze), aber niedlich sind sie irgendwie schon (auch wenn der Keyboarder bei „Scratching the surface“ nicht mehr die komplette Tonleiter erklimmen kann). Der Schlagzeuger ist neuer und wirft beim gemeinsamen Verbeugen das Handtuch (ins Publikum *g*). Das Verlangen nach Zugaben ist unermesslich und so können sie zu 2 Blöcken nochmal rausgegrölt werden (man weiß ja auch nicht, ob das nochmal wiederkommt – in Anbetracht des Bühnenspaßes bei Michael Sadler allerdings nicht wirklich zu glauben). Hoffen wir das beste und wünschen ihnen alles Gute. Das kleine Städtchen Aschaffenburg wird selbst für SAGA ganz sicher positiv im Gedächtnis bleiben. Und mir müssen sie ganz sicher nicht peinlich sein. :-)
Songs:
Take a chance / On the loose / How long / Give’em the money / The 13th generation / The learning tree / What’s it gonna be? / Time’s up / Keep it reel / Careful where you step / Drum solo / Someone should / Humble stance / Scratching the surface / You’re not alone / Don’t be late / The Flyer / Wind him up / Mouse in a maze (2x für Zugaben-Blöcke rausgeklatscht)

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