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Ein Abend unter dem Motto „Hellnights“ Tour kann offensichtlich alle möglichen Stilrichtungen beinhalten, ein Kessel Buntes (na gut, eher Schwarzes) erwartete uns im Bett. Aber die Gemeinsamkeiten der Bands waren doch eher nur optisch festzustellen. Überhaupt hat diese Musikrichtung einen großen Bedarf, ihr Fan-Sein nach außen zu tragen, es gibt 2 große Merch-Stände auf BEIDEN Seiten des Konzertraumes. Auch viele Zuschauer haben ihre „I am undead“-Shirts oder farbige Kontaktlinsen ausgegraben, sich die Haare gefärbt und vor allem in den ewig gleichen Patchouli-Gestank-Eimer gegriffen. Auf Bandseite: Düstere Verkleidungen, dicke Stiefel, ein bißchen Halloween, Skelette, Zombies, Kerzen, Mönchskutten. Gerufen hatten eigentlich die Gothik-Rocker CHRISTIAN DEATH, Kult-Grufties der ersten Stunde. Den Anfang machte jedoch eine Dreierkombo namens NIM VIND. Ein Mix aus Ledermantel, Gesichtstattoo, Baseballcap und Muscleshirt – und wenn man nur die Musik hört statt hinzusehen ist das genauso verwirrend wie die Optik, denn es schallt uns reinster College-Pop-Punk mit cheesy Melodien entgegen. Hää? Wie passt das denn jetzt ins Programm. . . Nicht schlecht gespielt, aber es bleibt die Frage: why? 
Weiter geht’s mit derselben kompletten Band (aha, deswegen!) mit zusätzlichen Leuten und anderer Musikrichtung unter dem Namen ARGYLE GOOLSBY (auch bekannt durch die US-Band BLITZKID), die gleich ganz anders um die Ecke kommen. Der extrem extrovertierte Sänger kriecht uns mit Zombieaugen, Vampirzähnen, Zottelumhang und staubigen Stiefeln entgegen, als wolle er alle auffressen oder zumindest vernaschen. Sofort klettert er den Lichtträger hoch, läuft durchs Publikum, infiziert die Mädels oder springt vom Amp übers Schlagzeug, um wiederum fauchend mit nacktem tätowierten Oberkörper vor uns auf den Knien zu liegen. Der Gitarrist (der vorher der Sänger war) trägt eine schwarze Totenschädelmaske und der Schlagzeuger einen OP-Mundschutz. Der Unterhaltungsfaktor steigt passend zum Rhythmus der Musik, mittlerweile sind wir eher beim Horror-Punk gelandet. Trotzdem melodisch und mit einer Prise Marilyn Manson. Gute Show.
Anschließend wird’s nochmal deutsch. Die Band THE OTHER gibt es schon viele Jahre, trotzdem wirken die Möchtegern-Misfits auf mich eher wie eine bessere Schülerband. Über zuwenig Showelemente kann man nicht klagen, es gibt wieder eine Menge Aufwand mit Verkleidungen und Deko auf der Bühne und anscheinend haben THE OTHER eine ganze Menge (weibliche) Fans im Gepäck, die noch nicht lange volljährig sein dürften. In der 1. Reihe stehen so einige Mitgröhlende. Leider kann man zu der Musik nicht mehr als „Bolzplatz-Metal“ sagen. Iron Maiden, Accept und Toten Hosen Fans, die eigentlich die Misfits sein wollen? Was war das denn. Nervige Mitgröl-„Oh-oooh-oh!“-Refrains wie auf dem Fußballplatz, primitive Texte der Nekroromantik, zum Teil sogar auf deutsch. Wir können nur noch verzweifelt mitmachen und drüber lachen. Nein, nicht noch ne Zugabe! Doch sogar der Sänger ARGYLE GOOLSBY schmeisst sich am Ende nochmal mit ans Mikro (und singt besser als der andere). Allerdings gehen einige Fans nach deren Auftritt nach hause und der Raum ist erstaunlicherweise leerer bei der Hauptband als vorher! Wtf. 
Dementsprechend ruhiger verhält sich auch das Publikum, was wiederum CHRISTIAN DEATH sehr verwundert. „Hey, wake up!“ kommt so einige Male von Sänger Valor, der darüber ein paar Scherze macht, um passenderweise in den Hit „She never woke up“ einzustimmen. Zu dritt legen sie aber einen guten Sound hin (vielleicht ein wenig leise, aber mich störts nicht, guter Drumsound), spielen alte und neue Stücke, werden spärlich beleuchtet, strahlen echte Persönlichkeit aus und die Bassistin schießt natürlich in Sachen „sexy bitch“ mal wieder den Vogel ab. Ein extrem offenherziges Dekolleté lässt die Männer Handys zücken und desöfteren zeigt sie uns auch mal ihre backige Hinteransicht mit einem sehr knapp bemessenen Gürtel, äh, Rock ☺ Das ruft Verehrer auf den Plan, ein manischer Fan überreicht ihr mitten im Gesang einen kleinen vorbereiteten Strauß Rosen aus dem Bahnhofsautomaten. Das sorgt für Lacher im Publikum. Sie nimmt erstmal einen weiteren großen Schluck Rotwein. Die Stücke der neuen LP sind gar nicht schlecht, aber wir haben den Eindruck, dass am Ende doch ein paar der „Hits“ fehlen. Da ist eine einzige Zugabe vielleicht ein bißchen mager. Trotzdem ein Auftritt, der hängenbleibt, besonders da ich die Band noch nie vorher gesehen hatte. 
Ein bunter Strauß an Kuriositäten an einem Mittwoch Abend.

✔︎ Helpful Review?
In der herbstlichen Reihe der Psychedelic Konzerte findet sich auch der aktuelle Auftritt der BLUES PILLS, die jungen schwedischen Senkrechtstarter der Szene, dessen Konzerte der Tour in diversen Städten dieses Mal in größere Hallen verlegt werden mussten oder komplett ausverkauft sind, so auch hier. Heute das letzte Konzert ihrer Deutschlandtour. Ich selbst habe bisher nur den Namen gehört und das bunte Vinyl bestaunt, daher betrete ich Neuland an der Bluestablettenfront.

Für einen Sonntagabend viel Programm: 4 Bands tummeln sich nacheinander in der Batschkapp. So starten WEDGE aus Berlin noch vor 20:00 Uhr. Zu dritt um den Frontmann von MAGNIFICENT BROTHERHOOD mit „Geschichtslehrer-Look“ rocken und gniedeln sie ihre angejazzten Rock-Tunes auf Gitarre, Orgel und Drums. Und das sehr ordentlich und flott. Leider dürfen sie nicht so lang spielen, denn THE ARKANES warten schon in der Schlange. Der Frontmann legt mir persönlich zu viel Metal-Attitüde an den Start und die Musik ist ein wenig „weder Fisch noch Fleisch“, ein bißchen mehr Hardrock als WEDGE, aber auch mehr Mainstream, weniger Blues oder Psychedelia. Ein Lied sticht für mich heraus, das mehr Atmosphäre atmen darf. Den Jungs auf der Bühne gefällt allerdings Frankfurt so sehr, dass sie auch hier am Ende ein Publikumsfoto machen, das sie sogar als Titelbild auf ihrer Facebookseite benutzen. Nett. 

Viele Zuschauer warten schon auf VINTAGE CARAVAN aus Island, die noch eine größere Schippe an Metal drauflegen. Hier haben wir es schon fast mit (sehr jungen) BLACK SABBATH zu tun, der Stil & Rhythmus erinnert manchmal sehr an „Paranoid“, hat aber auch durchaus genügend rollende Bluesrock-Anleihen. Sie sind gutgelaunt und von sich selbst begeistert, posen hier und da und der kleine quirlige Frontmann hat eindeutig die längsten Haare des Abends. Sie werden ihre Fans finden. Überhaupt kann man im Publikum viele Leute mit unterschiedlichsten Metalshirts beobachten. Und wir werden schon wieder fotografiert.

Den Frisurenpreis für die schönsten Locken bekommt aber heute der Bassist der BLUES PILLS. Die blonde schwedische Sängerin hat einige Zeit in den USA verbracht, um kalifornisches Musikfeeling zu adaptieren, trägt heute ein knallrotes langärmliges 60ies-Minikleid, wie immer keine Schuhe und ist sehr gutgelaunt und bei Stimme. Sie tanzt viel am Mikroständer oder schwingt den Schellenkranz, den sie vielleicht öfter in Richtung Mikro halten sollte. Die Band ist aus mehreren Ländern zusammengestellt. Erst letztes Jahr musste der knapp volljährige französische Gitarrist (Typ: Robbie Krieger) noch kurz die Tour für seine Abiprüfung unterbrechen. Den Leuten gefällt die Musik, es gibt auch nichts auszusetzen, viel Wah-Wah, minimales Drumkit mit maxi Action, die Stimme ist sehr angenehm, nicht zu krächzend Janis-like, sondern eher warm und kraftvoll röhrend. Es gibt vergleichsweise wenig langsame Blues-Standards, eher tanzbaren Vintage-Rock zum Haareschütteln, die BLUES PILLEN sind also welche von der Marke „Aufputschmittel“. Da geht in Zukunft noch einiges, wenn sich die Musikrichtung nicht zu schnell auf Hochtouren totläuft. Well done, boys & girls.

✔︎ Helpful Review?
Voll ist’s im Bett. An der Bühnen-Hinterwand prangt das Motto „Up in Smoke“. Passend dazu kommt die Nebelmaschine mehr als ein paarmal zum Einsatz. Kurz nach 8 hat bereits das erste der 3 Stoner-Trios des Abends MIDNIGHT GHOST TRAIN (aus den USA) angefangen, die Bettwäsche aufzuschütteln. Drei sehr behaarte Vollrocker mit mächtig Enthusiasmus machen ne Menge Lärm, der musikalisch in die Desert-Rock (à la Kyuss) Ecke geht, allerdings stimmlich von einem Metal-Growler garniert wird, der sich meiner Meinung nach eine ganze Apfelsine in den Mund stecken könnte - jedenfalls seiner Grimassen beim Singen nach zu urteilen. Unterhaltsam & sehr beweglich.

Als RADIO MOSCOW (ebenfalls USA) auf die Bühne kommen, wird eher der Geist der 70er ausgepackt. Ebenfalls ein langhaariges Trio zelebriert den alten Black Sabbath Sound & Rhythmus mit mehr Wah-Wah als die Band vorher. Aber auch ein wenig mehr Blues’n’Boogie ist angesagt, den Sänger könnte man akustisch mit dem von UFO vergleichen. Ein aktuelles Plattencover mit Psycho-Pilzen verschmilzt das Ganze zum Psychedelic-Rock. Nicht ohne Grund werden RADIO MOSCOW in einer der nächsten „Rockpalast“ Aufzeichnungen gefeatured. Sie haben’s einfach drauf. Runde Sache.

Als COLOUR HAZE aus München den Abend abschließen, wird’s heftig laut. Insgesamt stehen eine Menge Amps auf der Bühne. Das große Banner wird abgehängt, um den Projektionen an der Wand mit der Schwurbelmaschine für Bubbledias & grafische Muster Platz zu machen. Der Sänger stellt fest, dass sie schon 12 Jahre nicht mehr in Frankfurt aufgetreten sind. Na dann aber los! Dafür gibt es nun fast zweieinhalb Stunden ein ekstatisches Stoner-/Psychedelic-Vollbrett auf die Ohren, Stöpsel sind ratsam. Wenig Gesang und schnelle Rhythmen mit gut differenziertem Sound wabern durchs Bett und bringen die Leute zum jubeln. Der Bassist wirkt optisch wie ein braver deutscher Englisch-Lehrer, dafür wirbelt der Gitarrist & Sänger umso mehr mit seiner Lockenmähne umher und bedient manche seiner Pedale & Knöpfe nur mit dem großen Zeh! Barfuß ist er die ganze Zeit über. Sein „Stoned from the Underground“-Shirt macht das Motto des Abends nochmals deutlich, einige im Publikum haben das sicherlich wörtlich genommen. Zugaben kommen schnell, da es schon spät ist. Ein größerer Merch-Stand als sonst füttert am Ende die Fans mit zahlreichen Platten & Shirts von allen Beteiligten. Da bleibt kein Wunsch offen. Höchstens der nach Leuten, die sich nicht ständig dazwischendrängeln, um dann völlig respektlos & lauthals alle leiseren (und lauteren) Musikpassagen mit ihrem unnötigen Geschwätz zu übertönen. Wäre toll. Danke. Peace.

✔︎ Helpful Review?
THE HEAVY sind natürlich keine Metalband, sondern haben den richtigen Dancegroove in der Hose, obwohl sie sich als Indierockband bezeichnen. Erfrischend anders. Ohne Bläsersektion (zum Glück), dafür mit mehr Gitarren, weiblichem Background, Orgel und einem Black Soul Sänger Frontmann in roten Socken & NuSoul/Ska-Hut, der ab der ersten Sekunde die Leute bespaßt, zu jedem Lied was zu erzählen hat, ständig mit seinen 2 silbernen Handmikros im 50ies-Style rumturnt und dem Publikum vor fast jedem Song Anweisungen gibt, was sie zu singen haben „every time I point to the sky, you say: „UP!!“ etc.pp. Er hat sofort die Massen im Griff. Und ich muss sagen, ich hab noch nie auf einem Konzert so viele Leute extrem hoch & durcheinander hüpfen sehen. Besonders in Refrains steigen massenhaft überall kleine „Bouncing-Raketen“ aus dem Publikum auf. Über der Bühne hängt ein großes Fledermaus-Banner mit dem Bandschriftzug, fast ein wenig Tarantino-Style, 7 Leute davor und einer macht Sport, so dass es schon extrem auffällt, dass er der einzige ist, dem die weiße Unterhose ständig rausblitzt, weil die schwarzen Klamotten halt ein wenig über der Plautze spannen. Aber der Spaß und die Leidenschaft steht ihm auf der Stirn geschrieben. Er spaßt herum, oder verarscht die Leute mit „schade, dass es jetzt unser letztes Lied ist“, um Reaktionen herauszukitzeln, so das die Ansagen immer zu den nächsten Songtiteln passen. Manches ein wenig mit „hihihi-uncorrectness“, zB beim politischen against-Trump-Mitsingschlager „What the fuck“ (der es leider nicht auf die LP geschafft hat, wie er erzählt) oder bei „Miss California“ als er grinsend davon schwärmt „imagine a nice landscape where you can smoke weed all day long from now on“. Er ist begeistert vom zahlreichen Frankfurter Publikum, die sehr extrem und textsicher mitgehen. Dass das kein Spruch ist, den er überall bringt, nimmt man ihm sogar ab. Gestern waren sie in München, das war in seinen Worten wohl eher so najaaaaa ;-) Aber Frankfurt geht irgendwie immer extrem ab, daher kommen sie gerne wieder. Eigentlich sollten THE HEAVY schon im Juni hier spielen, aber da hatten sie eine kurzfristige Gelegenheit, als Support der DIXIE CHICKS mit auf Tour zu gehen (Hallo? Die Dixie Chicks?? Wie passt das denn jetzt zusammen?), daher wurde das Konzert auf heute verlegt. Im Sommer wäre das ganz schön heiß geworden. Der Sound ist Batschkapp-typisch leider mal wieder nicht sehr ideal, zu sehr kracht und scheppert es in den Höhen, wenn zu viel aufeinandertrifft. Mittlerweile glaube ich, dass der Sound etwas bratziger von vornherein auf Leute abgestimmt ist, die Stöpsel tragen, dann wird’s nämlich angenehmer herausgefiltert und ist besser. Natürlich fehlen auch die Hits aus Film und Fernsehen nicht. „How you like me now“ und vor allem „What makes a good man“ bilden den knackig funkigen Abschluss. Kurz und knackig auch die Spielzeit von exakt eineinhalb Stunden. Eine Vorband gibt es nicht und man hat es wegen Bauarbeiten gerade mal rechtzeitig zur Kapp geschafft, denn Start war schon um 19:45. So kann man tatsächlich noch den Abend zum einkaufen nutzen. Igitt, wie spießig. ☺ Aber war mal was anderes.

✔︎ Helpful Review?
So würde es wohl aussehen, wenn Peter Frankenfeld und Mike Krüger gemeinsam in einer Band spielen..., der eine am Bass und der andere am Schlagzeug *g*. Natürlich denkt man bei dem Namen DR. FEELGOOD eh gleich an die 70er und man summt im Kopf ein „they got him on milk and alkohoool!“ mit. ‚Musik für alte Männer’ ist erstmal auch mein erster Eindruck, wenn man sich das Publikum so anguckt, aber da kann man sich ja gern mal drauf einlassen. Bier dürfte gut weggehen heute. Die Besetzung auf der Bühne hat schon an jedem Instrument im Laufe der Jahre x-mal gewechselt, jedoch den Spirit haben DR. FEELGOOD nicht verloren. Routiniert reißen sie ihren Soundcheck in 10 Minuten runter und brauchen auch keine Vorband. Das musikalische Programm besteht aus viel Rhythmus im Blut, Blues’n’Boogie und allem was rockt, rollt & mitwippt. Sänger Robert Kane ist recht quirlig unterhaltsam in seinen Bewegungen, was ihn zum dankbaren Fotoobjekt werden lässt. Gitarrist Steve Walwyn ist ebenfalls gut drauf, aber kann seine langsamen Blues-Riffs so richtig schön im Gesicht mitleiden. Allerdings scheint er etwas schwerhörig zu sein, sonst hätte er seinen Amp nicht so dermaßen aufgedreht, dass sich der Gesang vorne an der Bühne kaum noch durchsetzen kann und vieles mit Gitarrengebrat übertönt, wenn man in Richtung des abstrahlenden Amps steht. Schade. Gleich als dritter Song setzt dann auch schon „Milk & alkohol“ ein, worüber sich viele wundern („Ich dachte, das kommt erst als Zugabe“), im Laufe der Show reißen sie aber doch noch so einige andere Hits runter, so dass das Gesamtpaket sehr stimmig wirkt. Besonders gut gefällt mir die Version von „Riot in Cell Block #9“. Es gibt natürlich auch so Rock’n’Roll Klassiker wie „See you later alligator“, manchmal wird noch eine Mundharmonika mit ausgepackt, die Schweiß-Handtücher geschwungen und ein paar Faxen machen sie sowieso alle. Applaus gibt es auffällig viel, sogar 2x werden DR. FEELGOOD wieder aus dem Backstageraum gegrölt, um noch mehr Zugaben zu geben. Ich staune über richtig gut gelaunte Fans im Feelgood-Shirt über der Bierplautze, die nicht nur bei „Tequlia“ abgehen und alles mitsingen können. Man kann sich durchaus als Fan verschiedenster Musikrichtungen mal auf solche Musik einlassen & mitgrooven, das tut keinem weh. Ok, man bekommt vielleicht auch auf größeren Stadtfesten ähnliches für umsonst geboten, jedoch zählt hier wohl der Name, und die Qualität, keine Frage! Ein guter Auftritt, auch wenn mittlerweile kein einziges Originalmitglied mehr an Bord ist. Der Gedanke, der sich aus dem Nichts mir den ganzen Abend über aufdrängt ist trotzdem ein leicht melancholischer: Scheiße, ich vermisse HERMAN BROOD so sehr!!! ☹ Er hätte noch ein wenig mehr Charisma gehabt.

✔︎ Helpful Review?
Ein gepflegter Winterabend im Bett FFM. Es ist gut gefüllt, aber nicht zu extrem. THURSTON MOORE ist gut drauf, gesprächig und schon backstage relaxed, eine Vorgruppe gibt es heute nicht. „Thanks for joining us, I noticed there’s an important football game, tonight.“ Spricht’s anerkennend und legt los mit lautem aber angenehmem Sound, einzig erste Feedback-Beschwerden kommen von ihm persönlich - auch wenn er dafür eigentlich bekannt sei, meint er und muss doch irgendwie lachen. Am Bass ein weiblich androgynes Gesicht (Debbie Googe von MY BLOODY VALENTINE), die wir in der Konstellation bereits im Sommer beim Maifeld Derby gesehen haben, der alte SONIC YOUTH Bandkumpan Steve Shelley ist auch dabei, optisch (aber NUR optisch) ein wenig in die Schiene „Tanzmucker mit leichtem Down-Syndrom“ gerutscht. Tschuldigung, man wird halt nicht jünger ;-) „We’re drinking tea, cause it’s NO-vember and we’re an english band.“ Ach so. Hm... Und die Location muss auch noch gelobt werden: „Good DJ, by the way! Which was THE FALL song you played 20 minutes before we got on stage?“ – die Antwort aus dem Publikum folgt auf dem Fuße („Mountain energy“). Ja, er nimmt doch so einiges wahr, der Herr Moore und bedankt sich. Er verzichtet heute außerdem auf seine Sonnenbrille, denn irgendwie ist es ihm sogar etwas zu dunkel. „It’s rather dark, can we have some more sun on stage? I like some sun on stage.“ Ach, deswegen. Irgendwie ein sonniges Gemüt, gar nicht der grantelnde schräge Indie-Snob, wie man vielleicht manchmal vermuten möchte. Die übliche herausgewachsene Frisur (ungewaschen) ist natürlich wie immer, er trägt ein weißes Hemd mit Jeans und Kreuz um den Hals. Die Gitarre muss natürlich so abgeschrabbelt wie möglich sein. Die Musikauswahl ist gut, nicht zu viele laute tanzbare Sachen (auf dem Open Air im Sommer stand neben mir ein permanent headbangender Typ mit geschlossenen Augen, der hätte diesmal nicht so viel Gelegenheit dazu gehabt), sondern viel Experimentelles, langgezogene Töne und auch mal leises Gefrickel auf den End-Saiten, ganz allein in die Stille hinein. Irgendwie entspannt. Natürlich ist auch einiges tanzbar & laut und zum Haare-schlendern. Auch die Band ist nicht gerade unbeweglich. Dazwischen immer wieder lange Stimm-Pausen und die Konversation mit dem Publikum über so einiges wie zB die Biografie von Sammy Davis Jr. „rather thick, but good gags, every page is entertaining!“. Nach knappen 2 Stunden Soloprogramm (ich glaub er hat nichts von SONIC YOUTH gespielt, bin mir aber nicht sicher, korrigiert mich, weil ich nicht alles kenne, und seine eigenen Sachen sind mir namentlich leider erst recht nicht geläufig). Shame on me. Aber es ist alles prima. Zugaben und Wünsche aus dem Publikum gibt es on top: „Can you play xy?“, „Or z??“ – Pause..., er stimmt die Gitarre laaaaange ohne hochzugucken, dann guckt er wieder hoch und sagt ganz cool grinsend „The answer to this question is: Yes, absolutely.“ - Hehe, 1:0. Ja, schön war’s, ein angenehmes Konzert, von dem wir mit einem üblichen „Love & Peace“ vom Majestro persönlich hinausbegleitet werden…

✔︎ Helpful Review?
2019 hab ich METALLICA gleich 2x gesehen - zum ersten und zum letzten Mal ;-) und zum allerletzten Mal auf so einer Großveranstaltung! Das ist echt nicht mehr feierlich. Mit 60000 Besuchern auf dem Maifeld steht man nicht nur bei An- und Abreise stundenlang im Stau, sondern auch für jedes Getränk 45 Minuten in der Schlange - bei sengender Sonne, großem Gedränge, allgemeinem Unmut und begleitender Panik, da ohnmächtige Leute an einem vorbeigetragen werden, bevor das Konzert überhaupt angefangen hat. Auf der Website versprochene kostenlose Wasserflaschen gibt es gar nicht, das Essen ist natürlich maßlos überteuert und die Dixieklos schon seit einer Woche zugeschissen. Naja.
BOKASSA aus Norwegen spielen guten Stonerrock, sind jedoch nur aus der Ferne zu vernehmen (die fangen noch VOR 18:00 an!) und bis man ein erstes Getränk in der Hand hält, sind sie längst schon fertig.
Danach GHOST, die ich eigentlich sehr mag, die jedoch mit ihrer sakralen Düstershow, viel Nebel und verschwitzen Masken im Sonnenschein komplett verlorengehen. Ihr Kathedralenaufbau wirkt auf der riesigen Open Air Bühne leider wie ein besserer Paravent. Obwohl bei GHOST wirklich musikalische Perfektionisten am Werk sind, aber da können sie nichts dafür, man kennt ja den Fluch einer Vorgruppe auf solchen Veranstaltungen.

Meine Erwartungshaltung an diesen Abend war schon von Anfang an nicht sehr groß, aber was dann kam, war trotzdem ok. Nach dem Morricone-Intro-Video wird gleich mit dem Titelsong "Hardwired" losgeknüppelt, bei "The memory remains" darf sogar Marianne Faithfull von der Leinwand aus mitsingen. Guter Sound, guter Druck, gute Stimmung und Hetfield extrem gut bei Stimme... einziger Wermutstropfen: das gefilmte Material kommt nicht ganz lippensynchron mit dem Ton an, UND: ich kann auf der niedrigen Bühne überhaupt keine richtigen Personen erkennen, dafür sehe ich natürlich ab dem ersten Moment jede Menge haariger in die Höhe gereckter Männer-Arme mit Handys vor meiner Nase. METALLICA selbst ist recht kommunikativ, dankbar und gut gelaunt ("oh, hallo, die Gitarre hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen, die ist aus ner Garage gemacht... ok, nicht aus der GANZEN Garage!" *g*). Es ist der letzte Termin in Europa, danach geht's erstmal nach hause und in ein paar Wochen nach Australien. »We now get a little depressed, the Metallica family on tour is huuuuge! I have the best job in the world.« Sie spielen Sachen, die sie schon seit Jahren nicht mehr im live-Programm hatten. In Mannheim ist es insbesondere über 10 Minuten "The outlaw torn». Als zweites Extraschmankerl als städtespezifisch deutsches Lied heute zum Tourabschluss Rio Reisers "König von Deutschland" von Kirk & Rob, in Lautschrift abgesungen und mit einem riesigen Memorial-Bild von Rio auf der Leinwand. Hat was. Besser als "Viva Colonia" (wie in Kölle) ist das allemal.
Ein kleines Angeberspecial: als die Kamera mal ganz nah ans Gitarrenplektrum fährt, sind Datum und Stadt aufgedruckt. Snobs! *g*. Es gibt sogar es richtiges Feuerwerk am Schluss und bei "One" ist Krieg! Filmisch begleitete Schuss-Salven gehen über in eine irre Lasershow in alle Richtungen, die in den freien Nachthimmel hinausgeht, und ich wundere mich, warum nicht mehrere Flugzeuge über Mannheim abstürzen und hier runterknallen. Es folgen ohne Pause mehrere Knallersongs à la "Master of Puppets" & Co. - insgesamt ganze 2 Stunden Vollbedienung... Nach dem ersten Mal "oh-ooh, ich hab nur noch 1 Plek übrig, ihr müsst gehen, eure Mama wartet" folgt ein langes "Seek and destroy" mit diversen Soli, Mitsingaktionen und danach noch über eine halbe Stunde Zugaben. Ja, sie haben Bock, das kann man nicht anders sagen. Sie kommen sogar (nachdem wirklich Schluß war) nochmal ohne Instrumente zurück, um erneut ein paar "Great summer, best Tour ever, thank you fuckin' Mannheim, thank you beautiful Germany & beautiful Europe, we won't fuckin' see you soon enough!» loszuwerden, da stehen die meisten aber schon am T-Shirt Stand, der ebenfalls unermesslich groß ist. Ich spare mir mein Geld, das Ticket war teuer genug, aber der bedruckte Bierbecher (mit "...and beer for all") ist ja auch ein ganz nettes Andenken :-) Nach dem Nadelöhr-Ausgang und 2 Stunden Wartezeit auf dem Parkplatz können wir dann endlich um 1:00 die Heimreise antreten. Uff. Schön, aber nie wieder. Das beste Goodie ist dann der Download des kompletten Konzerts, das man sich mit der Ticketnummer kostenlos herunterladen kann. Das könnte eigentlich jede Band gern so machen... Immer. ;-)

· Hardwired
· The Memory Remains
· The Four Horsemen
· The God that Failed
· The Unforgiven
· Confusion
· Moth Into Flame
· Sad but True
· The Outlaw Torn
· König von Deutschland (Rio Reiser)
· St. Anger (incl. 'ManUNkind' & 'Orion')
· One
· Master of Puppets
· For Whom the Bell Tolls
· Creeping Death
· Seek & Destroy
· Encore:
· Spit Out the Bone
· Nothing Else Matters
· Enter Sandman (+The Frayed Ends of Sanity)

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Gefühlt zum 10. Mal fahre ich heute zu MONSTER MAGNET, die mich nun schon als einer meiner Lieblingsbands seit 25 Jahren begleiten. Somit waren sie auch schon quer durch die Republik auf meiner Live-Liste, Anfangs in Bremen, über Hamburg, Kiel, Wiesbaden, Darmstadt heute also Aschaffenburg – endlich wieder eine etwas kleinere Location als zB der Schlachthof in WI, dafür an einem schönen Sommertag. *Juhuu!* Irgendwie füllt sich der Laden schleppender als gedacht, so dass wir schon bei POWDER FOR PIGEONS locker ganz vorne ankommen und uns bei den anderen Fotografen einreihen, denn das ist hier erlaubt *nochmal juhuu!* Also Bier her und (zum gefühlt 5. Mal) dem Support-Duo lauschen, die richtig gut ankommen und wie immer zu zweit so einen Wumms haben, dass die Schwarte kracht. Außerdem sind die beiden immer so enthusiastisch dabei, dass sie es immerhin vom Kneipen-Gig zum größeren Support Act weltweit geschafft haben. Meike (aus HH) grinst und hält Augenkontakt mit Rhys (aus Australien), der schreit, klampft, headbangt, auf die Amps hüpft und wie immer alles gibt, egal wie voll oder leer die Bude ist. Da geht was. Man sieht im Publikum viele, die begeistert sind und sich anerkennend zunicken. Daumen hoch für das POWDER FOR PIGEONS Paar!

Der Ventilator für Dave Wyndorff steht aber auch schon parat, der Bullgod ist bekanntlich Meister im Schwitzen und lässt gern seine Haarzippeln im Wind wehen. Diesmal allerdings hat er krass abgenommen und ist vom Format „Ich-bin-2-Öltanks“ auf das Format „hey, geil gealtert, coole Sau!“ umgeschwenkt. Er braucht auch keine Lederjacke mehr auf der Bühne, um seine Pfunde zu verbergen, diesmal reicht ein ärmelloses Altamont-Shirt und die Rockerweste, er bleibt weiter vorn statt hinten, sein Gitarrist braucht sich nicht mehr so sehr in den Vordergrund drängen und MONSTER MAGNET sind eine echte Einheit, die zum sexy grooven oder abmoshen einlädt, ganz nah dran. Als erstes hauen sie gleich mal ein „Dopes to infinity“ raus. Und Dave glotzt einen schon wieder ständig so an (der ist Meister im in-die-Augen-Starren), als würde man bekifft mit ihm tanzen. Natürlich machen das auch einige Jüngere, übertreiben es dabei allerdings etwas, so dass nicht nur alsbald jemand auf dem Boden liegt, sondern auch noch mit meinem Kopf zusammenknallt, so dass ich noch 1 Woche lang denke mir würden die Zähne rausfallen und die Nase gebrochen sein. Was bin ich schon vor Euphorie wegen dieser Band beim Tanzen auf die Fresse gefallen in meinem Leben. . . that’s life. Und mit wievielen Leuten man so ins Gespräch kommt, wenn man das richtige Shirt an hat, bedeutet mir immer noch viel. 
Als das nervige Knutsch-Pärchen vor uns dank unserem wiegenden Zusammenhalt (und unseren Ellenbogen *g*) endlich die Segel gestrichen hat, wird’s aber etwas haarig, um noch die Kamera UND ein Bier dabei festzuhalten. Alles ist rutschig, eng und verdammt heiß. Haare überall. Hände überall. Man sieht so viele männliche nackte Oberkörper wie nie. Oder Leute, die sich hüpfend an einem festhalten wollen. Nach einem sehr ausgedehnt psychedelischen, schwermütig geilen „Spine of God“ zum in die Knie gehen, wird es Zeit das Feld für den Moshpit zu räumen, damit man nicht bei der ersten Zugabe „Negasonic Teenage Warhead“ niedergetrampelt wird. Also ab an die Seite zum Durchschnaufen, was aber total okay ist. Dave macht gutgelaunt noch ein Foto von der Crowd, es wird sogar die Gitarre kurz ins Publikum runtergereicht, um mitzuspielen. Ein letztes Aufbäumen wird natürlich wie fast immer vom Mitbrüller „Spacelord“ besorgt, der die wabernde Masse endgültig zum Kochen bringt. Mit einer vollen Ladung MONSTER MAGNET in der Fresse ziehen die Jünger wieder von dannen, ein trockenes T-Shirt vom Merchstand im Gepäck (oder für die Liebste daheim), um noch auf ein Bier & ne Kippe draußen vor dem Colossaal zu sitzen und zu warten, dass die Band oben aus dem Fenster grinst *kreisch* noch vorbeilatscht. Man verabschiedet sich von Fremden und alle sind guter Dinge an diesem schönen Abend. Bis zum nächsten Mal, motherf***! ☺


Dopes to Infinity / Radiation Day / Powertrip / Mindfucker / Look to Your Orb for the Warning / Twin Earth / I Want More / Dinosaur Vacuum / Spine of God / Negasonic Teenage Warhead / Tractor / Space Lord

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Große Ereignisse, große Schatten, große Platte, große Tour. „A momentary lapse of reason“ hatte einige Jahre auf sich warten lassen, live waren sie schon seit „The Wall“ nicht mehr unterwegs gewesen. Einige Leute mochten die aktuelle Scheibe nicht so sehr, ich schon. Ein Kumpel hatte sich extra eine riesengroße Schüssel Kartoffelsalat gemacht, um in einem doppelten Boden seine Spiegelreflex-Kamera (mit Zoom!) unterzubringen & reinzuschmuggeln, das waren noch Zeiten. Das Wetter spielte absolut mit, das Niedersachsenstadion war optisch auch für Sitzplätze prima geeignet, musikalisch wurde alles an Klassikern geboten, was Pink Floyd so hergibt, ich glaube eine Vorband brauchten sie nicht. Wäre auch eher schwierig gewesen, die ganze Instrumentenschlacht mal eben kurz beiseite zu schieben.
Von Anfang an kamen Videos, Filmsequenzen und eine enorme Lightshow zum Einsatz, sogar das fliegende Schwein war wieder herausgekramt worden und zog leuchtend über die Tribühnen. Groß war auch der anschließende Stau nach dem Konzert, um vom Stadiongelände wieder vom Parkplatz wegzukommen: um 400 km nach hause zu fahren, hat es mehrere Stunden gedauert. Aber was tut man nicht alles für die Musik. War ja Wochenende.

· Shine On You Crazy Diamond (Parts I-V)
· Signs of Life
· Learning to Fly
· Yet Another Movie
· Round and Around
· A New Machine (Part 1)
· Terminal Frost
· A New Machine (Part 2)
· Sorrow
· The Dogs of War
· On the Turning Away
· One of These Days
· Time
· On the Run
· The Great Gig in the Sky
· Wish You Were Here
· Welcome to the Machine
· Us and Them
· Money
· Another Brick in the Wall Part 2
· Comfortably Numb
· One Slip

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Mein zweites Mal Monster Magnet gab’s in Hamburg – und zwar direkt an meinem Geburtstag (yeah!). Was für ein Timing. Sonntag, ok, man musste ja noch nicht arbeiten, nur studieren. Im Docks auf der Reeperbahn tummelten sich als Support die Band SUN, sowie die Superneuentdeckung HEADSWIM aus England, die mir richtig gut gefiel (& auch bei mir im Plattenschrank landete), die aber mit „Tourniquet“ erst 2 Jahre später einen Hit landen konnten. Trotzdem richtig gut.
Die neue MONSTER MAGNET Scheibe hieß „Dopes to infinity“ und der Name war mal wieder Programm. Abgedrehter größenwahnsinniger Scheiß voller Liebesschwüre und allem was pulsieren kann... Den Spacelord gab’s 95 noch nicht. Aber was zum auf-der-Tanzfläche-restlos-ausflippen („Negasonic teenage warhead“) und den Song, der bitte u.a. auf meiner Beerdigung gespielt werden soll (nämlich „All friends and kingdom come“). Wenn man im wahren Leben so einem durchgedrehten Schnauzbart-Leder-Jüngling begegnen würde, wäre er wahrscheinlich von der ersten Sekunde an unten durch, aber auf der Bühne kam das absolut geil. Man verzeiht viel, wenn Musik dabei rauskommt, die nicht nur ins Herz, sondern auch in den Magen fährt. Whatever. Love eternal. Motherfucker.

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Ein Wintermärchen. Eigentlich hätte in der Eiseskälte noch ein wenig Schnee gepasst, der die Alte Oper mit einem Häubchen zudeckt – drinnen betten wir unsere Prachtärsche auf Polsterstühle und unsere Ohren auf Klangteppiche allererster Sahne. STEVEN WILSON beginnt ohne Vorband um Punkt 8 und spielt als Set 1 die komplette „Hand.Cannot.Erase“ Scheibe durch, die für mich im letzten Jahr der Einstieg in ein ganzes Universum des neueren ProgRock darstellt und damit immer an vorderster Front bleiben wird. Zumal es diese LP immer wieder schafft, dass ich bei „Routine“ weinen und bei „Perfect life“ zumindest schlucken muss, weil kaum jemand Melodien besser mit dramatisch lauten Parts und Traurigkeit zuckern kann. Passenderweise singt Gastmusikerin Ninet Tayeb in Frankfurt mit (juhu, das passiert nicht in jeder Stadt) und auch der Rest der Band macht mehr als eine gute Figur. Wir sind uns einig: dies ist einfach eine Liga höher. Das ist Kunst. Dave Kilminster, Nick Beggs (Bass; nein wir machen KEINE Kajagoogoo Witze! Zitat Wilson: „you have no idea how gifted this man is!“), Craig Blundell (dr) und der alte Wegbegleiter Adam Holzman (Keys; der schon für Miles Davis oder Phillip Glass in die Tasten gegriffen hat) liefern den perfekten Soundtrack zum Auf und Ab der vergangenen letzten Tage. Gleich zu Anfang stellt der Maestro erstmal grinsend klar „by the way: we directly react to enthusiasm“ und er ist auch sonst extrem gut aufgelegt, redet und scherzt mit uns. Wie immer barfuß im schwarzen ABBA-Shirt, mit einer Auswahl an schönen Gitarren oder wahlweise am Piano. Er kann über sich selbst lachen, wenn er mal nicht sofort die richtigen Knöpfe auf dem Effektgerät erwischt, oder wenn es darum geht, herauszufinden welches deutsche Publikum seiner Meinung nach am schlechtesten abschneidet. Die Wahl fällt eindeutig auf München! Von Frankfurt sind sie derbe begeistert „wow, you definitely have a heart for the heavy stuff, in here – Has anybody of you been to this nice location before? – Normally we play all these dirty halls, but this is special. . .“ und beim Mitsing-Part hätte München derbe verkackt, meint er, aber hier klappt’s. Gern geschehen. Die Bebilderung der Bühne besteht manchmal aus Realsequenzen mit Großstadtbildern, ganzen Trickfilmen aus Scherenschnitt oder Plastilinfiguren sowie Lynch-artigen Augen-Fokus Passagen der Frau im „Love will tear us apart“-T-Shirt. Auch nach der Pause eindrucksvolle Bilder von Insekten, Schaufensterpuppen, wasted art und Experimenten, dazu alle Musiker gleichzeitig zu „Index“ schnipsend, um das Stück in einer extrem ausgefeilten Version (viel besser als auf Platte) darzubieten. Ninet Tayeb hat div. Parts, zB „Don’t hate me“ was als Duett wunderbar funktioniert). Zwischenzeitlich wird vor der Bühne noch ein 2. halbtransparenter Vorhang für Projektionen hochgezogen, um dem ganzen Ambiete noch mehr 3-D Effekt zu verleihen. Großes Kino mit viel Zwischenapplaus, teils von PORCUPINE TREE, teils Stücke der noch kommenden Solo-Interims-Scheibe „4 ½“, die Mischung aus ausgeklügelt vertrackten Passagen und bombastischem Gedonner kippen im zweiten Set desöfteren in die Metal-Ecke, unterbrochen vom gefälligeren („hey, this song has a real chorus!“) Lied „Lazarus“, das er seinem Helden David Bowie widmet, von dem die erste Platte stammt, die er je gekauft hat. Im Zuge dessen hat er sich im Verlauf der Tour auch dazu hinreissen lassen, als Zugabe „Space oddity“ als Duett zu interpretieren, die Band spielt das Stück so exakt – besser hätte es selbst Bowie nicht hinbekommen! Man wünscht sich, er würde das sehen können. Hinter der Szenerie prangt ein riesiger gezeichneter Bowie-Spaceman, erneut liegt eine ergreifende Stimmung in der Luft, das Publikum hält mittlerweile nichts mehr auf den Sitzen und wir ernten bei gezielten Clap-Einsätzen dafür Applaus von der Band selbst. Der allerletzte Track haut uns dann nochmal einiges um die Ohren und entlässt uns nach insg. fast 3 Stunden mit stehenden Ovationen in die klirrende Kälte, mit der Gewissheit, dass aus diesem bescheidenen Ausnahme-Künstler vielleicht mal ein genauso großer Klassiker der Musikgeschichte werden wird wie aus seinem Vorbild. Man würde es ihm gönnen. Letztes Jahr wurde er bereits mit einigen Preisen überhäuft. Ich bin sicher es wird so weitergehen. All eyes on you, Mr. Wilson!


Set 1 (Hand. Cannot. Erase.): 
First Regret // 3 Years Older // Hand Cannot Erase // Perfect Life // Routine (with Ninet Tayeb) // Home Invasion // Regret #9 // Transience // Ancestral (with Ninet Tayeb) // Happy Returns // Ascendant Here On...

Set 2: 
Drag Ropes (Storm Corrosion) // Open Car (Porcupine Tree) // My Book of Regrets // Index // Lazarus (Porcupine Tree, Dedicated to David Bowie) // Don't Hate Me (Porcupine Tree, with Ninet Tayeb) // Vermillioncore // Sleep Together (Porcupine Tree) 

Encore:
Space Oddity (David Bowie, with Ninet Tayeb) // The Sound of Muzak (Porcupine Tree)

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Mein erstes Bowie-Konzert (ich gerade mal 18) mutierte zu einer Art Festival, dadurch sollte es schon um 15:00 im fernen Hamburg anfangen. Als Schüler & an einem Samstag hat man damit natürlich kein Problem, als Postbeamter allerdings schon, wenn man bis mittags arbeiten und noch über 100 km mit einem alten Passat fahren muss. Umziehen, Parkplatz suchen, lange Wege latschen nicht miteingerechnet. Das Essen haben wir uns schon mal dadurch gespart, dass ich meinem Fahrer & Freund während der Fahrt permanent Salzstangen in den Mund gestopft hab, das musste reichen. Wir hatten es mit Extrembeeilung & Rennen dann auch fast geschafft, durch den Hamburger Stadtpark und den Sicherheitskontrollen zu kommen, NINA HAGEN spielte aber schon. Das war kurz vor ihrer Punkhochzeit auf Ibiza, also dementsprechend bunt konnte man sie schnell auch von weitem auf der Bühne erblicken. Als ein geeigneter Platz und ein erstes Getränk gefunden waren, kam dann auch schon UDO LINDENBERG auf die Bühne, der sich erstmal beschwerte, dass er so „früh am Morgen“ (um 16:00) noch nie aufgetreten wäre. Danach das Kontrastprogramm: ERASURE! („Wer hat DIE denn eingeladen?“). Leider blieb der Coolness-Faktor bei ihrem Auftritt auf der Strecke, nur wenige konnten dem kleinen Pop-Pärchen in Strampelanzügen etwas abgewinnen, der Rest drückte sich durch Buh-Rufe und Wurfgeschosse aus. Sänger Andy Bell jammerte zwischendurch mal auf deutsch rum: „Ick bin dock nur ein gaanz kleine Junge, bitte nickt mit Äppele schmeisse“, nutze aber nichts, immer feste druff. Als das überstanden war kam als weiterer Support nur noch WOLFGANG NIEDECKEN dran, der nach BAP nun solo unterwegs war und das auch recht erfolgreich. Mit „Leechterkette“, „Vatter“ und ähnlichen Hits im Gepäck passte es wenigstens zum Rest des Programms.
Da es im Norden aber nicht so schnell dunkel wird wie in südlicheren Gefilden war es fast noch nicht dunkel genug als DAVID BOWIE auf der Riesen-Spinnen-Bühne im roten Anzug und auf einem silbernen Sessel sitzend vom Himmel schwebte, während er den gesprochenen Part vom Titelsong „Glass spider“ in einen Telefonhörer sang. Dramatisch genug wirkte es auf mich als Konzert-Anfänger aber allemal. Die Show umfasste dann auch sehr viele Hits, nicht nur die aktuelle „Never let me down“ LP abgegrast. Insgesamt wirkte der Abend sehr choreografiert, manchmal mussten sich auch die Musiker (unter ihnen Peter Frampton & Carlos Alomar) sowie jede Menge zusätzliche Tänzer in Formation bewegen. Typisch 80er irgendwie, als Bowie noch Fön-Tolle & Bundfalte trug. Als alte Christiane F. Anhängerin wartete ich natürlich gebannt auf „Heroes“ und fiel auch fast durch überbordenden Herzschmerz in Ohnmacht als es tatsächlich erklang. Ich fands toll ☺ Das irgendwo abgerissene Plakat dazu hängt immer noch an meiner Musikzimmer-Tür.

• Up the Hill Backwards
• Glass Spider
• Up the Hill Backwards (Reprise)
• Day-In Day-Out
• Bang Bang
• Absolute Beginners
• Loving the Alien
• China Girl
• Fashion
• Scary Monsters (and Super Creeps)
• All the Madmen
• Never Let Me Down
• Big Brother
• Chant of the Ever Circling Skeletal Family
• '87 and Cry
• "Heroes"
• Time Will Crawl
• Beat of Your Drum
• Sons of the Silent Age
• Dancing With the Big Boys
• Zeroes
• Let's Dance
• Fame
+
• Blue Jean
• Modern Love

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Was für ein entspannter Sonntag, ohne Murren & Drängeln steht die heute ungewöhnlich lange Schlange vor dem Schlachthof und wartet auf Einlass. SEASICK STEVE (75), hat erst mit 63 seine erste Platte gemacht.
Überpünktlich startet ein blutjunges Power-Duo aus Belgien, das es schon seit 10 Jahren gibt, obwohl die beiden Mitglieder erst Anfang 20 sind (!). BLACK BOX REVELATION spielen leidenschaftlichen dreckigen Rock mit Blues- und Indie-Elementen, und noise-lastigen Gitarrensoli. Sänger Jan (mit dem lustigen Nachnamen „Paternoster“) passt mit seiner recht knarzigen Stimme zum Schlagzeuger, der lustige Verrenkungen & Drumstickkapriolen macht. Die Band hat mich stellenweise ein wenig an BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB erinnert. Very nice.
Die sehr kurze Umbaupause liegt daran, dass alle Instrumente stehen bleiben und SEASICK STEVE später die Jungs von BLACK BOX REVELATION nochmals auf die Bühne holt, damit sie zu viert in die Saiten bzw Felle hauen können. Er weist Dan (seinen langhaarigen „Animal“-Drummer mit Sonnenbrille) an, ein kleines „play The Girl from Ipanema, or something“-Intermezzo am Schlagzeug zu spielen. Gesagt getan, Dan pluckert eine jazzige Pausenmelodei und schläft dabei langsam ein (wie Professor Hastig aus der Sesamstraße *g*), bis er über dem Schlagzeug hängt und vom Roadie wieder aufgerichtet werden muss. Steve kommt zurück mit frischem BLACK BOX REVELATION-Shirt und Strohhut, um die Band nochmals anzukündigen, die „momentan seine Lieblingsband“ sei. Spaßvögel sind sie allesamt, großartig unterhaltsam. Er erzählt Anekdoten zu Songs so persönlich, dass alles wahnsinnig sympathisch wirkt. Dazu scheint jedes Loch im Karohemd und jeder Flicken auf der dreckigen Jeans authentisch zu sein. Er hat so eine verständliche Sprache drauf, dabei die Lacher auf seiner Seite und spickt seine Geschichten mit witzigen Details, dass man es gar nicht alles wiedergeben kann, aber man als Zuschauer während des gesamten Auftritts den Bierbecher und das Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommt. Ohne Mist. Angefangen mit dem 1. Lied allein & à capella (stehend), als er erzählt, dass er seit Bobby Kennedy’s Tod nie wieder zu einer Präsidentenwahl gegangen ist (und warum), bishin zu der Story über seinen Bruder, auf den er aus Übermut im Kindesalter geschossen hat, bevor er von zuhause abgehauen und jahrelang als Hobo und Straßenmusiker unterwegs war. Oder im Gefängnis. Ein Leben nach dem Motto „shit happens“, aber man kann ihm einfach nichts krumm nehmen. Der Blues dampft aus allen Poren seiner Tattoos, Drummer Dan haut mächtig rein (manchmal sind nur Haare & Bärte von hinten angestrahlt, treibende Footstomping Music und Rockiges mit viel Patina, ein paar typische ZZ TOP Riffs kann man auch nicht verleugnen. Desöfteren streicht er sich über seinen langen grauweißen Bart. Zu jedem seiner Songs gibt es (mindestens) eine andere Feedback-Gitarre (z.T. selbstgebaut aus Teilen, die halt so auf einer typischen US-White-Trash-Werkstadt auf dem Lande rumliegen) mit passender Story („Die hier hat seit Secondhand-Kauf nur 3 Saiten gehabt - an den falschen Stellen! Ich hab sie so gelassen, sie klingt einfach gut“ oder „Mein Sohn hat mit diesem Waschbrett gespielt und es ging kaputt, ich hab’s wieder gelötet, noch einen alten Banjo-Hals in der Scheune gehabt, ein Nummernschild sowie ein Türschnarnier hintendran gedängelt und das Ding hat nur 1 Saite. Ich muss einen Fingerhut dazu aufsetzen und ihn mit einem Pflaster festkleben („Moment!“, sonst kann’s für EUCH gefährlich werden, nicht für mich. . .“) Wenn’s mal im Verstärker brummt, wird vom Roadie nochmal die Klampfe ausgetauscht, er hat ja genügend dabei. „My guitars are somehow all fucked up“). Seinen Holzstuhl mit Kissen hat er gleich von seiner alten Veranda in den Tourbus geladen, damit er die meiste Zeit im Sitzen spielen kann. You can’t teach an old dog new tricks. Was er allerdings kann, ist charmant sein. Als der Part mit dem Liebeslied kommt, braucht er unbedingt ein Mädchen aus dem Publikum, das er auf der Bühne dabei "ansingen" kann. Er zeigt auf jemanden „Hm, ... you! Come up here!“ und lässt sich einen zweiten Hocker bringen. Nele, so heißt die junge Dame (Aussprache schwierig) ist das sichtlich peinlich, sie soll ihn „beim singen anzugucken“. Am Ende des Liedes bekommt sie ein Geschenk („Do you have a record player?“ – Nele verneint *g*) und er erklärt seine neue Doppel-LP, während er noch einen kleinen Liebesschwur auf die Hülle kritzelt. Berühmt zu sein findet er komisch - in einer englischen Show mit Liveauftritt schossen seine Facebook-Likes von 75 über Nacht in einen sechsstelligen Bereich! Also kann man getrost noch mit 66 Jahren einen „Breakthrough-Award“ annehmen. Also falls jemand noch mit dem Gitarrespielen anfangen möchte: feel free – it’s never too late. Was für ein netter Sonntagabend bei Onkel Steve & Co.

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20:45 im Bett - Bernd Begemann kommt auf die Bühne und kündigt persönlich seinen Support an, bechreibt sogar ihr Kleid und ist ganz begeistert. Da geht doch was... *g*. JOHANNA ZEUL hüpft auf die Bühne, schmeisst erfrischend den Rock & ihren Kopf hin und her & uns ein paar Liedzeilen um die Ohren, die alle zum schmunzeln bringen. Da gibt’s auch mal unflätige Ausdrücke, sie lehnt sich an die Wand oder turnt nach vorn und gießt sich die Wasserflasche über den Kopf. Coole Socke. Sehr sympatisch. Als sie sich gegen 21:15 mit BERND BEGEMANN abwechselt, darf sie gleich auf der Bühne bleiben, um den ultimativen Frankfurt-Opener zu singen „Die besoffene Fahrerin“, ist nicht geübt, klappt aber trotzdem. Und wir singen alle mit. Ein solch lustiges Publikums-Animierprogramm hatte der BEGEMANN immer schon drauf („Hey, ich hätte Lehrer werden sollen!“), ob heute oder Anfang der 90er Jahre, als ich noch mit großen Schritten in der heimatlichen „Hamburger Schule“ herumgeschliddert bin. Als er damals in Lübeck die Alternative (auf der Walli) pickepacke gefüllt hat, war er zwar noch 25 Kilo leichter und hatte auch weniger Songs im Gepäck, gerade mal die 1. Soloscheibe „Rezession, Baby“ draußen, machte sich aber durch seine ultimative Spielfreude, seinen tumb-niedlichen Hüftschwung und sein loses Mundwerk einen Namen, (noch bevor er im Bademantel im Fernsehen auftauchte) und begann sein Programm einfach komplett von vorn, weil die Leute nicht gehen wollten. Auch Losergehabe kann sexy sein und grinsen muss man sowieso, also kann man auch völlig durchgeschwitzt 4 Stunden mit Klampfe, Rasseln und Drumcomputer irgendwas improvisieren. Legendär. Diese Lockerheit ist geblieben, die halbakustische Klampfe spielt er routiniert und sie klingt immer noch sehr angenehm warm und streckenweise nach Pat Metheny, nur mit ganz vielen Gesichtszuckungen bei jedem Ton. Er leidet oder regt sich auf, tut beleidigt, lacht, ist zickig, romantisch oder abgeklärt, hat gern mal mit Vibrato in der Stimme und immer wieder übernehmen wir lautstark ein paar komplizierte Singpassagen bei „Judith, mach deinen ABSCHLUSS“ – „sicher ist sicher“. Das Bett ist gut gefüllt und gut gelaunt. Ab und zu verzettelt er sich mal in seinen gesungenen Erzählungen oder gespielten Witzen mit sich duellierenden Stimmen, so dass das ein oder andere Lied (zB „Fernsehen mit deiner Schwester“) ein wenig lang gerät oder die Leute an den falschen Stellen in die Rauchpause gehen. Macht nix. BEGEMANN fragt immer wieder nach Song-Wünschen und versucht sie auch zu erfüllen (aber spätestens als ich „Die Apokalypse erreicht Borkhorst“ vorschlage heißt es „argh, das schaff ich nicht!“ *g*). So bleiben wir doch wieder an „Oooh, St. Pauli“ oder „Christiane (das Mädchen vom CVJM)“ hängen oder gehen halt „Mit Jochen Distelmeyer ins Autokino“. Anwesende Leute aus Hannover bekommen eine extra Begrüßung, wie auch ein Paar das ihn in Vergangenheit mal zur Hochzeit spielen ließ, daher gibt es an dieser Stelle „Zweimal 2. Wahl“ oder „Neulich auf der Orgie“. Sogar alte Songs seiner Band DIE BEFREIUNG oder DIE ANTWORT kommen zum Zug (bzw Schiff) mit „Unten am Hafen“, wo die großen Schiffe schlafen, das funktioniert auch alles als Alleinunterhalterprogramm. Da wird gelacht, gestrippt, geschwitzt, Helene Fischer gedisst, sich erinnert, Grimassen geschnitten, getanzt, persönliche Anekdoten erzählt und die Zeit verpufft wie im Flug. Als er von der Bühne geht, sind erstaunliche 3 Stunden rum! Wunderbar „unoptimiertes“ Amüsemang uut Hambuurch. Und sein Powertier ist ein Gnu!! Definitiv. Ach so, und nochwas: „Sicher ist sicher“ ;-)

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Endlich eine Chance, ROLO TOMASSI einmal live zu sehen. Vorherige Termine der Briten gab es in wesentlich kleineren Locations, aber ich hatte es nie geschafft. Daher besitze ich seit längerem eine LP (die mir ein guter Kumpel vorher schmackhaft gemacht hat) auf der sich tiefzarte Gefühle plus Klavierbegleitung mit weiblichen Hardcore-Todesschreien ablösen. Große Kunst.
Den Auftakt des Abends im Kesselhaus machen erstmal CRYPTODIRA, eine sehr männliche Band, die sich eher dem Mathcore verschrieben haben. Mit vertrackten Songs, tätowierten Oberarmen, dicken Turnschuhen, einer schwarzen und einer asymetrisch geformten Gitarre in Weiß & Hellblau (!) geben sich die beiden Gitarristen zwischendurch ihrem Leiden wahlweise stehend auf den großen PA-Seitenboxen oder auf dem Boden wälzend hin. Leidenschaft wird hier großgeschrieben, allerdings sind die Songs nicht gerade eingängig, aber das sollen sie sicher auch nicht sein, man muss ja Härte beweisen.
Als Kontrast dazu betritt die zierliche Sängerin von ROLO TOMASSI die Bühne. Die Atmosphäre verdunkelt sich und erstrahlt abwechselnd in rotem oder hellem Backlight, während sie ihre Ballettübungen vollzieht und engelsgleiche Töne von sich gibt, um gleich darauf von der Hölle verschlungen zu werden. Das Biest kann nämlich auch düster growlen und schreien ohne Ende. Alles sehr eindrucksvoll.

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Gleich vorab: Der Gig ist für mich jetzt schon das KONZERT DES JAHRES! Die YOUNG GODS sind wieder da - und zwar in alter Form. In der Zwischenzeit gab es immer mal wieder extrem unterschiedliche Platten & Auftritte unterschiedlichster Musikrichtungen von ihnen, von der Kurt-Weill-Interpretation über blubbernde Elektrotöne bis hin zu harten Industrial Klängen. Und Letztere können sie live besonders gut. Dadurch klingt auch ihre neue Scheibe „Data Mirage Tangram“ einfach viel knalliger als erwartet (und kraftvoller als die Konserve), mit der sie ihr Liveprogramm starten. Da wirkt jeder Moment flirrend, spannend, arbeitet immer nach einem 10-minütigen Spannungsbogen auf einen bombastischen Höhepunkt hin, und der Sänger wirkt auch noch wie ein einsamer Wolf mit seiner grollenden Stimme, seinen grauen Haaren und seinem gelenkigen Körper, stimmlich immer auf der Suche aus dem dornigen Dickicht, erst tief & beschwörend, dann plötzlich wieder laut, mal auf französisch, mal auf englisch. Ich stehe zwar mal wieder durch Zufall (wollte mich anfangs nur kurz auf den Bühnenrand beim Warten setzen, und dann füllte es sich plötzlich) mittig in der allerersten Reihe, musste jedoch leider meine Kamera abgeben, ärgerlich, denn es wären diesmal so tolle geworden! Auf jeden Fall kann ich nun das Konzert in vollen Zügen genießen, ohne durch die Linse zu blinzeln, sondern dafür mal wieder richtig zu tanzen. Und man kann die Musik förmlich fühlen. Arme und Hände greifen durch die Luft, den Nebel, das Licht. Schon Franz Treichler hat am Mikrofonständer (die anderen beiden an Drums und Sequenzer auch) eine einzelne Lichtsäule, die aus dem Dunkel an die Decke strahlt und alles wahnsinnig dramatisch macht – ein simpler Effekt. Noch dramatischer wird es, wenn er den Mikrofonständer mitsamt Lampe in die Hand nimmt, das Licht mit seinen Händen beschwört und auf uns richtet, als hätte er ein Snipergewehr in der Hand, mit dem er uns zum Verhör heraus pickt. Der ganze Auftritt wirkt wie (in eigenen Worten) ein “Pakt aus Mensch und Maschine”, es blubbert, es blitzt, es groovt vom Beduinenrhythmus (krasser Schlagzeuger!) bis zum extremen Trance-Sound, da kann man einfach nicht stillstehen! Und auch die eindrucksvolle Lightshow ergänzt das perfekt, mit mehreren Projektoren, deren Strahlen mal in tausende kleine Minilichter aufbersten oder sich zu wabernden Formen zusammenrotten, um auf den Gesichtern zu tanzen. Ich kriege so manches Mal Gänsehaut oder muss gegen ergriffene Tränen kämpfen – das passiert mir nicht gerade häufig, aber dieser Auftritt ist magisch. Nach dem ersten Break (eine Vorgruppe gibt es nicht) haben sie ihr neues Album durchgespielt und die Leute sind ganz aus dem Häuschen im (ehemaligen “Magnet” Club – jetzt) “Musik und Frieden” an der Spree in Kreuzberg. Die Leute sind für meinen Geschmack ein wenig zurückhaltend (ich glaube in FFM hätte es noch mehr begeistertes Geschrei gegeben), vielleicht sind sie aber auch nur ergriffen oder respektvoll, man hört viele französich sprechende Leute, sogar der bullige Alt-Punk mit dem The-Damned-Shirt hinter mir fragt ganz höflich, ob er sich mal kurz vor mich knien kann, um ein Foto zu machen (“Logo, hau rein!”) Und dann kommen die Zugaben – gleich ALLE Knaller der alten YOUNG GODS Tage, begonnen mit “Gasoline man”, dann “Kissing the sun” und “Skinflowers”. Da müssen dann wirklich ALLE mittanzen. Unglaublich, diese Band. Mag ja sein, dass sie es immer so machen mit den Hit-Songs, aber für mich war das ganze eine mitreißende Offenbahrung. Die Band bedankt sich mit viel Herz und wir grölen sie ein zweites Mal raus, wo sie dann aber etwas Ruhiges spielen. Wenn das auch noch “She rains” geworden wäre, hätte ich wahrscheinlich komplett losgeflennt – bin momentan eh nah am Wasser gebaut. So muss ich erstmal zur Beruhigung einen Rotwein an der Bar bestellen und nehme eine große Erinnerung mit.

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AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD sind wieder da. Und sie spielen eine Jubiläumstour zur Scheibe ihrer Anfangstage. 20 Jahre ist das nun schon her, Anfang der 2000er-Jahre habe ich sie relativ häufig live gesehen, dann gab es eine längere Pause und die Freude allerorten ist groß. Nur in Mainz ist die Hütte nicht ganz ausverkauft im neueröffneten KUZ. Macht nix, dann ist mehr Platz zum Bewegen – und das auch noch ganz vorne.

Freudig betritt die Vorband MIGNON die Bühne, die mit Namensgeberin Mignon Baer einen ganz besonders schillernden Fisch an Bord hat. Anfangs noch im Kleid, mit Hut und Maske, bis nach und nach einiges davon in die Ecke fliegt, bis sie nur noch im offenherzigen Glitzerjumpsuit und ihren Gerippe-Strümpfen da steht und an diversen Instrumenten (Gitarre, Keyboard, Theremin, Gesang) einiges zu bieten hat. Musikalisch ist das eher schwierig einzuordnen, es bleibt im Nachhinein leider wenig hängen, aber der Unterhaltungsfaktor live macht das wieder wett. Auch in ihren Ansagen ist sie nicht verlegen oder sie gibt Stories zu den Songs zum besten. Der MIGNON Gitarrist wirkt auf den ersten Blick ein wenig wie ein TRAIL-OF-DEAD-Frontmann Conrad Keely Lookalike – bloß etwas stylischer. „Send me your fotos!“ bittet uns Madame Mignon, zieht die Schuhe aus und überschüttet sich mit einer Flasche Wasser, um gleich wieder mit der Glam-Gitarre Verrenkungen auf dem Boden zu machen. Hut ab vor so viel Enthusiasmus!
Die Umbaupause fällt anschließend zu lang aus, aber der Saal ist mittlerweile doch recht voll geworden. Die Merchartikel haben sogar zivile Preise und es gibt ein paar Neuauflagen der TRAIL OF DEAD LPs, sowie Kunstdrucke des Sängers zu kaufen, der auch noch gekonnt zeichnen kann.
Musikalisch wird dann mit der „Madonna“ Scheibe gestartet, die der Namensgeber der Tour ist. Die Show geht gut nach vorne los, ein quirliges Allerlei, allen voran nicht nur Conrad Keely sondern auch der Derwisch am Bass, der sich beim Spielen im 90° Winkel nach hinten biegen kann, Gitarre und Drums tauschen wie immer mehrmals die Instrumente oder hämmern auch mal zu zweit auf dem Schlagzeug herum. Nur der 2. Gitarrist steht wie angewurzelt & in die Ferne blickend auf seinem Platz und man meint, er würde eher in einer 80er-Jahre-Wave-Band spielen. Aber es muss sich ja auch nicht jeder zum Clown machen ;-) Hinter der Bühne werden permanent die Saiteninstrumente gestimmt und gereicht, das Set hat Hand und Fuß, die Leute im Publikum freuen sich nen Ast. Keely schreit sich die Lunge aus dem Hals und springt schweißtreibend im MIGNON-Shirt durch die Gegend, trotz einiger dazugewonnener Pfunde. Gute Laune überall – und ich muss sagen, ich habe selten so ein freundlich-quietschend ausrastendes Publikum gesehen. Alle sind zufrieden, sogar auf die Bühne gereichte CDs werden brav unterschrieben, alle winken, verneigen sich (nicht ohne Zugabe) voreinander und hatten einen tollen Abend.

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Als Student hat man's nicht so dicke, daher müssen wir von Kiel nach Hamburg trampen, kommen aber recht früh an, das ist gut, denn draußen ist es scheiße kalt. Das Logo in HH ist noch leer, warm, klein und gemütlich, David Eugene Edwards sitzt schon drin und raucht sein Päckchen Marlboro Lights, wir trauen uns aber nicht, ihn anzuquatschen. Wir können ein paar gute Plätze ergattern, auf denen man auch erhöht stehen kann und als sich die Hütte prall gefüllt hat, geht’s los mit der Vorband FINK aus Hamburg – also mit Vorschußlorbeeren beim Publikum, die ganz schöne sog. Folk-Noir-Lieder mit rauchiger Stimme präsentieren (Nils Koppruch verstarb leider 2012). 

SIXTEEN HORSEPOWER legt dann alles auf die Bretter, was die ersten 2 Scheiben so hergeben. Mit großer Anziehungskraft zur Bühne sind alle angetan von den guten Musikern des tiefsten amerikanischen Westens und stehen auf den wenigen Stühlen, ein rundes Bild mit „gefesselten“ Leuten, dunklen Klamotten, schönen Vintage-Instrumenten, tiefgläubiger Inbrunst und einer Menge Qualm, nur eine Fuhre Stroh hätte noch gefehlt. „Haw!“

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Oooooooold Schoooooooool, Alter. Wobei in diesem Fall OLD wirklich groß geschrieben werden muss *g*. Man nehme ein paar kleine hässliche Engländer, ne Schiebermütze, Turnschuhe, ein paar Muskeln, Tattoos, ein blau-weiß-rot gestreiftes Drumset & genügend Bier, um authentischen UK Punk’n’Roll mit Oi!-Einschlag abzubilden. Parties feiern kann man dazu prima und die Jungs verstehen ihr Handwerk durchaus. Es gibt sie ja auch schon lange genug. Ich kannte vorher beide Bands noch nicht bewusst.
CRASHED OUT als Support gaben schon mal volle Möhre und wirkten spielerisch sehr tight, was viele Kopfnicker im Publikum auch so sahen. Da gab’s nix zu meckern und es wurde einem leicht gemacht, mit dem Bein zuckend in die Gegend zu grinsen. Die Band gibt’s schon seit den 90ern und sie haben denselben Schlagzeuger wie die ANGELIC UPSTARTS. Ob CRASHED OUT ihren Namen von einem Exploited Titel haben? Könnte sein. Das Bett füllte sich zusehends mit einigen bekannten Nasen, die sich gern böse Filme und rauhe Musik zu Gemüte führen...

Die ANGELIC UPSTARTS sind Punks der 1. Stunde und konnten schon einige Hits verbuchen, die man vom Hören her kennt (zB „Solidarity“, das auch vom Mitgröl-Gefühl auf einen Fußballplatz passen könnte). Die Südenglische Herkunft machte es nicht gerade leicht, die Ansagen und Stories des Sängers zwischendurch zu verstehen, aber bei den Inhalten der Songs („Anti Nazi“, „Police oppression“ etc.) waren sich eh alle einig. Musikalisch gab es einen Mix aus Punk, Oi!, Rock, Ska & einem Tupfer Reggae. Am Ende gab’s noch die Debüt-Single „Murder of Liddle Towers“, sowie eine lustige Coverversion von Tom Jones’ „Delilah“. Das Publikum gab sich extrem tanzfreudig und amüsiert, die Ü-40-Grenze war bei vielen deutlich überschritten. Auch bei der Band. Einer der beiden Gitarristen sah aus als käme er gerade verkatert aus dem Bett, strubbelig grau, seit Tagen unrasiert, mit offenem Karohemd, Bierplautze und einem großen Jägermeister-Aufkleber auf der Gitarre. Der Sänger kahlköpfig mit rotem Vollbart, der Schlagzeuger mit Doppelbelastung und ein zweiter Gitarrist komplettierte das Set. 

UND DANN KAM OLAF. Olaf hat ein Saxophon (kreisch!) und spielt eigentlich bei den Frankfurter STAGE BOTTLES. Aber er drängt sich gern mal auf, um bei seinen Helden von früher mitspielen zu dürfen. Er durfte. Also baute sich Olaf ein Sax-Mikro für die UPSTARTS auf und sang ansonsten mal unvermittelt text- oder Zweitstimmen-sicher in das ein oder andere Mikro der Gitarristen, dass die manchmal vor Schreck zusammenfuhren. Leider war es nicht so wirklich angenehm, Olaf beim singen zuzusehen (Mimik), aber er war sicherlich eine Hilfe für den leicht angeschlagenen Hauptsänger, der sich brav bedankte, allerdings gab es dann später doch das ein oder andere Mal kleine Diskussionen mit Olaf wie mir schien, um ihn wieder von der Bühne zu bekommen. Insgesamt tat das Ganze der Stimmung keinen Abbruch. Sogar die Band applaudierte den Gästen, man pogte und amüsierte sich im gefüllten Bett und labte sich am gefüllten Merchandise-Stand. Nach der Zugabe waren dann auch zweieinhalb Stunden rum. Nice.

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Ein ganz spontan entschiedenes Konzert im kuscheligen Neglected Grassland kann halt auch mal ganz hübsch sein. Als Support nehme man ein paar Lederjacken, Jeans, Turnschuhe, lange Haare, eine Flying-V und etwas 70ies Retro-Hardrock und heraus kommt DAMAGE, eine frankfurter Rockband, die sich erfolgreich bemüht, in die Fußstapfen von – äh ja, wem eigentlich? – zu treten. Aber das machen sie ganz ordentlich, hier ein wenig KISS, dort ein wenig AC/DC, Hauptsache die Gitarren fetzen los, rollen durch die Nacht und die Gitarristen fallen vor den Mädels auf die Knie. Nice.

Als Hauptact kamen DOCTOR CYCLOPS aus Italien auf die nichtvorhandene Bühne vor dem großen goldenen Spiegel und hatten schon ihre Totenköpfe auf den (Orange-) Amps plaziert. Angekündigt waren sie als Hommage an ganz frühe BLACK SABBATH mit Ausflügen in die Stonerrock und Psychedelic-Geschichte, was man durchaus bestätigen kann. Auch hier ein Sänger mit Wallemähne, dazu eine leicht getönte Brille, ein Bassist, der sich sehr viel bewegt (in alle Richtungen) und ein Schlagzeug mit recht losem Wander-Teppich, der nach jedem Song erneut nach hinten gezogen werden muss. Da man ohnehin in diesen kleinen Räumlichkeiten als Zuschauer direkt davor steht, hat das einen gewissen persönlichen Charme, da immer neue Ideen verkündet werden, wo der Drummer „jetzt wieder hin wolle“ (zur Bar, aufs Klo, etc.). Auch der Raucherraum ist nie leer. Die Musik des Trios geht auch ganz schön laut ab, immer mit gewissem Groove und immer recht drownig. Doom, mal heavy, mal psychedelisch, einige sehr lange Stücke, viele Tempiwechsel inclusive. Gut!

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Vor wenigen Jahren waren mir THE SUN & THE WOLF aus Down Under (NZ) schon mal positiv aufgefallen, als sie im Vorprogramm von WOLFMOTHER im Capitol (OF) spielten, selbst auf der großen Bühne haben sie einen schlanken Fuß gemacht und danach haben mir alle fröhlich auf ihrer CD unterschrieben. Nun gibt es eine eigene kleine Tour, vor eher überschaubarem Publikum. Das Neglected Grassland ist ja ohnehin schon voll, wenn 20 Leute anwesend sind und das Publikum steht immer nur höchstens 1 Meter in Griffweite von der Band entfernt, um ihnen direkt ins Gesicht zu blitzen. Sorry, guys ☺ Das war guter eigener Retrorock wie er im Buche steht, ein bißchen Gitarrenjonglage hier und da (überm Kopf, hinterm Rücken etc.), ein Drummer mit Gesichtsakrobatik und ein Bassist, der wie frisch aus einem 70er-Jahre Rockerfilm entsprungen scheint. Nette Kombo, es gibt ordentlich auf die Ohren, macht Laune zuzusehen und zuzuhören, da gibt’s nix.

Die Vorgruppe THE CLOUDS WILL CLEAR kann man eher dem instrumentalen Postrock zuordnen. Fähiger Nachwuchs aus dem Frankfurter Raum mit sphärischen Klängen und einer guten Prise Shoegaze-Gitarre im Gepäck, sowie einer EP. Daher dürfen sie auch schon Mitte März für einen weiteren Gig ins Neglected wiederkommen, wie noch an dem Abend angekündigt wurde.

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Zum 4. Mal RIVAL SONS für mich... die liefern immer Qualität. Diesmal sind sie meiner Meinung nach etwas relaxter unterwegs, sind Blues-lastiger, spielen mehr Soli als sonst und haben auch noch diverse Botschaften im Gepäck, so dass sie sich zB für die generell positive Einstellung bedanken, dass Leute gern auf Konzerte gehen und dafür ihr hart verdientes Geld ausgeben, anstatt es für Netflix oder ähnliches zu verbraten. Außerdem wagen sie das Experiment, einen alten Freund für eine Spoken Word Performance im Vorprogramm zu engagieren: DERRICK BROWN trägt anstatt Musik ein paar Geschichten vor, von Geräuschen & Musik umspült, inhaltlich mal lustig, ironisch oder versaut, das ist mal was anderes. Das Set der RIVAL SONS besteht aus Neuem und Altbewährtem, es rockt und rollt stylisch in Lederklamotten, Sakko und schiggen Schuhen, allein die Location gefällt mir dieses Mal nicht so prima. Die Kapp ist zu groß für "my name is Jay and we fucking play Rock'n'Roll", leider stehe ich zu weit weg (in den Jahren zuvor waren es kleinere Hallen und man stand in der 2. Reihe), der Sound ist suboptimal (weil der Betonkasten mit den Blechen an der Wand einfach zu sehr scheppert und keinen Druck aufbauen kann) und nen Fotoapparat darf man auch nicht mit reinnehmen... *seufz*. Aber auch wenn der Sänger meint, heute kaum Stimme zu haben, weil ihn die Erkältung schwächt, so ist das Meckern auf hohem Niveau, davon merkt man nämlich nichts. Zwar werden einige Gitarrensoli recht lang ausgewalzt, aber insgesamt liefern sie 1A ab und die persönliche Ansprache ist wie immer herzlich. Ich freue mich über ein frühes "Secret", Jay widmet "Face of light" seinem Sohn und einem verstorbenen Freund ein unveröffentlichtes Stück und ganz besonders gefällt mir die ultralange Version von "Hollow bones", wo nochmal alle Facetten der lauten und leisen Emotionen durchbrechen. Das Publikum singt an den richtigen Stellen des Konzerts die Melodien weiter und trägt den Klangteppich in die Nacht hinaus...

• Intro (The Good, The Bad And The Ugly Theme)
• Hollow Bones Pt. 1
• Tied Up
• Thundering Voices
• Electric Man
• Secret
• Pressure and Time
• Where I've Been
• You Want To
• Fade Out
• Tell Me Something
• Face of Light
• Torture
• Open My Eyes
• Drum Solo
• Hollow Bones Pt. 2
• Keep On Swinging

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„Don’t argue, communicate!“ Ein Leitsatz, der für den Ex-Frontmann der DEAD KENNEDYS immer schon wichtig war. Lieber reden und erklären, anstatt beharren und bekämpfen. Die Bühne bietet immer wieder eine gute Plattform. Politik, Religion und Finanzwelt sind mal wieder ein großes Thema, zudem hat er sich den Spruch „Nazi Trumps – fuck off“ auf den Leib geschrieben. Gibt’s auch als Shirt zu kaufen, natürlich, und ansonsten nennt er ihn gern mal Trumpenstein. JELLO kaspert, leidet, macht Grimassen, gestikuliert dramatisch wie beim Theater und hat 3 verschiedene Oberteile an, die er in Zwiebelmanier ablegen kann (roter Königsmantel, Glitzerbluse, Trumpshirt). 5 Leute auf der Bühne, alles fitte Musiker, da gibt’s nix zu meckern, das macht Spaß. Selbst ganz vorne war’s angenehm, dank rücksichtsvollem Pogomoshpit, die Kapp war ohnehin nicht zu extrem gestopft voll, aber die üblichen Verdächtigen waren natürlich versammelt. Inclusive der beiden Bilderbuch-Punks vor mir in der 1. Reihe, original mit grünem Iroansatz, Kutte und „Schleimkeim“-Aufnäher, mit Sicherheitsnadeln befestigt. Ziemlich am Anfang schon wurde (zu Ehren von Trump) das LARD Cover „Forkboy“ abgefeiert und ein paar andere DEAD KENNEDYS Klassiker werden ebenfalls eingestreut, zB „California über alles“, „Nazi Punks fuck off“ (gern wird das Mikro beim Refrain ins Publikum weitergereicht) oder die Zugaben „Holiday in Cambodia“ und „Riot“. Die SCHOOL OF MEDICINE musste sogar 2x wieder rauskommen zwecks Zugaben. Beim letzten Applaus wird dann noch das 20-minütige „Full Metal Jackoff“ gefordert, aber das wäre dann doch etwas zuviel gewesen, man kam auch so schon auf fast 2 Stunden Vollgas ☺ Good boy.

Die ortsansässigen PEOPLES TEMPER haben es pünktlich gegen 20:00 noch etwas schwerer, die Massen in Schwung zu bekommen, obwohl sie sich wirklich Mühe geben. Sehr sympatische Jungs, vor allem der Gitarrist & der Schlagzeuger unterhalten das Publikum mit Lachern, Quatschkram, Turnereien auf der Box, Mitgröl-Aktionen oder man „lässt“ Gitarre spielen und trinkt alkohooooolfreies *hust* Bier (während sich JELLO heimlich im Hintergrund schon mal warm tanzt). Ich fand das Set wirklich erfrischend schnell und rockig, besser als sonst und der Abschluss „When the sun goes down“ ist richtig klasse. Das Lied mag ich sehr, würde eine gute Single abgeben. Gekauft, Jungs! 
Warum allerdings der Tonmann in der Halle unbedingt 2x hintereinander die best-of-Lou-Reed spielen muss (und beim rausgehen fing sie NOCHmal an *g*), bleibt mir ein Rätsel. Ein schöner Abend, trotzdem ☺

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Feudale Adresse, der Admiralspalast, mit gemütlichem Innenhof für Genussmittel aller Art vor dem Konzert und in der Pause. Anscheinend gab es aber wohl früher nur kleine & dünne Admiräle, denn die Polstersitze im Schnörkelbalkon-Saal sind schmal und eng. Dafür sitzen wir im obersten Rang, 1. Reihe Mitte, direkt an der Brüstung. Akustisch wie optisch genial. Den riesigen Kronleuchter haben sie vorsichtshalber mit Netzen versehen, damit vom Brachialsound keine Kristalle ins Publikums-Dekolletée fallen... Es herrscht absolutes Fotoverbot, das verkünden nicht nur Schilder auf der Bühne & am Eingang, sondern auch zweisprachige Durchsagen vor dem Auftritt, ebenso wären störende Zwischenrufe nicht nett. „Please video by your eyes and record with your ears... let’s have a party!“ kündet die Stimme, man dürfe erst wenn Tony Levin seine Kamera ganz am Schluß gen Publikum zückt, selbst nochmal abdrücken. (Einige Leute können trotzdem ihren Bimmelkasten nicht im Zaum halten, oder sind sogar so doof & blitzen, also kommt tatsächlich Security angeschossen, um die Bösewichter bloßzustellen.) 
Die Band selbst ist stumm, keine Ansagen, keine Anekdoten. 7 altenglische grinsende Herren in Schlips & Kragen bearbeiten mindestens doppelt so viele Instrumente, die meisten kann MEL COLLINS (schon in den 70ern zu KCr gestoßen) auffahren: Querflöte, Oboe, etc., das Alt-Sax klingt manchmal wie eine ganze Orchesterbegleitung. ROBERT FRIPP sitzt verschmitzt auf einem Stuhl, trägt permanent Kopfhörer und wechselt von der goldenen Gibson zum Mellotron und zurück. Er hat den unverkennbaren Original-KING-CRIMSON-Sound. Schon in der ersten halben Stunde setzen sie zum schwelgerischen „Epitaph“ an, was mich persönlich sehr freut. Bei Bassist TONY LEVIN kommt zwischendurch der große Chapman Stick zum Einsatz, der mit beiden Händen auf dem Griffbrett gespielt wird. Fingertapping at its best. Am Gesang von JAKKO JAKSZYK fehlt für meinen Geschmack etwas mehr ADRIAN BELEW, den ich gern mal erlebt hätte, wird aber insgesamt gut ersetzt. Einzig „Three of a perfect pair“ gibt es aus diesen Gründen nur in einer instrumentalen Version als eingebautes Thema, dafür hätten sie ihn brauchen können (Adrian Belew spielt das extrem schwere konträr laufende Stück auch alleine an Gitarre & Gesang! Der Wahnsinn.) 
Die hinteren 4 Musiker befinden sich auf einem erhöhten Podest, und ausnahmsweise vorne der Knüller: gleich 3 (!) virtuose Schlagzeuger mit vollem Drum-Set! PAT MASTELOTTO (Mr. Mister, schon einige Jahre bei KCr), dazu GAVIN HARRISON (Porcupine Tree) und JEREMY STACEY, der manchmal statt zu den Stöcken zwischendurch in die Tasten des E-Pianos greift. Alle 3 bekommen natürlich nicht nur Soloparts (mit Szenenapplaus), sondern haben sich eine ausgefeilte Performance ausgedacht, um die Schlagzeugpassagen von akzentuiert (abwechselnd) bis bombastisch (gleichzeitig) vorzutragen. Sehr beeindruckend und spielerisch absolute Weltklasse. Der Gig startet früh und besteht aus 2 Sets mit 20 Minuten Pause. Zum Finale des zweiten Parts gibt es dann auch die einzige „Lightshow“ des Abends (vorher nur unbewegtes, helles Bühnenlicht): die Band wird beim sehr sehr langen „Starless“ – ganz dem Namen nach - langsam in tiefstes Höllen-Rot getaucht, und so bleibt es bis zum Schluss. Da wir uns im Bowie-Jahr befinden, gibt es im Zugabenblock noch eine Hommage an ihn mit „Heroes“, was ich aber persönlich nicht ganz überzeugend finde, das ist mir zu glatt gesungen. On top wird dann der Gig mit dem „21st Century Schizoid Man“ besiegelt, wobei nochmal alle Register gezogen werden können. Das Publikum hat keine Fragen mehr, es gibt mehrmals Standing Ovations und TONY LEVIN zückt dann auch endlich seine Kamera, um uns fürs Poesiealbum abzulichten. 
Mehr als zweieinhalb Stunden Programm, 47 Jahre Bandgeschichte, 7 Musiker und für uns mehrere Stunden Anfahrt aus 2 entgegengesetzten Teilen der Republik – um sich in der Hauptstadt einer wunderschön warmen, spätsommerlichen, langen Nacht des ewigen ProgRock mit Cocktails, fast Vollmond und guten Gesprächen an der Spree hinzugeben. Da hat man für einen Moment doch mal das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Prost! ;-)

Lizard 
• Radical Action II 
• Pictures of a City 
• Cirkus 
• Fracture 
• Epitaph 
• Hell Hounds of Krim 
• Easy Money 
• Radical Action (To Unseat the Hold of Monkey Mind) 
• Meltdown 
• The Talking Drum 
• Larks' Tongues in Aspic, Part Two 
• Devil Dogs of Tessellation Row 
• The ConstruKction of Light 
• Level Five 
• The Court of the Crimson King 
• The Letters 
• Red 
• One More Red Nightmare 
• Starless 
• Banshee Legs Bell Hassle 
• "Heroes" 
• 21st Century Schizoid Man
Ein legendäres Konzert. Danke.

Oh, fast vergessen: wen trifft man nach dem Gig mit einem live Kamikaze-Auftritt gegenüber des Admiralspalast wieder? SHOSHIN!! Sie sind ihrem Prinzip treu geblieben: sich ein paar coole Konzerte in ganz Europa aussuchen, einfach hinpilgern & spielen, am Ausgang der Halle Laufkundschaft ziehen. Super Idee.

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Der Mann mit der tiefen Stimme kommt! :-) Eben jene konnte er auch gut zelebrieren, diesmal wieder mit Band, nicht solo als Acoustic-Set sondern mit Rumms. Das Licht auf der Bühne war extrem abgedunkelt, die Band fast nur von hinten beleuchtet, aber dadurch wirkte Mr. Lanegan's Silhouette beim Griff ans Mikro & 1 Bein angewinkelt fast 1:1 wie bei einem gewissen Herrn Morrison :-) Schöne CD auch. Habe mich nur gefragt, warum das großartige "Burning Jacob's ladder" der Single nicht auf dem Longplayer drauf ist. Als Vorband spielte THE CREATURE WITH THE ATOM BRAIN ein abwechslungsreiches Set, auf dessen Scheiben ist Mark Lanegan stets ein gerngesehener Gast. Runde Sache.
• The Gravedigger's Song
• Sleep With Me
• Hit the City
• Wedding Dress
• One Way Street
• Resurrection Song
• Gray Goes Black
• Crawlspace
(Screaming Trees song)
• Quiver Syndrome
• One Hundred Days
• Creeping Coastline of Lights
(The Leaving Trains cover)
• Black Rose Way
(Screaming Trees song)
• Riot in My House
• Ode to Sad Disco
• St. Louis Elegy
• Tiny Grain of Truth
• Encore:
• Devil in My Mind
(Smoke Fairies cover)
• Harborview Hospital
• Methamphetamine Blues

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Zeitlose Klassiker zu Gast in der Alten Oper Frankfurt. Bestuhltes Konzert! Sofort machte sich im Kopf Panik à la „Scheiße, ich werd’ alt“ breit. Und: „muss man sich da schick anziehen?“ – Nein, musste man nicht. Ich hatte 2 Tickets gewonnen und stand auf der Gästeliste, also konnte eh nichts schiefgehen. Ein paar Scheiben von früher im Schrank, die Hits im Kopf, ein Bier am Start und los gings, andere Megafans hatten da einen wesentlich weiteren Weg, denn der Herr Miller gab nicht gerade viele Konzerte auf dieser Tour. Auf dem Bühnenvorhang prangte ein großes „Space Cowboy“ Logo, als der Vonhang fiel, kamen hübsch bunt arrangierte Ohren (!) zum Vorschein, die in die Deko aus Lichtläufen und –Röhren integriert werden konnten. Eine Vorgruppe gab es nicht, schließlich hat der Mann (gerade 69 Jahre alt geworden) selbst genügend Material. Gut gelaunt und erzählfreudig gestaltete er den Best-Of-Abend, begonnen bei „Jungle Love“, „Take the money & run“ über „Abracadabra“ und natürlich "The joker" sowie „Fly like an eagle“, auf das sicher viele gewartet hatten. Seine Mitmusiker sind erster Güte, ein sehr beschwingter, in den Knien federnder zweiter Sänger hat die Sympathien auf seiner Seite und STEVE MILLER selbst ist nicht nur fingerfertig an der Gitarre, sondern auch gut bei Stimme. Es gibt Hippie-Rock, Blues, Soul und Funk. Zwischendurch gibt er ein akustisches Set allein an der Wanderklampfe u.a. mit „Wild mountain honey“ und „Dance dance dance“ und erzählt von alten Zeiten, als er mit diversen Leuten in seiner kalifornischen Nachbarschaft gejammt hat was das Zeug hielt. Passend dazu kündigt er einen „very special friend“ an, der gerade zufällig in Frankfurt weilt und sooo gern mal wieder mit ihm spielen würde. RANDY HANSEN, seit Jahren DAS einzig gültige Hendrix-Plagiat kommt in gewohnter Montur (lange Haare, Stirnband, 1000 Tücher, enge Hose, bunter Krempel) auf die Bühne, darf ein Set von 3 Stücken spielen und bringt damit noch einmal eine ganze Portion Leben auf die Bühne, wenn er dort wie ein Wirbelwind über die Bühne fegt. Selbst die Spielarten (Gitarre auf dem Rücken, über dem Kopf und mit der Zunge spielen) hat er natürlich auch mit 58 immer noch drauf. Der Kerl ist einfach ein Unikat und wirklich ein guter alter Freund von STEVE MILLER, das merkt man ihm an. Nach 2 Stunden findet der 70er-Jahre-Trip mit „Rock’n me“, zu dem es nicht mehr viele Leute auf ihren Stühlen hält, ein umjubeltes Ende.
• Jungle Love
• Take the Money and Run
• The Stake
• Abracadabra
• Mercury Blues
(K.C. Douglas cover)
• Farther Up the Road
(Bobby “Blue” Bland cover)
• Shu Ba Da Du Ma Ma Ma Ma
• All Your Love (I Miss Loving)
(Otis Rush cover)
• Kow Kow Calqulator
• Ooh Poo Pah Doo
(Jessie Hill cover)
• Texas
(Eric Johnson cover)
• Sugar Babe
• Serenade
• Wild Mountain Honey
(solo acoustic)
• Gangster of Love
(Johnny “Guitar” Watson cover) (solo acoustic)
• Dance Dance Dance
(solo acoustic)
• The Window
(acoustic)
• Living in the U.S.A.
• Space Intro
• Fly Like an Eagle
• Jet Airliner
(Paul Pena cover)
• Rock'n Me
• Encore:
• Swingtown
• Space Cowboy
• The Joker

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Ein Walpurgisritt in den 1. Mai – in einer Kirche? Warum nicht... Schließlich ist St. Peter längst zu einer Konzertlocation umfunktioniert worden, fast alle Kirchenfenster abgedunkelt und das Weihwasserbecken in einer anderen Kapelle versteckt. Die PA für den Raum hätte gern eine Spur größer ausfallen können, leider gibt es zu oft Gitarrenmatsch, man sollte lieber nicht zu weit hinten stehen und auch die Klimaanlage pustet nur am Rande zügig. In der Mitte ist dicke Luft. Schade. Trotzdem ist der DREDG Gig seit einiger Zeit ausverkauft, draußen stehen Leute mit „Suche Karte“ auf Pappschildern, sie spielen auf der diesjährigen Tour 2 ihrer kompletten Alben, immer abwechselnd, in manchen Städten auch beide als Kombipack. Hier in Frankfurt gibt es aber nur die „El Cielo“ im gesamten zu hören. Dazu passend: Themen-Tour-Shirts, sowie die LP auf Vinyl, von der es heißt „The very last pieces on EARTH!“ – galaktisch dann leider auch die Sammlerpreise von 50.-
Den Anfang machen aber erstmal THE INTERSPHERE, eine junge dt. Kombo, die sich im Musik-Konservatorium Mannheim kennengelernt hat, die schon vor kurzem bei KARNIVOOL den Opener geben durfte und sehr positiv auffiel. Stylistisch passen sie sehr gut zu DREDG, spielen powervoll mit 2 Gitarren, Bass, elegischem Gesang und Schlagzeug in einer Reihe. Gar nicht so doof: damit der Drummer sieht, was seine Kollegen spielen, sitzt er 90° zu ihnen an der Seite. Wir sehen dadurch umso mehr seinen „ich-bin-ein-Octopus“-Einsatz (zu sehen auf dem Foto), denn kaum ein anderer holt so weit mit den langen Armen aus, steht vor Euphorie auf oder bespielt die riesigen Becken von der Hinterseite! Das gibt sogar Zwischenapplaus. THE INTERSPHERE sind auf einem guten Weg. Ein sehr musikalisches Kraftpaket, besonders live noch lohnenswerter als auf Konserve.
Die Umbaupause gerät etwas lang, DREDG haben eine andere Konstellation, da spielt der Drummer auch mal Keyboard nebenbei (!), der Sänger hat sein Saiteninstrument wie eine Zither auf dem Tisch vor sich liegen oder der Bass tauscht mit wemauchimmer. Alleskönner am Werk. Auch sämtliche Effekte der „El Cielo“ Scheibe werden live nachempfunden (zB ganz schnelles Mikro-Gewedel vor dem Mund, Geknister oder Loops mit mehrstimmigen Gesangsschleifen). Dazu eine engelsgleiche und perfekte Stimme von Gavin Hayes, den man im ersten Moment gar nicht wiedererkennt, denn er hat sich seinen Lockenkopf rappelkurz geschnitten. Im Kirchenschiff von St. Peter kann man ganz gute farbige Lichtsäulen schaffen, ansonsten gibt es gar keine weitere Deko, man bleibt lieber puristisch. Auch bei den Klamotten das obligatorische schwarze Hemd, schwarze Jeans. So liegt mehr Konzentration auf der Musik und die ist einfach nur großartig und perfekt gespielt. Nach „Same ol’ road“ der erste Zwischenapplaus, ansonsten gehen die Tracks wie auf Platte ineinander über, manchmal ist man sich nicht sicher, ob man klatschen sollte oder nicht. Auch hier wieder ein Schlagzeuger, der so extrem draufkloppt, als würde er "den Lukas hauen". Manchmal fliegen Drumsticks durch die Luft. Einer aus dem Publikum fängt einen Stick, der fast komplett durchgebrochen ist. Der Sänger bedankt sich ab & zu auf deutsch und es gibt am Ende noch das halbe nächste Album „Catch without arms“ als Zugaben obendrauf! Auch „Bug eyes“ und alles dabei. Mehr geht nicht. Volle Punktzahl. ☺

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Live Music:
IAMX @ Sankt Peter (2015)
Review by Caren.
Die Elektro-Gothic Shows von IAMX sind immer ein Fest. Selten gibt es so show-enthusiastische Menschen auf der Bühne. Besonders Frontmann Chris Corner hat einen großen Hang zur Theater- und Videokunst. Der ehemalige Frontmann von SNEAKER PIMPS hat dabei aber schon seit einigen Jahren seinen eigenen Stil gefunden und fasziniert optisch wie stimmlich gleichermaßen. Dabei mutiert er mittlerweile immer mehr zum Vampir. Das bei uns bekanntgewordene Lied „(How to survive in the) Nightlife“ kam eindrucksvoll im dt. Kinofilm „Wir sind die Nacht“ zur Geltung, Corner schmückt sich gern mit schwarzen Federn, malt sich den kompletten Oberkörper rabenschwarz an und ist ganz schön abgemagert, allerdings trinkt er gern Rotwein. Als er beim Konzert stagedivenderweise auf uns zufliegt, und wir ihn mit Leichtigkeit zur Bühne zurücktragen, passt meine Hand spielend um seinen Knöchel. Aber die Stimme ist groß. Gern singt er in 2 Mikros gleichzeitig, turnt dabei herum oder schlägt auf diverse Trommeln ein, die der „Kapuzenmann“-Roadie auf der Bühne ständig wieder geradestellen muss. Begleitet von seinen 2 manchmal ein wenig „over-the-top“-agierenden sexy Gothic-Ladies an den Keyboards und am Bass ergibt die Musik eine stark tanzbare Mischung – und das alles in einer Kirche! St. Peter in Frankfurt ist recht voll, der Sound ist vorne wo wir stehen richtig gut. Corner muss stellenweise über seine eigenen blasphemischen Texte schmunzeln („It’s a strange place to sing these lyrics, right?“), auf mehreren Videoleinwänden laufen dazu abstrakte Bilder zwischen Leben und Tod, Sex und Drogen. Gern kokettiert er mit den Keyboard-Ladies (nur den Schlagzeuger sieht man kaum), eine von ihnen hat sogar direkt heute Geburtstag und es ist der letzte Tourtag, auch das Publikum möchte ständig drauf reagieren, kann aber erst ein paar Sogs später endlich ein gemeinsames „Happy Birthday“ anstimmen. Dafür wird ihr dann später im Affekt beim Tanzen das Oberteil abgerissen, so dass sie plötzlich barbusig dasteht. Zwar sind ohnehin bei beiden Damen und ihren freizügigen Kostümen die Nippel mit schwarzem Klebeband abgeklebt, aber ich glaube nicht, dass das so geplant war. Bei der Zugabe hat sie sich auch schnell etwas neues übergezogen. Die Band ist Weltmeister im Leute animieren, so dass immer wieder angefeuert wird, aber auch extrem dankbar! Das Geburtstagskind raunt dem Sänger zu „Wir werden nie wieder im BETT spielen können!“, der rafft den Gag mit der kleineren Location aber nicht so schnell und fragt erstaunt nach. Sie sagt ihm aber, dass das ein Insider wäre (denn dort haben sie schon mind. 2x gespielt, das wird langsam zu eng für IAMX, wir haben schon verstanden ;-) ). Es wirkt immer so, als wenn sie ihren Erfolg kaum fassen können und daher wird überschwenglich sowohl am Anfang sowie am Ende der Show nach „Champaaaaagne, please!“ gerufen. Yeah, Baby! Lay back for me. You are just exactly what I need in this cold town. – Tolle Künstler sowieso. Lohnt sich einfach jedes Mal.

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Cinema:
Red State (2011)
Rated 8/10 by Magic Marmalade
Unholy Cow!

Was not expecting this from Kevin Smith (Clerks / Mallrats / Dogma etc.), as this doesn't look or feel like one of his movies... In fact, it doesn't even look or feel like the DVD cover / poster art would lead you to believe this movie was going to be...

...Because going by that, you may be expecting a Robert Rodriguez / Tarantino-ish type of hillbilly / horror chop up festival of the gross out kind of affair.

(Funny, I watched Tucker And Dale the other day, bought among the same batch of DVDs, so was expecting something a little more along those lines)

No, this is a more slow burn, unsettling, even serious (in premise) affair regarding a very Waco incident reminiscent movie, with a disturbingly believable religious sect entrapping a trio of horny teenagers who have one trekking on a promise of sex, causing the ATF (think I got that right?), led by John Goodman's agent to lay siege to their estate.

The brilliance of the story is that there are no clear heroes in relation to "the villain", as the government orgs are ever more dubious as it goes.

Michael Parks, as the cult's leader and religious head, absolutely steals the show as the quietly maniacal, manipulative, and superficially affable and charismatic top nut job, and this whole movie hangs on this faultless and stunning performance.

Put the idea of "Kevin Smith movie" out of your head, as well as the notions and impressions that the cover / DVD art may give you, and you will see a very subtly brilliant movie when you watch it.

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Late to the party...

I never really got into Suede at the time, although of course, they were a presence in popular culture, with singles pervading the airwaves and all, which I was aware of... especially those from this album, which actually caused me to deliberately avoid them on the principle that it sounded like a band who had sold out, and "gone commercial"...

(For all their protestations at the time that they should not be categorized under the same banner as other bands who the popular media dubbed: "Britpop", it is strange that they should have produced this... perhaps one of the most Britpop / commercial albums of them all!)

...These sounding like overtly pop, punchy, commercial tunes you can 'um.

And even the cover reflects greatly the character of the album as a whole... Gone the dark, dingy photography of more serious artists, in it's place a lurid, energy drink fuelled neon-ette "buy me!" cover enclosing a slab of brief, high energy pop stabs and jabs.

But it was during the interims between lockdowns in the pandemic that I was on a "buy it and rip it" spree of all those old albums on CD that I'd missed first time around, that I had a tune pop up on my MP3 player form this, that acted as the better gateway track for the album:

By The Sea, is a different flavour altogether... an absolutely stunning masterpiece in fact, of scale, and sweep, with an incredible melancholic tone that really grabbed me by the pretzels and has since become one of the signature tunes of lockdown for me...

...And also Picnic By The Motorway, which has a woozy, destitute, hallucinogenic quality (especially in the vocal effect) made me listen to the other single tracks again, before giving the whole album a thorough listen through - a couple of times in fact.

I've now come to appreciate the album as a whole, and find, quite to my astonishment, that I really love it - it's quite a short album, wisely, as too much of that hyper energetic feel would have been wearing, especially without those two deeper cuts as interludes. And so, it's a well judged, well balanced album too.

And so, happening on Amazon a couple of weeks ago, to find this on sale for £14, I grabbed it up, and found this lovely 180g Clear vinyl plays with even greater scale and sweep on a proper system (through big boy speakers) than an MP3 can of course deliver, which unlocks the full audio potential.

The only minor gripe with this pressing - And the Bluetones: Expecting To Fly album I also got on this label: Demon, is how quiet the music is pressed on them - you have to turn the volume way up with this label's pressings it seems... but that's Ok I suppose, as the vinyl itself is silent, and clean sounding, so no amplified pops and crackles etc.

[As stated on both albums - Demon is a BBC company! - who knew!?!]

I may have to delve into other Suede albums now, especially in search of anything that can match By The Sea, for sheer wow factor.

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The joy of joylessness.

I only ever heard of Harvey Pekar relatively recently, and that was through something on tv about this film.

A really inventive, original movie about the everyday life of Mr Pekar, and his pursuit of the idea that those everyday happenings would be the perfect subject matter for a comic book - rejecting the idea that they should be the exclusive preserve of superheroes and the otherwise fantastical in nature... His creation: American Splendor, has since become something of a cult comic, and this movie, is about as meta as you can get...

...Paul Giamatti plays Harvey, and Harvey himself appears in this movie, often narrating, sometimes offering comment on the movie rendering of his life, and the actors, as they tell the tale of his development of this idea, and the events it led to, including the now infamous David Letterman show appearances, which then create a kind of feedback loop of life imitating art, and art imitating life, as his creation, detailing the everyday mundane, comes to reflect the un-everyday events in his life that the comic led to.

A lot of the real people depicted also appear in the movie, as well as the actors portraying them, oftentimes with moments of great mirth - my favourite being when actual Harvey is talking about sweets with his co-worker on a representation of the set used in the movie, but with Giamatti and and the actor playing the co-worker are seated in the background trying not to crack up at surreal conversation they are having about sweet flavours.

In all, it's the story about a man who doesn't buy into the whole fantastical world of comics, and in general, is a pretty glum, depressive type who makes this ordinary world a note of the extraordinary, but also takes a turn when he discovers he has cancer, and this whole experience becomes the topic of a new comic: Our Cancer Year.

The occasional comic book cell framing and the general surreal meta meta nature of the movie really makes this stand out...

(In particular, when Giamatti's Harvey is watching a stage play rendering of his comic about himself is almost a hall of mirrors experience for the audience)

...Yet has the same sort of vibe as Ghost World, and movies of this sort.

A really great, absorbing watch, and likely to inspire those who see it to seek out the original comics - as I am :)

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I was incredibly eager to see this series, which had been mentioned for a couple of years and it's well worth a watch. Previous features on Stax have never disappointed, despite having to cover a vast history in one-off efforts, literally a label of two halves, - the spinning discs and the post-Otis finger clickin' era.
On-camera interviews with surviving artists and writers was very welcome, which included Stax insider and archivist Deanie Parker who's always a great listen. Great to see the makers managed to capture filmed interviews with those that have since passed, Jim Stewart of course but also the wonderful Bettye Crutcher who is often overlooked in the Stax story.
Although not everything can be captured (even Rob Bowman's welcome nineties book had to limit itself), there were a few things that jarred by their omission. The Jim and Estelle label start-up, with financing and initial Satellite imprint, yes it's been covered elsewhere but if this was the high profile final word, I expected a mention. And to book-end it, the sad ending didn't mention the promising reconvening of the MGs and subsequent murder of Al Jackson Jr before that could occur. That subject is still controversial, with plenty of speculation, but remains untold. An acknowledgement of the events should have been included at the very least.
The four parts could easily have been longer. It reminded me of watching and taping The Beatles Anthology from the initial TV broadcast and then getting the expanded version when released on sell-through, so much more. Perhaps there will be.

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The best of the bunch.

This was the last Cagney movie in the box set I have, and not the most well known (to me at least), having no particular notoriety for iconic moments or lines like White Heat, Angels With Dirty Faces, or The Public Enemy, but for me, this one is by far the best, most well rounded movie of them all.

Mostly, I think, precisely because it is Cagney's most naturalistic, subtle, and nuanced character and performance - not relying on meme-able moments.

This is a complete, and very interesting character - basically a good guy who finds himself winding up in the bad guy business - the hero cast as the baddy.

Again, I see huge influence on The Godfather in this regard, but instead of the young innocent Michael Corleone becoming ever more corrupted and lost, Cagney's character slips away somewhat, but ultimately recovers and redeems himself (although the good guy never entirely goes away).

Set against the backdrop of the great events of the time, it's a more intimate portrait of a handful of characters as they seek to influence the times, just as they are influenced by them...

(setting a personal tale / tragedy against great historical events is always the key to giving it a sense of the epic, in scale, and poignancy in my view, and all the best epic / personal stories do this - acting as a frame for the more intimate story being told)

...From the trenches of the first world war, Eddie returns home to find his job gone, and the influx of returning soldiers and the hardship of the cost of living, he falls into the less than legal activities which are made possible by prohibition, the Wall Street Crash, and finally the repeal of Prohibition, against which, his fortunes rise and fall.

And what with the other characters and the shifting dynamics between them over time, there's much more in this movie than those others.

Cagney is brilliant here, Bogart is an excellent bad guy, and the story is excellently told.

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Undeliverance.

I have a vague memory of this coming out at the time, and being rather dismissive of it, thinking it was just going to be a cheap, throwaway shlock-fest comedy horror... which it is, mainly, except for the throwaway part. As this has actually got a genius concept at it's heart, and does one of my favourite things in cinema:

Subvert the audience expectations and preconceived notions.

...Even use them to bamboozle the audience, and lead them down a wrong alley or two.

Most recently, Get Out was lauded, and is laudable for having done this very thing to great effect, but this has a truly great spin on expectations, as it uses the trope, the stereotype even of the down south hillbilly redneck types being weird, perverted savages as the basis of a misunderstanding between them who are the good guys, essentially, and the young and innocent college kids who go into their neck of the woods to camping, setting up what the experienced horror fan might expect to become a kind of Friday The 13th / murder on the lake slasher affair - and in fact, the college kids, who have this preconception of Tucker and Dale end up being the cause of the horror (mostly to themselves :), with their intolerant attitude causing them to demonise our heroes, and mistakenly set against them.

It's a horror comedy of errors, which actually could be Shakespearian in it's farce of misunderstandings, misconceptions and basically getting the wrong end of the stick (literally, in a couple of cases!).

But better than all of this, it's just great fun, and is a deserved modern cult classic.

It won't undo all the damage done to the image of our Southern American friends by movies like Deliverance, Southern Comfort, Easy Rider etc. but it must be nice for them at least, not to be on the end of a reputational kicking for a change, with a couple great affable guys in the movie to get behind.

Brilliant.

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This is a bad movie.

...Not bad in the sense that others are bad - say, Showgirls, The Room, or something, which are so hilariously bad they deserve some sort of attention for their badness alone. No, this is just bad film-making, with a weird concoction of attempted well worn elements shoe-horned into one film and ends up doing none of them well, if at all.

On the surface, it's a kind of a quirky, misunderstood eccentric genius sleuth (Sherlock style) pursuing a serial killer who's deeds are menacing a city, except, Kevin Kline's sleuth isn't really that quirky, and the puzzles (when he gets to them) are so simplistic and predictable even a 5 year old could deduce them (no need for a genius anyway).

After the opening scene, with the initial murder, the murderer, indeed the whole premise is essentially forgotten about for another 45 minutes - seriously, you forget that there even is one! - and all this time is taken up by giving dubious and contrived backstory his relationship with Susan Sarandon's character, who is in this for some reason, and his brother, played by Harvey Keitel, who is in this for some reason (does absolutely nothing throughout), his new acquaintance / love interest with friend of victim played by Mary Elizabeth Mastrantonio, who is in this for some reason, while his friend, played by Alan Rickman, who is in this for some reason, tags along... To round things out, you have two heavyweights of the acting world, Rod Steiger, and Danny Aiello, both capable of great subtlety and brilliance, trying to out-Nicholas Cage each other in wild, unnecessary, bonkers shouting and screaming contests, that are totally inappropriate to the given situation.

To make matters worse - that is worse even than the attempted slapstick humour, totally at odds with the noir-ish tone of the movie - the finale is, well let's say, so underwhelming as to to give underwhelming a bad name: "You mean I sat through this all the way for that!?!".

But it's principle sin, beyond the contrived, "designed" nature of the plot, phoned in performances by an inexplicably stellar cast, and it's general clunky oddness, is that it is boring... tedious, lacking any tension or dynamic, atmosphere or vibe.

...The only reason I watched all the way through was a kind of morbid fascination with it, like: "it's got to be going somewhere with all this, right?", and I was just entranced with seeing how it would tie up, and how this would all make sense in the end... It doesn't.

On the plus side. having found this in the Charity shop yesterday, I begin to see why some MGM dvds are hard to find now, or why you have to pay a little more on the open market for them, as possibly some 80% of the movies are, if not, almost but not quite good, then mostly awful (recent years releases anyway), and did poorly in the cinema, sold poorly on DVD etc. and so there are scarce any about, let alone will they ever appear on streaming services on this basis, or be reissued on physical formats by any major reissuer. Still, I can't help but have a growing fascination for MGM dvds because of it.

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Having seen Angels With Dirty Faces, and been more impressed than I thought I would be by James Cagney, I found a DVD box-set of four of his films - this amongst them... And it's a curious one to summarise my feelings about really...

...Right away, having seen White Heat just before this, I now see the pattern, dare I say : Schtick that Cagney was about - repeated themes of the troubled archetypal gangster type, what with minor twists and variations on that theme, and also, as an actor, repeated patterns of some of the most over the top, hammy and cartoonish acting ever, among other moments of genuine excellence (subtlety etc.).

This whole movie seems to be the same: Moments, indeed whole sections and ideas that are truly inspired and brilliant, among some otherwise generally awful acting, directing, and storytelling.

I partly put the "ouch" factor down to the fact that this is in talkies a relatively early attempt at such subject matter, and so a lot of the road maps and practices that would develop later just weren't around at this time, so the movie makers were at once "winging it" in being daring and innovative, but still within the constraints of more traditional, conservative, and even clunky methods.

Half the cast here either can't act a bean, or simply were not actors at all... just thought they'd "have a stab at it" - The guy who plays Cagney's brother is mind-bendingly bad, mumbling his way through lines in some stifled monotone, which would suffer by contrast to any other actor, let alone one of the most unique actors ever...

(There's a great monologue in this where a woman says to Cagney's: Tom, how strange and unique he is... how different form other guys, and it says better than anyone else can all that needs be said about Cagney himself - in fact, you get the distinct feeling, while watching it, that she is actually talking to him, not his character)

...And James Cagney is certainly that, you may love him or hate him as an actor, or sometimes, as I am both at the same time! - but he most certainly is perhaps the most distinctive, and singular actors ever- presence, and some powerfully compelling quality to him, despite all the cartoonish-ness.

The fact that this brother is almost a ringer for Al Pacino in The Godfather can't be entirely an accident though...

(He is even a brother of a gangster who joins the marines, and is even called Michael!)

...And this was my prevailing feeling throughout this movie, that I could see so many later movies of this type echoing right through it, that this has clearly been an enormously influential movie, and doubtless is where Coppola (and whoever wrote the Godfather book) Scorcese and countless others have taken huge chunks of inspiration.

So because of those later movies, you've probably seen all this before, and better, but this seems to be one to watch to grasp it's cultural impact alone, in terms of sourcing the origins of so much more that came after.

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Came across 3 copies of this in a collection I bought for my shop. I've known and liked the single "I Don't Wanna Cry" for years so decided to have a listen to the whole album.

It's produced by Joe Jackson but sadly the overall sound is a bit weak and thin and very reminiscent of Mr Jackson's first two albums.

If you like British Power Pop of this era you may very well enjoy it but as much as I like the single I found listening to the album a bit like trying to eat an entire selection box on Xmas Day...it's a bit too much.

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Howells dedicated his three sets of Clavichord Pieces to his musical friends, and in particular to harpsichord maker Herbert Lambert. They are written in recognition of the style of English Tudor musicians who had influenced Howells' writing, not as pastiches of the compositional styles of his composer friends. The first book was written in 1927, the second in 1941, the third in 1961.

For the first book "Lambert's Clavichord", Lambert's Fireside was written at Lambert's Fireside in Somerset, Fellowes's Delight for Edmund Fellowes, Hughes's Ballet for Herbert Hughes, Wortham's Grounde for H E Wortham, Sargent's Fantastic Sprite for Sir Malcolm Sargent, Foss's Dump for H.J. Foss, My Lord Sandwich's Dreame for George Montagu, 9th Earl of Sandwich, Samuel's Air for Harold Samuel, De La Mare's Pavane for poet Walter de la Mare, Sir Hughes's Galliard for conductor Hugh Allen, H H His Fancy for himself, and Sir Richard's Toye for Sir Richard Terry.

Sir Hughes's Galliard:
[YouTube Video]

The 2nd and 3rd sets were written after Thomas Goff had taken over from Herbert Lambert as instrument maker. Many of their dedicatees can be identified from the titles, with full details in the notes written by producer Paul Spicer.

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This is a monster of a documentary!

(And effectively a movie in it's own right)

Running over three and a half hours or so, it is brilliant at tracking the genesis, development and production of the best movie of all time, as well as it's legacy.

I'd never actually seen this, as I am actually one of those rare people who doesn't generally like having the illusion of the finished product spoiled, or my own consideration of it tainted by even the creator's realities...

(I don't like all the extra "stuff" that comes either on dvds or reissue records - demos, outtakes and the like - just give the final magic trick straight, and don't show me how it was done, and ruin the magic of the experience!)

...However, this is a feature disc that comes with the "Final Cut" version of the dvd, which is why I bought it, out of curiosity, as I'd always been resistant to this latest "cut" - being both sentimentally attached to the original theatrical cut with voice over (which I grew up with), and completely devoted to the later Director's Cut -

...And yup, the "Final Cut" ain't for me.

("I want more life.... F£%*er!" ... Not: "I want more life... Father!" - a minor quibble, but has more impact, and is symptomatic of a litany of things I don't like about this "Last" version)

((Using a lot of quotation mark here, aren't I!?! :))

Anyway, back to our scheduled programming... The great point of interest about this for me, is as it shows the development stage, how there were so many things original intended to be in the story that were opted against, but actually found their way into Blade Runner 2049 - So Villeneuve basically said: "Well, if you ain't gonna use 'em... I will!"

Requires a lot of stamina to get through this doc / movie, as if you are a Blade Runner geek, you can't pull yourself away from it, but my ass was numb from watch this, I've got to say, and was peeing like a racehorse after it was over.

Great stuff though.

(Just got to get my sticky little hands on that dvd box set now, so I can get that original theatrical voice-over cut again - must see it again!)

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Difficult to judge anything to do with such a historically nebulous figure as Jack The Ripper, as theories abound, and "facts" come and go... But outside of "historical documentaries" and the like, it does make for great dramatic material in which to explore theories and hypotheses...

...This, in my opinion, is the best of them - A very engaging, and excellently realised examination of the "facts" of the case, such as was available to the production at the time, and from a particular point of view, or points of view.

Certainly required viewing for current or prospective "Ripperologists".

(But even if you are not either of these, cracking drama for those who like a mystery / intrigue / "conspiracy theory" watch)

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Saw this in the cinema at time of release, and really liked it...

...Unfortunately, most of the rest of the world didn't very much, and so, it seems mostly forgotten.

It is probably the best "superhero" movie of it's time - way ahead in terms of production values and budget, and I don't think you would see it's like for almost another twenty years when the MCU started up it's epic journey. In fact, watching this again makes me realise that this is undoubtedly the movie that got Johnston the job of directing the Captain America: The first avenger movie - as it plays the old "retro" superhero movie to a tee.

As with CapAm, it has a powerful whiff of an Indiana Jones movie in the retro style - perfectly capturing that time period in look and feel, with a slight nod to Metropolis, with all that post Art-deco styling of the helmet and such.

...But this is not surprising either, as Johnston also worked on those Indiana Jones movies as art director, as well as later designing the Iron Giant in the animated feature.

It has a prototype rocket pack designed by Howard Hughes, which is being hunted by Nazis, gangsters, a Zeppelin, and Timothy Dalton as a quintessential British baddy, all fighting against the accidental Rocketeer hero, a local pilot who by chance, happens across said rocket pack, and decides to use it.

Great rip roaring adventure fun of the old matinee variety, which they just don't make anymore... well, except for the Indiana Jones movies... And that first Captain America movie... and it still looks great, and works well, both in the production, and the special effects, which still work for me.

(Incidentally, the DVD I got of this was a German release, which is merely called: "Rocketeer" (dropping the: "the") - not sure of my German , so stand to be corrected, but is this because the German rendering would be: Die Rocketeer (mildly amusing in English, but not exactly what the filmmakers want it to be known as).

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The choice of the brutal image for the cover illustration of this record is explained by the text of Cantos Sagrados (sacred Songs). "Identity" is about finding unidentified mutilated bodies on a river bank, and is an appropriately violent musical setting.
The text was written by contemporary Chilean poet Ariel Dorfman, being about the killings in the coup when Pinochet's forces overthrew Allende, and the subsequent disappearances.
The illustration is El Tres De Mayo by Francisco Goya, portraying the Spanish resistance to Napoleon's occupation of Madrid, May 1808.

The two composers complement each other in style and quality on this compilation, MacMillan having studied under Leighton in Edinburgh. None of the tracks is yet on YT, but you can find a recording of Identity, made by Christopher Bell and the National Youth Choir of Scotland, which makes this recording by Spicer sound very slow by comparison.

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Exceeded all my expectations.

I am in the mode of picking up dvds of all those movies that have made a dent in the general consciousness over time, but at time of release, I said to myself... meh... not for me.

In this case, the whole ballet business left me rather cold.

...But, it turns out, that's only the circumstance, and it doesn't matter if you're into ballet, or like me.... not. As this is more a tale of artistic obsession, and the darker places of both mind and soul this takes someone to. It's actually almost identical, plot wise, to Whiplash, but with the marked difference that here, Portman's character is rather meek, oppressed, self conscious, and a but of a put upon lamb, who's "dedication" to her craft and the opportunity this presents to her, brings something more out her, by degrees... just can't keep it in people, if it wants, and needs to get out!

But, thankfully, you don't need to have an ounce of consideration or care for ballet, or that world to thoroughly enjoy the performance Portman gives, or the story told here... Just watch t for the drama, the character study, the tragedy and the psycho-melodrama, and it's really quite brilliant.

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The Decemberists (arguably my favourite band of the past 20 years) 9th studio album enters my personal Decemberists chart at position…#9. Sorry guys, for all the online reviews I’ve seen claiming it to be a “return to form” and a “triumph” and Colin Meloy himself claiming it is their best album (!) this is a regression.

Of the 13 songs inside 12 of them should have been reserved for the post album outtakes EP the band regularly release. “Long White Veil” nearly made it but something is very missing from it; “William Fitzwilliam” lifts the verse melody note for note from the Drive-By Truckers song “The Deeper In”; “Burial Ground” is a badly disguised re-write of the Beach Boys “Sloop John B”; “Born To The Morning” steals its intro from “Hey Joe”. Only “Never Satisfied” gets close to former glories and the closing “Joan In The Garden” is a self indulgent abomination. It all feels lazy and like enough attention wasn’t paid to most of it.

A non music related whinge…I ordered this in the UK from a UK seller (Rough Trade who delivered it 2 days before release day to their credit) but it arrived in one of those horrid American “board” sleeves. This means once I’ve removed the records from said sleeve, put them in archival anti-stat inners (as I do with all my records), the records ain’t ever going back in the sleeve.

Overall, a huge disappointment…

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Cinema:
Heaven
Rated 9/10 by Magic Marmalade
This is one of those quirky oddment curios that seems to have become lost to recent memory.

...It blends a serious dramatic subject and tone with an almost sublime, surreal fairy-tale quality (very lightly).

Blanchett plays a school teacher who seeks to get revenge on a drug dealer who's been pushing to kids at her school, by planting a bomb in his office... Unfortunately, the explosion kills a child, and she is naturally inconsolable at what she has done...

...Upon arrest, and under interrogation, one of the officers (Ribisi) begins to fall in love with her, and so devises a way to help her escape - but does she want to?

It's one that I caught by accident on tv late night once, that I found myself transfixed by, and curious about as it went along. Ultimately, it's become something of a favourite of mine due to those disparate qualities, which seems to make sense when watching it; The gentle pacing, calm, almost glacial feel makes it oddly mesmerising.

Great.

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Finally got round to seeing this, and not disappointed at all!

While the first instalment moved along in a more considered, and deliberate fashion, being more of an "establishing" piece for this world - it was more intrigue and politics, this has a more open, and free feel to it... more organic feeling, and briskly paced.

It's best to consider the two parts as like different phases of a chess game... The first part is the opening moves, positioning the pawns, and setting up the play, and having done that, this is where the real game begins, with the bigger pieces coming into play, with big bold moves, to make all that early work pay off.

...And while it is of course, a continuation of that the first part, this seems to have a tone, and feel of it's own, being, as said, more organic, and open feeling; A movie with more... air in it, more about a general atmosphere and movie environment in which the story takes place.

I said in my review of the first part (perhaps imperfectly) that a lot of the heavy lifting, as far as carrying the movie was done by seasoned established actors, in their roles, which allowed Chalamet to play the "scrawny kid" with weight of expectation on him...

(His role here, mirroring the character he's playing)

,,,But now it's time for the character to grow, and become what he is meant to be, meaning Chalamet had to pull more presence and a sense of strength, power of person, if you will from himself, in order to foreground the character effectively, and carry this movie himself...

Which he does brilliantly.

As those previously mentioned actors and their respective characters recede a little into the background of the story.

But alongside him. is of course Zendaya, and Austin Butler...

...Zendaya being little more than a general icon of the times to me (everybody seems to think she's the bee's knees for some reason, though I could never figure out why), although here she at last shows she's a genuinely excellent actor, in her role as foil to, and counterpart of Chalamet's Paul. Basically the heart of the story.

.....And then, there's Butler, who I thought was just going to be employed here to look menacing and give us a stock psycho villain... but has a more meatier role than expected. Granted, he is a nutter and a chilling menace, but is more prominent in the story than I'd thought, and he does portray his character excellently, giving a general sense of threat throughout.

These three are clearly the stars of the show, and I get the feeling, they are going to be the go-to movie stars for a generation to come - they are going to be in everything from now on, I feel, and that isn't a bad thing at all on this showing!

As far as plot goes, the first part had a much greater feel of intrigue and politics, and political machinations - more: Godfather than Star Wars, but this shifts the emphasis more to the religious / faith, and philosophy of what these things are, and what they mean, as well as their implications, and the nature of those things in and of themselves - and the tone, therefore, is more mystical as well as philosophical - More: The Last Temptation Of Christ than.. er....Star Wars.

You can, of course, go all gooey over the imagery like all the 4k Imax crowd certainly have, it seems, and certainly, that's all here, but the story is strong enough (and the telling of that story by Villeneuve) even before you get to that.

A movie to swim in, immerse yourself in, and be swept along by, by virtue of it's expansive look, feel, pace and tone... and truly Epic in every sense.

We now await the next part! :)

(Oh, and Florence Pugh deserves a solid mention for a solid, stoic performance as the Emperor's daughter, as well, an din particular, Javier Bardem, who gives a multi-scene stealing performance as a true believer, with a dry comic edge.)

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This has aged badly.

Haven't seen it since I saw it in cinema as a young'un - I thought there was more to it, and more of it than there was - I though Charles Dance had more to do here than is the reality.

...So one of those where time makes me mis-remember how good a movie is, or was.

Very thin, clunky dialogue, wooden acting - even Eddie struggles with the comedic timing here (probably knew the script was painful even as he was doing it)

Not to mention playing fast and loose with what I take to be Buddhism and using artistic licence to add some other hocus pocus to it is not something you'd get away with now - people just know too much about such things to know the person writing it doesn't.

A little bit wee, a little bit poo.

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Not what you'd expect...

...At least, not what I expected.

Given the name, and the cover images of a masked female assassin looking type, I had been led to believe this was something along the lines of a Samurai swords twirling, blood splattering, heads rolling Kill Bill type of movie.

Instead, it's a more slow-burn revenge tale, with more sedate cinematography, intricate plotting, and story-telling that takes it's time, all set to a classical score and some wonderful photography.

The basic plot is a (then) girl is forced to accept blame for killing a young boy she kidnapped for ransom, by means of having her own child abducted by the man who coerced her into confessing, over time, she builds a plot to take revenge as she works her way closer to the man, who it seems is not unused to child abduction.

The subject matter is naturally a little tough, and there is a lot of violence (torture etc.) and some sex scenes, but an "action" thriller it isn't, and in fact, it's all the better for it.

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Cinema:
Mannequin
Rated 7/10 by Magic Marmalade
Cheesy, Creepy (now), but fun still.

(I can even forgive the Starship mega-hit soundtrack song...almost)

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Gentle on my mind.

Having recently found myself in need of a lighter brand of more sympathetic music, I revisited this, not being in the frame of mind for my usual brand music, and this was just the ticket, and I. at last, was in a place where I could appreciate it for it's own virtues...

...After the initial grungy, grimy tack: Stolen Car, it kind of floats and weaves, and meanders in that loose, almost ramshackle way reminiscent of Astral Weeks (well, it reminded me of that anyway, in this specific sense. if not musically, or stylistically). and it has a certain grace and elegance to it for all that.

A wonderful balm for my aching, wretched being that helped me get on through, and nursed me back to me again, like a collection of timely lullabies and sympathy.

Strange how you can own some albums for a while, but just not get into them, until you hit a space in your brain that magically unlocks one day, and admits it into your deeper being.

Now an audio feature of my speakers. :)

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